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1975

User Beitrag

ijb

Postings: 5881

Registriert seit 30.12.2018

14.06.2022 - 16:04 Uhr
Krass — mir war gar nicht bewusst, wie viele Meilensteine im Jahr 1975 rausgekommen sind. Und wie viel herausragende Musik. Es war wohl so eine Art Höhepunkt der „alten“ (Rock-)Musikwelt, bevor Dann große Umbrüche stattfanden.
Dabei hab ich jetzt noch nicht mal die Bands auflistet, die mir persönlich nicht so nah sind oder deren Werk ich nicht so richtig gut kenne…

Das beste überhaupt ist natürlich [„imho“] „Horses“, das Debüt von Patti Smith, produziert von/mit John Cale — das sicher auch zu den absolut einflussreichsten Alben zählt, nicht nur der Siebziger.
John Cale hat darüber hinaus 1975 gleich noch zwei eigene 9/10-Alben rausgebracht:
„Slow Dazzle“ und „Helen of Troy“

Wenig streitbar sind hier sicherlich
„Wish You Were Here“ (Pink Floyd)
und
„Blood on the Tracks“ (Dylan)

Von Dylan (und The Band) erschien 1975 auch noch "The Basement Tapes", das für das Jahr zwar ein wichtiger und prägender Erfolg war, aber genau genommen kein 70er-Album ist, da die Aufnahmen allesamt in dieser Form bereist 1967 nach Dylans Rückzug nach seinem Motorradunfall und Umzug nach Woodstock eingespielt wurden.



Aber dass auch Elton John gleich zwei seiner besten Alben – „Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy“ + „Rock of the Westies“ – die zudem extrem unterschiedlich sind, 1975 rausgebracht hat, sollte jetzt auch mal Beachtung Wert sein. Beide Alben sind nicht die typischen Elton-John-Dinger, die bei einigen hier auf die übliche Ablehnung stoßen. Das erste (veröffentlicht im Mai) wird weithin als der Höhepunkt seines Schaffens als ausgefeilter Songwriter anerkannt, das zweite (Oktober) ist eine ziemlich eigenwillige, ziemlich kraftvoll und rotzig rausgehauene Funk-Rock-Platte mit einigem Witz (und einem 24 Jahre jungen James Newton-Howard, der Jahre später einer der erfolgreichste Filmmusik-Komponisten wurde und Musik für über 100 Filme geschrieben hat).


John Abercrombie veröffentlichte sein stilbildendes, career defining Solodebüt mit dem passenden Titel „Timeless“
Von Keith Jarrett erschien das meistverkaufte Piano/Piano-Solo-Album „Köln Concert“ (manchmal liest man auch, es ist das meistverlkaufte Jazzalbum).

Ralph Towner veröffentlichte das Meisterwerk „Solstice“, das ich hier jedem Musikfreund dringend ans Herz legen muss. Ebenso wie den Jazzrock-Meilenstein-Doppelabum „Odyssey“ von Terje Rypdal.


„Yellow Fields“ von Eberhard Weber ist auch super.
Und natürlich „Brown Rice“ von Don Cherry.
Und Gateway, das erste wegweisende Album von John Abercrombie, Dave Holland und Jack DeJohnette.


„Dansere“ vom Jan Garbarek / Bobo Stenson Quartet ist ebenfalls absolut fantastisch.

Auch Brian Eno brachte gleich zwei wegweisende Alben raus, die den Ursprung von Ambient bilden:
„Another Green World“ + „Discreet Music“
Sowie außerdem eine seiner Duoplatten mit Robert Fripp: „Evening Star“

Und auch Neil Young gab’s gleich doppelt mit zwei exzellenten LPs:
„Tonight’s the Night“ + „Zuma“

„Agharta“ + „Pangaea“ von Miles Davis.

Pat Metheny spielte im Dezember, noch als Teenager, in Ludwigsburg sein Debütalbum „Bright Size Life“ ein, unmittelbar im Anschluss an die Aufnahmen von „Dreams so real – Music by Carla Bley“ des damals schon berühmten Gary Burton Quintet, bei dem Metheny mitwirkte.

