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Wolfgang M. Schmitt (Filmkritiker)

User Beitrag

nörtz

User und News-Scout

Postings: 14795

Registriert seit 13.06.2013

12.09.2023 - 14:17 Uhr
Wir müssen uns doch aber darauf einigen können, dass es eine Hochkultur gibt und das Gegenteil zu ihr, das sich zum Beispiel in "One Piece", Seifenopern, Groschenromanen oder schlechter Musik manifestiert.

Trivialkunst ist nicht per se "von minderer Güte".

Welche Beispiele fallen dir dazu ein?

Z4

Postings: 8861

Registriert seit 28.10.2021

12.09.2023 - 14:23 Uhr
Lost, S1 & 2 Twin Peaks, Seinfeld, Steven Spielberg, Titanic, Avengers.

edegeiler

Postings: 3034

Registriert seit 02.04.2014

12.09.2023 - 14:52 Uhr
Wir müssen uns doch aber darauf einigen können, dass es eine Hochkultur gibt und das Gegenteil zu ihr, das sich zum Beispiel in "One Piece", Seifenopern, Groschenromanen oder schlechter Musik manifestiert.

Warum müssen wir das, außer um uns über die Trivialkunst zu erheben?

Welche Beispiele fallen dir dazu ein?

Die meisten der hier im Forum besprochenen Alben.

cipo

Postings: 45

Registriert seit 13.06.2013

12.09.2023 - 14:59 Uhr
Wir müssen uns doch aber darauf einigen können, dass es eine Hochkultur gibt und das Gegenteil zu ihr, das sich zum Beispiel in "One Piece", Seifenopern, Groschenromanen oder schlechter Musik manifestiert.

Wow.

Nummer Neun

Postings: 759

Registriert seit 14.06.2013

12.09.2023 - 15:11 Uhr
Hochkultur ist ein Elfenbeinturm.

AliBlaBla

Postings: 6638

Registriert seit 28.06.2020

12.09.2023 - 15:20 Uhr
Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms (1972).

Yersinia

Postings: 645

Registriert seit 27.06.2013

12.09.2023 - 21:56 Uhr
Was ein dummes Geblubber hier. Wahnsinn.

AliBlaBla

Postings: 6638

Registriert seit 28.06.2020

12.09.2023 - 22:03 Uhr
@Yersinia
Nenn mal ein Beispiel, bitte.
Kann dir nicht folgen...

Matjes_taet

Postings: 2140

Registriert seit 18.10.2017

12.09.2023 - 22:04 Uhr
Nun ja, es geht halt um Wolle Schmitt.

AliBlaBla

Postings: 6638

Registriert seit 28.06.2020

12.09.2023 - 22:09 Uhr
Naja, man kommt ja von Hölzken auf Stöcksken, stört doch keinen großen Geist, wie mein Vater sagen würde.
"Dummes Geblubber" ist jetzt vielleicht nicht die feine Art....
Nur meine Meinung....

Saschek

Postings: 632

Registriert seit 23.07.2018

12.09.2023 - 23:35 Uhr
Für mich ist Schmitts Kanal immer wieder einen Abstecher wert. Das ist schon jemand, der wohl (wie ich aus guter Quelle weiß) wirklich komplett authentisch ist und auch im Alltag genau so drauf ist. Da ist nichts gespielt. Wohl aber durchaus nicht immer ganz ernst gemeint. Stimme oft mit seinen Ansichten überein. Man muss und sollte bei Schmitt aber auch zwischen den Zeilen lesen. Und wer darauf keinen Bock hat, ist sicher schon bei BeHaind besser aufgehoben. Das ist mir wiederum zu 0-8-15.

Neytiri

Postings: 1569

Registriert seit 14.06.2013

13.09.2023 - 08:07 Uhr
Was BeHaind, Robert Hofmann, Moviepilot oder Filmstarts von sich geben, ist alles ganz lieb, aber wer das ernsthaft mit Schmitt vergleicht, ist über Grundschulniveau nicht hinausgekommen.

edegeiler

Postings: 3034

Registriert seit 02.04.2014

13.09.2023 - 09:13 Uhr
Was BeHaind, Robert Hofmann, Moviepilot oder Filmstarts von sich geben, ist alles ganz lieb, aber wer das ernsthaft mit Schmitt vergleicht, ist über Grundschulniveau nicht hinausgekommen.

