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Wolfgang M. Schmitt (Filmkritiker)

User Beitrag

Mr. Orange

User und News-Scout

Postings: 2914

Registriert seit 04.02.2015

03.02.2023 - 00:17 Uhr
Hat mittlerweile meiner Ansicht nach einen eigenen Thread verdient, nachdem ich in diesem Forum in der letzten Zeit eine höchst erfreuliche Entwicklung feststelle, sich vermehrt intensiv und analytisch mit Filmkunst auseinanderzusetzen.

Für mich ist Herr Schmitt aktuell eine absolute Bereicherung im Bereich Filmkritik. Ich verfolge mittlerweile fast jede seiner messerscharfen, durchdachten und tiefgründigen Analysen. Selbstverständlich bin ich nicht immer 100% mit ihm einer Meinung, aber ich kann doch fast alle seiner Argumente nachvollziehen.

Eure Meinung?

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

03.02.2023 - 01:05 Uhr
Super Typ...

Bic

Postings: 24

Registriert seit 10.11.2019

03.02.2023 - 07:32 Uhr
Wohlstand für alle und Die neuen 20er würde ich auch noch erwähnen.

Acid

Postings: 11

Registriert seit 19.05.2019

03.02.2023 - 09:08 Uhr
Ich habe bis heute das Gefühl, dass dieser Typ eine satirische Kunstfigur ist.

Die aufgeblasene überhebliche Art, das viel zu gewollte Ambiente und dieses extreme Reininterpretieren von irgendwelchen Agendas in den Filmen lässt aus meiner Sicht keinen anderen Schluss zu.

Ich habe einmal bei Youtube einen Vortrag zu Disney Filmen gesehen. Als er ernsthaft behauptet hat, der König der Löwen propagiere die Monarchie, war das für mich das Zeichen, mich mit dem Typen nicht mehr auseinanderzusetzen.

KeesPopinga

Postings: 68

Registriert seit 16.03.2014

03.02.2023 - 10:09 Uhr
Ich mag seine Beiträge auch sehr gerne. Da kommt auf jeden Fall was handfestes rüber. Starkes Buch auch von ihm über die Berufsgruppe „Influencer“:

https://www.suhrkamp.de/buch/influencer-t-9783518076408

Bic

Postings: 24

Registriert seit 10.11.2019

03.02.2023 - 10:10 Uhr
Er ist halt sehr links deswegen wundert es mich dass fuzzy schreibt "Toller Typ...". Ich empfehle wie gesagt jedem den die "Filmanalyse" nicht so recht überzeugt mal in Wohlstand für alle, die neuen 20er oder auch die politkanalyse reinzuschauen/hören.

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

03.02.2023 - 11:17 Uhr
"Er ist halt sehr links deswegen wundert es mich dass fuzzy schreibt "Toller Typ...""

Ich bin halt wie schon oft gesagt nicht politisch eindeutig festgelegt... es kommen zwar von manch komischen Usern immer wieder irgendwelche FDP und Lindner Einwürfe mir gegenüber, aber das ist weit am Ziel vorbeigeschossen... ich habe auch nichts per se gegen linke Ideen und Tendenzen... ich mag nur keine starken Extreme (sowohl nach rechts als auch nach links - das soll aber keine Gleichsetzung von rechts und links sein), Schubladisierungen und Bevormundungen... wahrscheinlich bin ich irgendwo ein progressiver linker Liberaler, wenn es denn sowas überhaupt gibt - da bin ich halt sehr gemischt und eigen....

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

03.02.2023 - 11:18 Uhr
Ich liebe ja auch Rage Against The Machine :)

Neytiri

Postings: 1164

Registriert seit 14.06.2013

03.02.2023 - 12:01 Uhr
Jedenfalls hat er schon viele unterschiedliche Anzüge getragen.

edegeiler

Postings: 2919

Registriert seit 02.04.2014

03.02.2023 - 13:46 Uhr
Hört sich gerne reden.

mrnovember

Postings: 179

Registriert seit 10.10.2019

03.02.2023 - 15:08 Uhr
Finde seine Filmanalysen oft großartig, den WfA-Podcast aber nur manchmal gelungen. Da ergeben bei einigen Themen seine überhebliche Art und ein begrenztes Verständnis der Materie eine eher ungute Kombination, wobei das noch viel mehr auf seinen Partner Ole zutrifft.