Weitere tolle Klassiker:

Elite Hotel (Emmylou Harris)
The Hissing of the Summer Lawns (wohl mein Lieblingsalbum von Joni Mitchell)
Physical Graffiti (Led Zeppelin)
Born to run (Springsteen großer Durchbruch)
Young Americans (Bowie)
Metal Machine Music (Lou Reed zieht die direkte Verbindung von Velvet Underground zu Sonic Youth)
Radio-Aktivität (mein Lieblingsalbum von Kraftwerk)
Neu! 75 (NEU!)
Man-Child (Herbie Hancock, der auch noch ein tolles Livealbum, „Flood“ veröffentlichte)
Deluxe (Harmonia)
A Night at the Opera (Queen)
Siren (Roxy Music, kein Meisterwerk, aber immer noch super)
Nighthawks at the Diner (Tom Waits)
Katy Lied (Steely Dan)
Rubykon (Tangerine Dream)

Atlantic Crossing (Rod Stewarts Neustart als Superstar in den USA, nachdem er seine erste Karriere als Bluesrocksänger und als Frontman von den Faces zu den Akten gelegt hatte)

Und nicht zu vergessen das unbetitelte Album von Fleetwood Mac, mit dem auch die Band ihre Bluesjahre hinter sich ließ und sich komplett neu erfand und damit nicht zuletzt ebenfalls bald zu einer der erfolgreichste Mainstreambands wurde.

The Sinking of the Titanic (Gavin Bryars)
Ruth is Stranger than Richard (Robert Wyatt)
Blues for Allah (Grateful Dead)
Arbour Zena (Jarrett)
Welcome to my Nightmare (Alice Cooper)
Still Crazy after all these Years (Paul Simon)
Blow by Blow (Jeff Beck)
Toys in the Attic (Aerosmith)

John Lennon schaute, bevor er sich für fünf Jahre aus der Musikwelt zurückzog, um ein guter Vater von Sean zu werden, noch einmal zurück mit dem famosen Best-Of „Shaved Fish“ und dem Retro-Studioalbum „Rock’n’Roll“.

Und dann gab’s noch „Main Course“ von den Bee Gees, das – auch vor allem wegen „Jive Talkin’“ und seinem Drumcomputer – signifikanter Vorläufer der großen Disco-Sause wurde.

Old Nobody

User und News-Scout

Postings: 3680

Registriert seit 14.03.2017

14.06.2022 - 16:12 Uhr
Klaus Schulze veröffentlichte sein Meisterwerk Timewind.Absolut zeitlos,immer wieder gerne gehört.Da kann man drin versinken
Bei Tangerine Dream ist Rubycon wohl mein Favorit knapp vor Phaedra
Bei Pink Floyd ziehe ich ebenfalls das 75er Album Wish you were here vor.Sowas wie Welcome to the machine ist einfach absolut einzigartig

Gordon Fraser

Postings: 2543

Registriert seit 14.06.2013

14.06.2022 - 16:28 Uhr
Schwierige Frage, aber für mich ist wohl "A Brief Inquiry into Online Relationships" das beste 1975-Album.

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

14.06.2022 - 16:43 Uhr
Ich besitze vier Alben aus dem Jahr 1975. Das beste davon ist "Ommadawn" von Mike Oldfield.

Ulli

Postings: 289

Registriert seit 11.02.2022

14.06.2022 - 17:11 Uhr
Da kann ich auch noch 2 gute Alben aus Deutschland hinzufügen:
- Kraan - Let it out
- Kraan - Live
Vor allem das letztere - es erschien als Doppel-LP - war der Hammer. Es zeigte, warum Kraan damal als eine der besten deutschen Gruppen galt. Die "übliche" Rock-Standard-Besetzung (Gitarre, Bass und Schlagzeug) gepaart mit dem Saxophon von Alto Pappert.
Wenn man bedenkt, daß diese Platte fast 50 Jahre alt ist, dann klingt sie auch heute noch nicht veraltet.

Ulli

Postings: 289

Registriert seit 11.02.2022

19.06.2022 - 12:10 Uhr
Grobschnitt - Jumbo,
das Album gab es in einer deutschen und englischen Version. Grobschnitt waren ja eine der bekannteren und besseren deutschen Bands, aber ob sie von der englischen Ausgabe wirklich viele LPs im Ausland verkauft haben?
Ich glaube, außer Can, Kraftwerk, Amon Düül II und Tangerine Dream - und ev. noch Faust - haben wohl alle deutsche Bands im Ausland nicht viel gerissen.