Die vier genannten unterscheiden sich schon sehr. Ich habe bei Schmitt ganz selten mal das Gefühl, dass er einen klugen Gedanken hat und den Film in eine interessante Richtung deutet. Oft ist es aber so, dass er irgendwas erzählt und dabei am Film und an mir vorbeischwadroniert. Bei einer Album Review muss man auch nicht aus Foucalt zitieren, warum soll das bei einer Filmkritik anders sein?

nörtz

User und News-Scout

Postings: 14795

Registriert seit 13.06.2013

13.09.2023 - 13:17 Uhr
Ach, Jungs. Wie oft denn noch? In erster Linie ist Schmitt Ideologiekritiker und darauf liegt der Schwerpunkt seiner Reviews und dass man Literatur heranzieht, um seine Thesen zu untermauern oder etwas aufzuzeigen, ist jetzt weshalb vollkommen ungewöhnlich?

Entweder kann man mit seinem akademischen Stil etwas anfangen oder nicht. Sein Kampf gegen den schlechten Geschmack ist jedenfalls lobenswert.

Z4

Postings: 8861

Registriert seit 28.10.2021

13.09.2023 - 13:26 Uhr
Wenn er im Rahmen seine Kampfes prätentiöse Sachen wie Oppenheimer in den Himmel lobt ist sein Einsatz irgendwie sinnlos.

Matjes_taet

Postings: 2140

Registriert seit 18.10.2017

13.09.2023 - 13:43 Uhr
Zwei Pönis für die Clips von Wolle. Aber allerhöchstens!

Mal ehrlich, wer würde denn freiwillig mit dem zusammen ins Kino gehen?
Selbst auf Kinder darf man den nicht loslassen. Denen würde er während "König der Löwen" erklären, an welch imperialistisches Propaganda-Machwerk sie sich gerade erfreuen.

Sowieso sein grundsätzliches Problem: er möchte krampfhaft immer etwas sehen, nicht einfach mal nur schauen.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 14795

Registriert seit 13.06.2013

13.09.2023 - 13:49 Uhr
Filme sind halt immer politisch. Auch Kinderfilme.

edegeiler

Postings: 3034

Registriert seit 02.04.2014

13.09.2023 - 13:58 Uhr
Filme sind halt immer politisch. Auch Kinderfilme.

Das ist Musikalben auch, das ist jedes einzelne kreative Werk. Die Erkenntnis ist weder neu noch sollte sie einen dazu berechtigten, bei seinen Reviews das Werk weitgehend zu ignorieren und irgendwas über Ideologie zu erzählen.

Corristo

Postings: 1142

Registriert seit 22.09.2016

13.09.2023 - 14:03 Uhr
In einem Verriss der "Rings Of Power"-Serie erklärt er nach ein paar Minuten ernsthaft, die HdR-Trilogie von Peter Jackson sei ja auch Mist. Einfach albern sowas.

Rochen

Postings: 521

Registriert seit 15.10.2022

13.09.2023 - 14:05 Uhr
Warum nicht, wenn das sein Ziel ist? Wenn man ein Album von Heino bespricht, kann man das auch sehr gewinnbringend, wenn man "das Werk" und überhaupt das Musikalische weglässt und stattdessen ideologiekritisch vorgeht.

edegeiler

Postings: 3034

Registriert seit 02.04.2014

13.09.2023 - 14:05 Uhr
*sind Musikalben

Rochen

Postings: 521

Registriert seit 15.10.2022

13.09.2023 - 14:07 Uhr
Die HdR-Trilogie ist ja auch ernsthaft Mist. Ich habe das Gefühl, Schmitts "Kritiker" bestehen zur einen Hälfte aus Leuten, die sein äußeres Auftreten nicht mögen, und zur anderen Hälfte aus Fanboys, die beleidigt sind, weil ihre Lieblingsfilme als das entlarvt werden, was sie sind.

edegeiler

Postings: 3034

Registriert seit 02.04.2014

13.09.2023 - 14:09 Uhr
Warum nicht, wenn das sein Ziel ist? Wenn man ein Album von Heino bespricht, kann man das auch sehr gewinnbringend, wenn man "das Werk" und überhaupt das Musikalische weglässt und stattdessen ideologiekritisch vorgeht.