Z4

Postings: 8112

Registriert seit 28.10.2021

03.02.2023 - 16:43 Uhr
Was haltet ihr eigentlich von Daniel Beuthner? Wie ich finde auch ein sehr eloquenter Gentlemann, der wieder etwas Niveau und Klasse in die Medienlandschaft bringt!

https://www.youtube.com/watch?v=XNKvnLrtb7E

Neytiri

Postings: 1164

Registriert seit 14.06.2013

03.02.2023 - 17:22 Uhr
Hallo, hallo, da gibt's jemanden im Forum, der beurteilen kann, dass Schmitt und Nyomen ein begrenztes Verständnis von Wirtschaft haben.

Muss ein Experte sein!




nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

02.04.2023 - 23:34 Uhr


"Der schlechteste Schweiger aller Zeiten!"

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

03.04.2023 - 01:18 Uhr
Hahahaha... großartige Analyse mal wieder :)

hideout

Postings: 1644

Registriert seit 07.06.2019

08.04.2023 - 20:32 Uhr
Gestern seine Flop 10 des Jahres 2015 angeschaut, da heisst es:

Platz 5 Knight of Cups von Terrence Malick. Ich möchte mich zu dem Film nicht mehr äussern

So herrlich trocken, musste echt lachen. Hab den auch nicht durchgestanden.:D

Sehe den schon recht gern. Nur manchmal bekommt man aber das Gefühl, dass er sich bei seinen Interpretationen weg vom Film und damit auch von den Gedanken der normalen Zuschauer entfernt und den Eindruck einer Überinterpretation erweckt.

Seinen Beitrag zu "Nightcrawler" beispielsweise fand ich hingegen sehr gelungen.

ijb

Postings: 5888

Registriert seit 30.12.2018

08.04.2023 - 20:46 Uhr
Sehe den schon recht gern. Nur manchmal bekommt man aber das Gefühl, dass er sich bei seinen Interpretationen weg vom Film und damit auch von den Gedanken der normalen Zuschauer entfernt und den Eindruck einer Überinterpretation erweckt.


Ich auch. Man sollte dabei allerdings vielleicht nicht vergessen, dass es ihm ja genau darum geht: Mehr zu sehen bzw. genauer hinzuschauen, als der "normale Zuschauer". Sein Anliegen ist es ja gerade, die Aspekte herauszuarbeiten, die der "normale Zuschauer" allenfalls zwischen den Zeilen bzw unterbewusst wahrnimmt. Es geht ihm ja um eine eingehende Analyse, auch eine Analyse von tieferliegenden Themen, Aussagen und Ideologien, die dann ja unabhängig von der Qualität oder der persönlichen Meinung zu einem Film sein können. Also: Was vermittelt ein Film für ein Weltbild?
Ein (filmemachender) Freund von mir z.B. sagte mir gestern, er fände "Tár" durchaus absolut großartig bzw. meisterhaft, er störe sich halt nur an dem Welt- oder/und Frauenbild, das der Film ihm vermittle.

Daher sind Schmitts scharfsinnige analytische Beiträge gerade zu Filmen, die mehr oder weniger perfide oder sogar unreflektiert reaktionäre Ideologien übertragen, ja so wertvoll.

hideout

Postings: 1644

Registriert seit 07.06.2019

08.04.2023 - 21:18 Uhr
Danke für deine Anmerkungen @ijb! :)
Finde das fast immer spannend, was er da zu erzählen. Nur wäre es echt mal interessant zu erfahren, was die jeweilige Regie dazu zu sagen hätte bzw ob das deren tatsächliche Intention gewesen ist, die Schmitt dann "entlarvt".

ijb

Postings: 5888

Registriert seit 30.12.2018

08.04.2023 - 21:25 Uhr
@hideout

Gute Frage.... ich denke, das muss man im Prinzip so sehen wie beim Interpretieren eines Gedichts oder eines abstrakten Gemäldes oder Musikstücks. Nicht immer weiß der/die Künstler/in ja selbst haargenau, was er oder sie da macht. Manche Filmemacher wie Atom Egoyan oder Stanley Kubrick können jedes Detail selbstanalytisch sezieren und erläutern, andere arbeiten viel intuitiver / nach Bauchgefühl.
Sicher ist es in beiden Fällen so, dass ein/e Künstler/in sich nicht jedes Verweises bewusst ist und sich das Weltbild des Filmemacher/in zwischen den Zeilen immer mit transportiert. Til Schweiger ist dafür ja ein gutes Beispiel, und Schmitts Analysen von Schweiger-Filmen machen das sehr unterhaltsam deutlich.
Entsprechend zieht sich ein bestimmtes Menschen-/Weltbild dann ja auch durch ein Gesamtwerk.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