Mann 50 Wampe

Postings: 3296

Registriert seit 28.08.2019

19.06.2022 - 15:02 Uhr
1975 war ein gutes Jahr für deutsche Musik. Kommerziell wohl nicht aber künstlerisch waren schon ein paar sehr gute Alben dabei.

Klaus Schulze - Timewind wurde schon genannt, aber auch Picture Music ist von 75. Natürlich Neu! mit Neu75, ihrer besten. Harmonia - Deluxe und Tangerine Dream mit Rubycon. Kraftwerk, Eroc mit seinem Solo Debüt und nicht zu vergessen Ton Steine Scherben - wenn die Nacht am tiefsten ist.

Ulli

Postings: 289

Registriert seit 11.02.2022

19.06.2022 - 16:48 Uhr
@ Mann 50 Wampe
Ja, ich glaube auch, daß Neu 75 das beste Album der Gruppe ist.
Zu TSS: Mein Lieblingslied von ihnen ist immer noch "Durch die Wüste".

DerMeister

Postings: 1431

Registriert seit 22.06.2013

19.06.2022 - 21:50 Uhr

01. Bob Dylan - Blood on the Tracks
02. Erik Satie - Early Pianoworks, Volume One (Reinbert de Leeuw)
03. Pink Floyd - Wish You Were Here
04. Cecil Taylor - Silent Tongues
05. NEU! - NEU! '75
06. Wolfgang Amadeus Mozart - Klavierkonzerte Nr. 20 & 21 (Friedrich Gulda/Claudio Abbado)
07. Miles Davis - Agharta
08. Yezda Urfa - Boris
09. Magma - Live
10. Yabby You - Conquering Lion oder Mahmoud Ahmed - Ere Mela Mela



Vieles großartiges wurde ja bereits genannt, aber um mal 10 genannte Alben (nicht in meiner Top 10) besonders hervorzuheben:

Another Green World
Born to Run
Don Cherry/Brown Rice
Katy Lied
Ommadawn
Physical Graffiti
Radio-Aktivität
The Basement Tapes
The Köln Concert
The Sinking of the Titanic



Da es ja hier scheinbar gerade um deutsche Alben geht, bin ich etwas überrascht dass Manuel Göttschings Inventions for Electric Guitar bisher noch nicht genannt wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=-DtqR98Pbl8

fakeboy

Postings: 4684

Registriert seit 21.08.2019

19.06.2022 - 22:58 Uhr
David Bowie - Young American

David entdeckt den Soul und startet die Zusammenarbeit mit Carlos Alomar.

DerMeister

Postings: 1431

Registriert seit 22.06.2013

19.06.2022 - 23:16 Uhr
Noch 30 Alben von bisher nocht nicht genannten Künstlern:

AC/DC - TNT
Anthony Braxton - New York, Fall 1974
Black Sabbath - Sabotage
Bob Marley & The Wailers - Live
Camel - The Snow Goose
Douji Morita - Good-Bye
Eddie Palmieri - Unfinished Masterpiece
Fela Kuti - Expensive Shit
Frank Zappa - One Size Fits All
Gentle Giant - Free Hand

Gil e Jorge - Ogum Xango
Grachan Moncur III & The Jazz Composer's Orchestra - Echoes of Prayer
Guy Clark - Old No. 1
Hawkwind - Warrior on the Edge of Time
Henry Cow - In Praise of Learning
Jimmy Radway & The Fe Me Time All Stars - Dub I
King Crimson - USA
Le Mystere des voix bulgares - Le mystere des voix bulgares: Volume 1
Lole y Manuel - Nuevo día
Lula Cortes e Ze Ramalho - Paebiru

Magical Power Mako - Super Record
Maneige - Les Porches
Parliament - Mothership Connection
Renaissance - Scheherazade and Other Stories
Steve Hackett - Voyage of the Acolyte
Steve Lacy - Flakes oder Dreams oder eins seiner anderen 1975 Alben)
Taj Mahal Travellers - August 1974
The Trees - The Christ Tree
The Upsetters - Revolution Dub
Van der Graaf Generator - Godbluff

Gibt hier einige Alben mit Top 10 Potential (z.B. Sabotage oder Echoes of Prayer), aber schwer zu sagen ohne vorher nochmal in alles reinzuhören


Ich wollte auch das Salsa Album "Dimension Latina '75" mit aufzählen, aber anscheinend ist es trotz des Titels ein 1974 Album. Seltsam.

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