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Petrels - The Dusk Loom

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NOK

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03.07.2022 - 23:38 Uhr
Grade festgestellt: Nachdem die bereits sehr guten Vorgänger "Flailing Tomb" (2015) und "Jörð" (2016) auf dieser Seite jeweils eine 7/10 eingeheimst haben und im Forum nicht viel Aufsehen generierten (wenn überhaupt), fand "The Dusk Loom" (2019) hier gar nicht mehr statt. Was schade ist, weil die für mich eines meiner raren 10/10-Alben ist.

Petrels ist das Projekt des Briten Oliver Barrett, der seit 2011 einiges veröffentlicht hat, meist bei Denovali und großteils leider weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Während die früheren Sachen überwiegend im Ambient- und Dronebereich stattfanden, arbeitet Barrett wohl insbesondere seit "Flailing Tomb" um einiges strukturierter und dabei auch vielfältiger. Holzbläser, Blastbeats, Feedbackgeräusch und mehr auf ein und derselben durchaus kohärent anmutenden Platte waren da kein Widerspruch mehr, wie man auch hier in den Rezensionen lesen kann.

Schließlich "The Dusk Loom"... es mag sein, dass die Platte in meiner Biographie zur exakt richtigen Zeit gekommen ist, jedenfalls mutet diese Musik als Ganzes an wie ein optimistischer, fast triumphierender Aufbruch zu - möglicherweise - einem Berggipfel o.Ä., so platt es vielleicht klingt. Sie ist für mich immer noch unheimlich euphorieinduzierend und dabei mitunter auch grotesk überproduziert (aber ganz ehrlich: Es ist herzlich egal), wenn Barrett noch diese Schicht und jenes Instrument in seinen Kompositionen unterbringen will. Diese sind vielleicht näher an so etwas namens "Song" denn je und mitunter mit durchaus eingängigen Melodien ausgestattet. Der Künstler fuhr hier zudem damit fort, seine eigene Singstimme zu entdecken, die er hier gerne einmal enyahaft vervielfältigt. Stilistisch, wer es braucht, irgendwas zwischen Ambient-Pop und Kammermusik, arguably mit u.a. Crescendos, die ein wenig an Post-Rock denken lassen, nur, dass es nicht ansatzweise Rock ist. Dazu elektronische Einflechtungen von nervösen Arpeggios ("The Hermit King") über New-Age-Glöckchenorgien ("Tiny Specks of Light") bis hin zu Forest-Swords-haften Vokalsampleschnippeleien ("Elyas Anais"). Inhaltliche Inspirationen reichen von den Artussagen bis hin zur spanischen Surrealistin Remedios Varo.

Hier ein paar Hörproben, allen voran das Herzstück "The Hermit King": https://www.youtube.com/watch?v=k620Ng8dkXI

"Tiny Specks of Light": https://www.youtube.com/watch?v=f9w9TSj5w6A

"Telos" (wobei da leider der Übergang am Anfang abgeschnitten wird): https://www.youtube.com/watch?v=TYjaaz7aWNQ

Und ich wär ja schon glücklich, wenn Denovali ENDLICH das auf 100 Stück limitierte silberne Vinyl ausverkaufen könnte.

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