14.04.2023 - 17:14 Uhr
Der neue Mario ist durchgefallen:

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

14.04.2023 - 17:17 Uhr
Popkultur kann uns vielleicht nicht zu den Höhen bringen, wie es die Hochkultur schaffen kann...

Der Film als Medium wird hier abgewertet.

Old Nobody

User und News-Scout

Postings: 3681

Registriert seit 14.03.2017

14.04.2023 - 17:29 Uhr
Als er mit psychologischer Tiefe und Tron kam hab ich ausgemacht. Wie so oft werden von ihm Messlatten angelegt,die hier nichts zu suchen haben. Der würde auch jedes Super Mario Spiel dafür kritisieren, dass es nicht die Tiefe von Last of Us hat

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

14.04.2023 - 18:14 Uhr
Wenn überhaupt, dann stört mich bei ihm einzig das Gegenteil - wenn er gute Inhalte in einem Film findet und dann deswegen schwache handwerkliche Elemente (Drehbuch, Inszenierung etc.) ignoriert.... manchmal feiert er mir mittelmäßige Filme mit teils schwachen Drehbüchern so zu sehr ab, nur weil er da eben für sich generell tolle Inhalte und Interpretationen findet... Seine Verrisse dagegen finde ich so gut wie ausnahmslos super interessant und gut argumentiert, selbst wenn ich auch mal überhaupt nicht zustimme bzw wenn es Filme trifft, die ich mag...

Old Nobody

User und News-Scout

Postings: 3681

Registriert seit 14.03.2017

23.04.2023 - 16:53 Uhr
Ab etwa 7:30 Schmitt in der Gameanalyse zu Dead Island 2

Saschek

Postings: 430

Registriert seit 23.07.2018

23.04.2023 - 17:05 Uhr
Klasse. Super Game-Two-Folge generell.

nörtz

User und News-Scout

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Registriert seit 13.06.2013

19.06.2023 - 12:14 Uhr
Armer Indy:

oldschool

Postings: 592

Registriert seit 27.04.2015

19.06.2023 - 15:17 Uhr
uff.....der Mann hat wirklich schon gute Filmanalysen verööfentlicht. Witzig in der Formulierung, gute Argumente und unterhaltsam.

Funktioniert hier nicht ganz. Klar ist das Nonsense, was Spielberg uns mit der Bundeslade in Teil 1 auftischen will. DAs weiß er wohl selbst. Auch in den anderen Teilen hätten man auf so manchen mystischen Murks verzichten können. Aber irgendwie ist es in diesem Genre auch egal, da die Filme als Unterhaltungskino dennoch funktionieren. Hier geht Schmitt auf eine Nebensächlichkeit ein und findet kein Ende. Verliert in in Kleinigkeiten und Details. Da gab es schon unterhaltsamere Zerisse

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

11.09.2023 - 00:11 Uhr
Herrlich! :D

Socko

Postings: 1140

Registriert seit 06.02.2022

11.09.2023 - 00:48 Uhr
2 folgen geschaut. Grosser Rotz

Matjes_taet

Postings: 1875

Registriert seit 18.10.2017

11.09.2023 - 13:51 Uhr
Nach der Werbung von Wolle freue ich mich schon enorm auf "The Equalizer 3".

cipo

Postings: 34

Registriert seit 13.06.2013

11.09.2023 - 19:11 Uhr
Was Socko und Acid sagen. Der Typ hat die Ausstrahlung eines Scheidungsanwalts ohne jegliche ironische Brechung. Gähnend langweilig präsentiert ohne den notwendigen Tiefgang, für den es sich lohnen würde, das durchzuhalten. Ich verstehe es nicht.