Fair enough und das mag interessant sein. So eine Kritik sagt dann aber nichts über die Qualität eines Films oder Albums aus. Zudem geht Schmitt ja nicht rein ideologiekritisch vor. Er ist gleichzeitig Geschmackspolizei, offenbart dabei aber häufig, dass er vom Genre keine Ahnung hat. Sowas ist dann halt einfach nicht besonders gut.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 14795

Registriert seit 13.06.2013

13.09.2023 - 14:09 Uhr
Schmitt ist aber nicht "man", er hat einen anderen Ansatz. Den kann man nicht mögen oder nicht. Man kann ihn auch inhaltlich kritisieren, aber doch nicht seine Herangehensweise. Es gibt doch nicht DIE Art und Weise, wie man Filme bespricht.

edegeiler

Postings: 3034

Registriert seit 02.04.2014

13.09.2023 - 14:10 Uhr
Die HdR-Trilogie ist ja auch ernsthaft Mist.

Ich will eigentlich nicht fragen, aber warum genau?

Z4

Postings: 8861

Registriert seit 28.10.2021

13.09.2023 - 14:17 Uhr
Die dort vermittelte Ideologie ist tatsächlich eine Katastrophe, aber ich geh bei sowas dann generell einfach so vor, das einfach anzuerkennen und unabhängig davon zu bewerten, außer die Ideologie hinter einem Werk ist so haarsträubend falsch wie bei Barbie oder Triumph des Willens.

Johann Holtrop

Postings: 93

Registriert seit 15.09.2024

16.09.2024 - 20:27 Uhr
Hatte seinen Peak mit Oppenheimer, Barbie und Avatar, aber jetzt doch ziemlich in der Versenkung verschwunden der Typ. Oder wars einfach ein super schwaches Blockbuster-Jahr?

ijb

Postings: 6356

Registriert seit 30.12.2018

16.09.2024 - 21:39 Uhr
Naja, "Oppenheimer" ist gerade mal ein Jahr her. Da Schmitt gerade ein Buch rausbringt, kann man davon ausgehen, dass er zwischenzeitlich anderes im Kopf hatte und sich auch mal etwas "Auszeit" von der Filmanalyse gönnen kann.
In der Tat gabs in letzter Zeit aber wenige Blockbuster. Die kommen dann so ab Herbst und Weinachten. Ich finde aber die Videos/Analysen der letzten Zeit sind nicht ohne spannende Beiträge.

oldschool

Postings: 660

Registriert seit 27.04.2015

17.09.2024 - 09:33 Uhr
Schmitt hatte wirklich ganz große Filmanalysen!
Manchmal dreht er sich aber auch im Kreis und tritt ewig auf der Stelle oder wirkt wie auf Autopilot. Weniger gelungen fand ich seinen Versuch, die prollige Art von Till Scheiger auf den Arm zu nehmen. Dazu ist er einfach zu sehr in seiner eigenen Haut gefangen.
Indiana Jones hatte er einmal vorgeworfen, dass er nie im Hier und Jetzt ankommen würde. Ja klar - aber ist das nicht genau das, was die Leute wollen?

Lordran

Postings: 284

Registriert seit 09.10.2023

17.09.2024 - 09:39 Uhr
Schmitt fand ich anfangs recht unterhaltsam. Aber irgendwann läuft sich seine Art tot.
Man muss nicht alles überanalysieren und in jeden 0815-Film Dinge hineininterpretieren, die dort einfach nicht zu finden sind.
Außerdem sieht er Filme der 60er und 70er selbst sehr verklärt und hängt in seiner eigenen Nostalgie fest.

ijb

Postings: 6356

Registriert seit 30.12.2018

17.09.2024 - 11:17 Uhr
Indiana Jones hatte er einmal vorgeworfen, dass er nie im Hier und Jetzt ankommen würde. Ja klar - aber ist das nicht genau das, was die Leute wollen?

