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Familie/Kinder und Musik

User Beitrag

manfredson

Postings: 449

Registriert seit 14.06.2013

04.05.2025 - 12:48 Uhr
Inspiriert durch einen Post im Thread zu "The Scholars" starte ich mal diesen Thread. An die unter euch, die Eltern sind - wie hat sich das Musikhören und mit Musik beschäftigen für euch verändert? Hört ihr weniger Musik als vorher, hört ihr anders Musik? Kommt ihr noch dazu, euch eingehend mit bestimmten Alben zu beschäftigen? Oder hört ihr eher alles ein- oder zweimal, um möglichst viel unterschiedliches hören zu können trotz der knappen Zeit? Wie/wo kommt ihr dazu, hört ihr noch "aktiv" oder eher nebenbei? Mit den Kindern auch? Erzählt mal!

Ich bin seit etwas über einem Jahr Vater. Ich habe seit ich ungefähr 11 oder 12 war immer extrem viel Musik gehört, wenn möglich den ganzen Tag. Reviews lesen gehörte zu meinem Alltag wie für andere die Tageszeitung, ich habe Listen geführt mit hunderten von Alben pro Jahr, die ich hören wollte und zu großen Teilen auch gehört habe. Beim Pendeln, zuhause, im Büro, immer lief Musik, meine aktuellen Lieblingsalben habe ich jeweils vielfach gehört und ansonsten querbeet zum Kennenlernen und Entdecken.

Nachdem mein Kind geboren wurde, waren meine Frau und ich 4 Monate lang zusammen in Elternzeit und wie das so ist, bin ich zum Musikhören eigentlich nur beim Einkaufen gekommen oder wenn ich abends den Haushalt gemacht habe. Jetzt habe ich gerade nochmal Elternzeit und inzwischen kann ich auch mit dem Kind zusammen etwas Musik hören, macht ihm auch großen Spaß, aber natürlich kann ich da nicht alles laufen lassen, wenn ich da jetzt mit Black Metal ankäme, das wäre nicht so gut :D aber sowas wie Indiepop/Rock, Folk, das geht schon. Trotzdem wächst natürlich die Liste der zu hörenden Alben ins Unermessliche jedes Mal, wenn ich während der Nickerchen ein bisschen die Reviews der letzten Tage/Wochen durchforste und sobald ich wieder arbeite, wird die nach und nach abgearbeitet. Lief zwischen den beiden Teilen meiner Elternzeit schon genauso, da habe ich so viel verschiedene Musik gehört wie schon seit Jahren nicht mehr. Ein Album wirklich oft zu hören, dazu bin ich da aber kaum gekommen bis auf wenige Ausnahmen. Es gibt einfach zu viel, das ich nicht verpassen will.

Ich bin sehr gespannt, wie das alles sich entwickelt, je älter das Kind wird / die Kinder werden, da würden mich auch sehr eure Erfahrungen interessieren.

(Dieser Post wurde mit selig schlummerndem Kind neben mir geschrieben.)

Lateralis84skleinerBruder

Postings: 1009

Registriert seit 03.03.2019

04.05.2025 - 16:32 Uhr
Mega interessanter Thread.
Ich versuche mal meine Gedanken dazu zu sortieren…aktuell ausklingender Kindergeburtstag

Krillgrill

Postings: 11

Registriert seit 29.10.2024

05.05.2025 - 00:15 Uhr
Danke, dass du deine Gedanken und Erfahrungen mit uns teilst. Das ist tatsächlich ein Thema, das mich das letzte Jahr ebenfalls sehr beschäftigt hat. Unser Kind ist vor Kurzem auch ein Jahr alt geworden und auch sonst liest sich deine Beschreibung über deine Beziehung zur Musik ziemlich genau so, wie ich es über mich selbst schreiben würde :)

Die Art und Weise, wie ich Musik höre, hat sich seit der Geburt auf jeden Fall verändert. In vielerlei Hinsicht zum Guten würde ich sogar sagen…

Ich höre insgesamt etwas weniger als vorher, dafür aber wieder deutlich „qualitativer“. In der Regel höre ich drei bis vier Abende in der Woche für ein paar Stunden konzentriert Musik. Seit der Geburt primär „neue“ Musik, vergleichsweise wenig Zeug „von früher“ - also kaum noch Alben, die ich mich schon länger begleiten oder die ich gut kenne. Wenn ich mich abends mit einer Platte hinsetze, tue ich das mittlerweile wieder deutlich bewusster als noch vor zwei, drei Jahren, als ich mich sozusagen dauerbeschallt habe (tagsüber Streaming und abends ansatzlos an die Stereoanlage). Das empfinde ich als Bereicherung.

Eine weitere Sache, bei der ich Abstriche mache, sind - sorry Plattentests und Co. :D - Rezensionen und Listen. In diese Richtung konsumiere ich erheblich weniger, weil ich freie Zeit darauf verwende (halbwegs konzentriert) neue Musik zu hören. Was die Freude an neuer Musik angeht, ticken wir aber scheinbar ziemlich ähnlich, @manfredson.

Der Freiraum geht natürlich mit Kompromissen einher und mir geht - anders als früher - sicher mal was durch die Lappen, aber ich höre im Schnitt genauso viele Neuerscheinungen wie in den Jahren vor der Geburt. Meine Lieblingsalben des bisherigen Jahres laufen dabei auch durchaus regelmäßig und oft…

Vermutlich bin ich etwas rigoroser geworden und fokussiere mich auf Musik, die mir schon beim ersten oder zweiten Mal hören etwas gibt. Inzwischen - gute Reviews hin und oder her - denke ich schneller: dann ist es eben nicht mein Ding. Das hätte ich z.B. früher nicht gemacht - da hab ich mir viel mehr Zeit gegeben, um zu verstehen, was andere darin sehen.

Mit unserem Kind hören sowohl ich als auch meine Freundin sehr viel Musik. Morgens mache ich zum Frühstück oft eine Playlist mit aktuellen Neuerscheinungen an. Und ich habe den Eindruck, dass das schon recht prägend für das Kind ist. Ich mache auch keine Abstriche bei Genres; ich spiele Techno, experimentelle Musik oder Black Metal. Einen Unterschied - so jedenfalls bei unserem Kind - scheint nicht zu machen, was läuft… eher: wie es läuft. Wenn ich mich aktiv mit ihr hinsetze und Death Metal höre oder ihr morgens beim Brei irgendwas über die Neuerscheinungen erzähle, merke ich dass sie daran Spaß hat, weil wir uns zusammen mit etwas beschäftigen. Kinder sind ja grundsätzlich nicht vorgeprägt oder voreingenommen; das kommt ja eher durchs Umfeld und eigener Geschmack kommt eh früher oder später :D Wir tanzen auch viel zu Liedern mit ihr und da geht wirklich alles, von Blastbeats übers Mitsingen zu Folksongs. Musik - egal was - ist einfach total schön zum Teilen und zum Bonden.

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