Neytiri

Postings: 1164

Registriert seit 14.06.2013

11.09.2023 - 19:15 Uhr
jetzt auch in Buchform

ijb

Postings: 5888

Registriert seit 30.12.2018

11.09.2023 - 19:47 Uhr
Ich finde den überhaupt nicht so schlimm anzuhören, wie ihr schreibt. Ich teile nicht immer seine Meinung, finde sie aber dennoch oft interessant und gut begründet. Und dass er keine Ironie oder keinen Humor beweisen würde – das muss ich auch sehr widersprechen.
Man muss halt auch bedenken, dass er nicht Filmkritik betreibt, sondern erst einmal eine Analyse, und da sehe ich seit längere Zeit niemanden im deutschsprachigen Raum so in die Tiefe gehen.

Deshalb mal Gegenfrage: Welche alternativen Filmkritiker, die auch wirklich Filme analysieren statt nur geschmäcklerisch und oft mit streitbaren (falschen) Erwartungshaltungen über Filme sprechen, empfehlt ihr stattdessen? Ich wäre sehr neugierig, irgendwas vergleichbar Interessantes zu schauen oder meinetwegen auch zu lesen. Die einzigen, die mir einfallen, wären Ekkehard Knörer, um den es seit einigen Jahren sehr still geworden ist (und dessen kritische Aussagen auch manchmal ungerecht waren) und Rüdiger Suchsland. Aber jüngere Leute - wen kennt ihr da?

fuzzmyass

Postings: 14924

Registriert seit 21.08.2019

11.09.2023 - 19:52 Uhr
Da haben einige den guten Wolle nicht verstanden und nehmen das alles zu ernst :)

Z4

Postings: 8112

Registriert seit 28.10.2021

11.09.2023 - 19:53 Uhr
Daniel Gerhardt, ehemals Plattentests, ist super, aber der ist inzwischen so weit aufgestiegen, dass er sich bei der Zeit die Rosinen rauspicken kann.

ijb

Postings: 5888

Registriert seit 30.12.2018

11.09.2023 - 20:00 Uhr
Daniel Gerhardt schreibt aber vor allem über Musik, oder?

cipo

Postings: 34

Registriert seit 13.06.2013

11.09.2023 - 20:27 Uhr
Filmkritik vs. Analyse ... ich kann mit diesen Kategorien ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Jede gute Filmkritik hat analytische Elemente, und auch das was Schmitt tut, ist natürlich geprägt von seinem Geschmack. Ich persönlich habe bei den meisten Filmen, die ich gut finde (genau wie bei Musik), eher eine emotionale Reaktion als eine intellektuelle, daher holen mich "geschmäcklerische" Kritiken vielleicht eher ab. Was nicht heißt, dass ich eine gute Analyse nicht wertschätzen würde. Aber das letzte, was mir von Schmitt in der Richtung in Erinnerung geblieben ist (wie du aus meinem letzten Post erahnen kannst, habe ich nicht viel von ihm gesehen), war sein Versuch, die vielen Schnitte und Zeitsprünge in Oppenheimer mit Kernspaltung und -fusion zu korrelieren. Kann man natürlich machen, hat aber garantiert null mit Nolans Intention zu tun, zumal dieser Stil einer seiner Trademarks ist. Ansonsten finde ich da eben viel Gepose mit gewollt hochkulterellem Antlitz und wenig Substanz. Ich meide das Wort "pseudointellektuell" normalerweise wie die Pest, weil es gern von Vollidioten gegen alles verwendet wird, was sie nicht verstehen, aber hier finde ich es nicht deplatziert. Und ich glaube auf einen Teil seines Publikums trifft das auch zu. Der Top-Kommentar zum Oppenheimer-Video lautet: "Angesichts der unverständlicherweise durchwachsenen Bewertungen anderer deutschsprachigen Kritikerkanäle bin ich über Ihre differenzierte und umfassendere Film- und Ideologiekritik sehr dankbar. Nicht nur eine Bereicherung, sondern zu einem unverzichtbarer Eckstein der modernen deutschen Filmkritik ist Ihr Kanal geworden. Ich danke Ihnen wirklich sehr." - jetzt mal ehrlich, wer redet so?

Zu deiner Frage: ich habe keinen Go-To-Kritiker, zumindest keinen deutschen. Zuletzt habe ich ein paar Videos von BeHaind gesehen - dem stimme ich auch nicht immer zu, ich finde seine Videos aber nicht weniger gehaltvoll und dabei sehr viel kurzweiliger.