hier würde ich nochmal einhaken, weil da das alte Missverständnis aufkocht: Schmitt wirft denen das sicherlich nicht vor, weder den Machern noch den Zuschauern. Der ganze Ansatz seiner Analysen ist ja, sichtbar zu machen warum etwas wie wirkt. Und dass das das nicht genau das ist, was die Leute wollen ist nicht der Vorwurf, sondern Ergebnis aus der Film- und Gesellschaftsanalyse. Mit der gleichen Begründung kann man ja auch den Erfolg der AfD und die weiterhin ungebrochen Popularität der CDU erklären: Die bieten genau das, was die Leute wollen, und genau deshalb wählen sie die Hälfte bis zwei Drittel der Gesellschaft. Die Mehrheit der Gesellschaft ist eben nicht links und zukunftsorientiert und an neuen Ideen interessiert, sondern an dem, was sie schon kennt. Daher der Erfolg von Mainstream-Filmen, die in 95% natürlich auch eine konservative Weltsicht verkörpern. Dazu muss man sicherlich nix "überinterpretieren" oder, ebenfalls altes Blabla-Wort "hineininterpretieren", sondern einfach nur drauf schauen, was diese Filme de facto verkörpern und vermitteln. Darin ist Schmitt einer der ganz wenigen in der Film-Landschaft, die sich überhaupt die Mühe machen, über oberflächliche, schnelle Filmkritik à la "Ist gut, weil unterhaltsam" / "ist schlecht, weil nicht konventionell erzählt" / "ist doof, weil andere Weltsicht als meine" hinauszugehen.
Ich finde es sehr überheblich zu sagen, dass sich das "tot läuft". Vielleicht ist der Grund dafür einfach, dass das Publikum und die Mainstream-Filme doch nicht so viel anderes machen bzw. sehen wollen als vor drei Jahren?

Denzel Kochschinken

Postings: 56

Registriert seit 05.09.2024

17.09.2024 - 11:29 Uhr
tl:;dr

Johann Holtrop

Postings: 93

Registriert seit 15.09.2024

17.09.2024 - 12:00 Uhr
"in der Film-Landschaft"

Also in den Sphäre Social Media, in der schon Steven Gätjen mit seinem 0815-Geschmack als Filmexperte gilt, oder sämtliche nervigen Tik Tok Filmtypen, sticht er ohne Frage heraus. Aber in die "echte Filmwelt", auf professioneller Ebene (also Filmmacher*Innen - Filmkritiker*Innen), schafft er es imo nicht, weil er komplett bei Youtube bleibt und in seiner Methode sehr eigen ist (krude Mischung aus Kritik und Analyse). Vielleicht wird das ja was, wenn er sein Buch rausbringt. Daniel Gerhardt hats ja auch aus dem Hobbykritik-Moloch geschafft.

kingsuede

Postings: 4332

Registriert seit 15.05.2013

17.09.2024 - 12:31 Uhr
Schmitt ist immer dann ok, wenn es nicht zu ideologisch ist. Wenn Filme nicht in seine ideologische Grundhaltung passen, muss man sich seine Kritiken nicht ansehen.

Rochen

Postings: 521

Registriert seit 15.10.2022

17.09.2024 - 13:30 Uhr
Ich finde, ijb hat es gut zusammengefasst. Auch in vermeintlich "ideologiefreien" Filmen wird eine Ideologie transportiert, nur fällt es meistens nicht so auf, wenn diese Ideologie einfach der gesellschaftliche "Standard" ist.

fuzzmyass

Postings: 16867

Registriert seit 21.08.2019

17.09.2024 - 14:08 Uhr
Ich mag den Typen... finde es lediglich etwas störend, dass Schwächen in Drehbuch, Storybögen, Flow, Kohärenz etc. für ihn kaum ins Gewicht fallen... in der Regel ist für ihn wichtiger welche Message/Ideologie ein Film transportiert - wenn die ihm passt, dann wird der Film immer als Top bewertet, egal ob es starke Schwächen in den genannten Kategorien gibt... aber selbst wenn man mit ihm nicht übereinstimmt, sind eigentlich immer interessante Punkte und Argumente zu finden, es ist alles recht gut begründet - zumindest aus meiner Sicht... auch wenn er eventuell schon manchmal etwas überinterpretiert :)

nörtz

User und News-Scout

Postings: 14795

Registriert seit 13.06.2013

17.09.2024 - 14:19 Uhr
Schmitt fand ich anfangs recht unterhaltsam. Aber irgendwann läuft sich seine Art tot.
Man muss nicht alles überanalysieren und in jeden 0815-Film Dinge hineininterpretieren, die dort einfach nicht zu finden sind.
Außerdem sieht er Filme der 60er und 70er selbst sehr verklärt und hängt in seiner eigenen Nostalgie fest.


Es ist doch klar, dass Schmitt AfD-Deppen, wie du einer bist, nicht gefällt. Das gilt analog für die CDU-Wähler und Kapitalimusfanatiker. Die können naturgemäß auch nichts mit Schmitt anfangen.

kingsuede

Postings: 4332

Registriert seit 15.05.2013

17.09.2024 - 14:41 Uhr
Menschen, die anderer Meinung nicht, als "AfD-Deppen" zu verunglimpfen, ist halt auch erm..., oder habe ich woanders etwas verpasst?