@fuzzymass kann gut sein, dass ich einfach den Witz nicht verstanden habe. Aber die Pointendichte ist auch nicht sonderlich hoch, oder?

ijb

Postings: 5888

Registriert seit 30.12.2018

11.09.2023 - 20:51 Uhr
Ohne jetzt auf jeden Punkt genau einzugehen: Ich muss zugeben, ich finde die "durchwachsenen Kritiken" in deutschen Medien bei diesem Film auch unverständlich. Auch weil es stimmt: die meisten waren wahnsinnig oberflächlich, was bei diesem Film eigentlich eine Frechheit ist. Teils schrieben renommierte Kritiker(innen) sogar, die Wahl für das Schwarzweiß sei beliebig – also ehrlich: wie sehr kann man einen Film unaufmerksam schauen und das dann auch noch in einer Besprechung in einer großen Zeitung kundtun? Leider ist das nur eines von sehr vielen Beispielen, wie schlecht z.T. Filmkritik geworden ist.
Würde jemand so über Fußball schreiben ("Es ist unklar, warum Manuel Neuer den Ball mit dem Fuß spielt."), da wäre der Aufschrei groß.

Klar, man muss nicht so weit gehen, die Schnittweise mit "Kernspaltung und -fusion zu korrelieren", gebe ich zu (muss aber auch sagen, dass ich diese Formulierung nicht gar so simpel aufgefasst hatte, wie du sie zitierst), andererseits lernt man schon in der Schule, dass man bei einer Interpretation gewisse Freiräume hat, wenn es eine These unterstützt. Und da finde ich vieles, was Schmitt sagt, schlüssig.

Dass ein entscheidender Unterschied zwischen einer Analyse und einer Kritik besteht, möchte ich – auch als Filmemacher – dann doch betonen. Schmitt ist sicher nicht der beste Filmkritiker, ja, aber er bemüht sich mehr darum, erst einmal zu analysieren und beschreiben, was da ist und was es im Zeitkontext (möglicherweise) bedeutet [also im Sinne von: Das Werk sagt ganz oft mehr über die Zeit aus, in der es entsteht, als manch ein einzelner Filmemacher sich währenddessen bewusst macht] - oder wie er dies einordnet [und da macht er häufiger gute Beobachtungen und Einordnungen als in manch einer Film-Kritik, z.B. bei "House of Gucci", wo ich über seinen Filmgeschmack dann nur den Kopf schütteln kann]. Und wie gesagt: Das sehe ich sonst nirgends, obwohl es eigentlich zu einer ordentlichen Filmkritik dazu gehören sollte (da gebe ich dir selbstverständlich recht). Dass der "Normalzuschauer" oder der "gemeine Filmfan" sich all diese Fragen nicht zwangsläufig stellt, kann doch kein Argument dafür sein, dass es intellektuelle Leute nicht tun. Ich finde, Schmitt findet da immer wieder eine gute Balance aus kulturellen Bezügen und der Sprache des "normalen", nicht filmspezifisch vorgebildeten Zuschauers (worauf du mit dem zitierten YT-Kommentar und der Wortwahl "pseudointellektuell" hinmöchtest).

ijb

Postings: 5888

Registriert seit 30.12.2018

11.09.2023 - 20:55 Uhr
"BeHaind" schau ich mir mal an. Kenne ich bisher nicht.

Ich denke halt, dass jeder, der so einen YT-Kanal macht, einen gewissen eigenen Stil finden muss, um sich auch abzuheben, und Schmitt hat sich für diesen etwas (selbst-)ironisch vor der Bücherwand sitzenden Anzugträger entschieden. Dass man den einen sympathischer finder als den anderen, liegt wohl in der Natur des Individuums. Mich nerven dagegen z.B. solche YouTuber, die so betont auf locker machen und irgendwie ne unangemessene, "coole" oder dahingeflapste Sprache wählen – aber das finden andere dann vielleicht grade sympathisch.

cipo

Postings: 34

Registriert seit 13.06.2013

11.09.2023 - 21:01 Uhr
Macht alles Sinn, was du schreibst. Am Ende läuft es wohl wirklich einfach darauf hinaus, was man als sympathischer und vor allem authentischer empfindet.

Z4

Postings: 8112

Registriert seit 28.10.2021

11.09.2023 - 21:34 Uhr
Volle Zustimmung für cipos Analyse zu Schmitt. Sehe ich genauso. Aber YouTube als Ganzes ist für mich ein schreckliches Medium, ich kann mir da nichts ansehen was kein Musikvideo, Film oder so ist, bzw finde ich alle Creator da zutiefst nervig, bis auf den Legotypen und den Whiskey-Mann vielleicht. In diesem Kontext sticht Schmitt dann doch ein wenig positiv heraus. Kann mir das trotzdem nicht angucken und seinen Geschmack finde ich auch nicht gut.

Rochen

Postings: 369

Registriert seit 15.10.2022

11.09.2023 - 21:43 Uhr
Ich kenne keinen anderen YouTuber, bei dem so sehr die Form kritisiert wird und so wenig der Inhalt.

Z4

Postings: 8112

Registriert seit 28.10.2021

11.09.2023 - 21:44 Uhr
https://youtu.be/O74UlTUEi2E?si=tsV_58YsGwsJwgEM

Guter Typ, in der Tat sehr gute und kompetente Kritik. Nur warum nennt er sich BeHaind? Kann man dem und auch dem Parabelritter nicht mal sagen, dass Namensänderungen durchaus ok sind oder geht das bei YouTube einfach nicht?

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

11.09.2023 - 21:46 Uhr
Der Parabelritter kann sich gerne löschen.

edegeiler

Postings: 2919

Registriert seit 02.04.2014

12.09.2023 - 09:55 Uhr
Ich kenne keinen anderen YouTuber, bei dem so sehr die Form kritisiert wird und so wenig der Inhalt.

Gerne. Furchtbare Kritik zu One Piece. Sein Kritikpunkt ist "das ist alles banal und bunt und laut". Dabei ist One Piece ein lustiges, flottes Abenteuer mit skurilen Charakteren. Das ist etwa so als würde man bei Stirb Langsam kritisieren, dass so viel geschossen wird. Dass One Piece ein bisschen over the top ist, liegt wohl in seinen Wurzeln als Anime begründet, stört aber nicht weiter, wenn man sich ein bisschen drauf einlässt. Drauf einlassen kann Schmidt sich aber nicht und so kritisiert er mehr das Genre als die Serie. Ich mag die Serie sehr, schön bunt und immer was los.

Generell bei Schmitt: Seine Kritiken sind weniger Filmkritiken als Ideologiekritiken. Alles wird mit philosophischen Hintergrund versehen und versucht irgendwo einzuordnen, wo es häufig nicht hinpasst. Dazu kommt sein "old soul" Gehabe. Es wirkt manchmal so, als würde er tief im Herzen glauben, dass seit 1960 eigentlich kein guter Film mehr erschienen ist.

Der Typ hat die Ausstrahlung eines Scheidungsanwalts

Hahahahahah

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

12.09.2023 - 12:49 Uhr
Also wenn du quasi selbst sagst, dass One Piece trivial ist, dann hat Wolle doch alles richtig erfasst. :D

Dass er häufig daneben liegt, müsste man wohl erst einmal erarbeiten.

edegeiler

Postings: 2919

Registriert seit 02.04.2014

12.09.2023 - 13:47 Uhr
Ich habe nicht gesagt, dass One Piece trivial ist und ebenso wenig, dass das Attribut trivial irgendwas über die Qualität aussagt.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

12.09.2023 - 13:59 Uhr
Du hast das nicht direkt gesagt, das stimmt.^^

Also wenn Schmitt von Hochkultur als Gegensatz zur Trivialkunst redet, dann sagt es schon etwas über die Qualität aus.

Wir müssen ja auch irgendwo definieren, was von minderer Güte ist und was nicht.

Das ist so wie bei der E- und U-Musik.



Nummer Neun

Postings: 740

Registriert seit 14.06.2013

12.09.2023 - 14:03 Uhr
Es sagt etwas über den Anspruch aus, aber nicht über die Qualität.

edegeiler

Postings: 2919

Registriert seit 02.04.2014

12.09.2023 - 14:06 Uhr
Das ist so wie bei der E- und U-Musik.

Wo die Unterteilung genau so quatschig ist. Trivialkunst ist nicht per se "von minderer Güte".

Seite: 1 2 »
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