Man kann auch etwas gut finden, das man inhaltlich ablehnt. Politisch stehen meine Ansichten denen von Schmitt diametral entgegen, schaue mir die Analysen dennoch ab und an gerne an.

oldschool

Postings: 660

Registriert seit 27.04.2015

17.09.2024 - 15:56 Uhr
@ijb:
Ich verstehe deine Argumentation. Sie ist schlüssig, wenn auch vielleicht etwas zu überinterpretiert. Man mus snicht imemr bei der AFD landen ^^

zu Indy:
Ich kann verstehen, dass bei konservativen patriotischen US Filme wie Top Gun oder Rambo auch dieser Kontext herangezogen wird. Ich kann auch verstehen, dass man Indy vorwirft, er hätte sein Pulver verschossen. Die letzten beiden Filme waren wirklich nicht sonderlich gut. Schmitt mochte Indiana Jones nie. Auch die ersten Teile kamen schlecht weg. Er kritisierte Indiana Jones, nicht weil die Suppe seit Jahrzehnten immer wieder aufgekocht wird. Dann könnte er viele Filme einfach so in die Tonne kloppen. Macht er aber nicht.

Indiana Jones ein modernes Upgrade ala James Bond zu verpassen wäre unpassend. Klar könnte man ein Reboot machen und Indy neu starten - im Hier und Jetzt. Das wäre aber nicht mehr Indiana Jones.

Klaus

Postings: 9641

Registriert seit 22.08.2019

17.09.2024 - 16:21 Uhr
@kingsuede

Du hast woanders was verpasst. Nörtz ist ja schon mal schnell dabei mit solchen Zuschreibungen, hier dürfte er aber nicht so falsch liegen, wie er auch paar mal belegt hat.

ijb

Postings: 6356

Registriert seit 30.12.2018

23.09.2024 - 20:37 Uhr

Zwar stimme ich fuzzmyass' Kommentar (17.09.2024 14:08 Uhr) weitgehend zu (Ja, manchmal ignoriert Schmitt auch für meinen Geschmack filmsprachliche Aspekte zu sehr zugunsten von inhaltlichen, ich meine aber auch, dass man das durchaus machen darf, da sich Schmitt eben explizit nicht als Filmfachmann versteht, sondern als Gesellschaftskommentierer, der ideologische Dinge usw thematisiert), widerspreche ich kingsuede konkret hier:
Wenn Filme nicht in [Schmitts] ideologische Grundhaltung passen, muss man sich seine Kritiken nicht ansehen.

Ich würde meinen, gerade wenn Filme nicht in seine ideologische Grundhaltung passen, kann man seine Kritiken anschauen, denn dann versucht er für meinen Geschmack auch wirklich was Streitbares zu sagen. Wenn ich nur die Kritiken schaue, deren Haltung sich mit der von Schmitt mehr oder weniger deckt, hat sich doch recht schnell erschöpft. Spannender ist es, wenn er was dingfest zu machen versucht, das "nicht in seine ideologische Grundhaltung pass[t]"; da gelingen ihm manchmal sehr gedankenanregende und treffende Beiträge, manchmal eben auch nicht. (Aber da ist ja auch bei vielen Filmkritikern so. Bei Bradshaw zum Beispiel sind die 5-Sterne-Rezensionen manchmal weitaus ideologischer oder flacher, weil sie manchmal weder in filmkünstlerischen noch in inhaltlichen Qualitäten begründet ist, sondern pure Geschmäcklerei, siehe z.B. "Star Wars" oder "Belfast").

@oldschool
Meine "Überinterpretation" von Schmitt landet nicht direkt bei der AfD. Da hast du mich etwas überinterpretiert. Ich sagte nur, dass das eben dem gleichen Muster folgt. Dass eben der größere Teil der allermeisten (zumindest westlichen) Gesellschaften konservativ ist und nur der kleinere progressiv (oder gar links), ist ja seit jeher offenkundig und leuchtet ja auch absolut ein.
Daher erwähnte ich nur die offenkundige Parallele. Dass der Mainstream nicht die innovatien Filme und Musik/Kunst supi findet, sondern das "was der Bauer kennt", ist keine neue Erkenntnis, die ich hier aufbringe. Daher ist es eben vollkommen naheliegend, das Schmitt nicht überinterpretiert, wenn er in erfolgreichen Mainstreamfilmen Konservatives oder Reaktionäres dingfest macht, sondern liegt in der Natur der Sache.

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