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Ist es für die junge Generation schwerer neue Musik zu finden? Aka "Das Leben in der Bubble"

User Beitrag

Kai

User und News-Scout

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Registriert seit 25.02.2014

05.06.2022 - 21:16 Uhr
Während ich gerade für ein Mixtape durch meine verschiedenen Musikbibliotheken (MP3s, CDs, LastFM, Spotify, Discogs) springe kam mir folgende Frage:

Ist es heute für die junge Generation schwerer neue Musik zu finden?

Bevor die Frage allein stehen bleibt möchte ich kurz erklären was ich damit meine:

Ein Großteil meiner "musikalischen Früherziehung" erfolgte tatsächlich durch Musiksendungen und Radio.

Nachdem mir das Gedudel auf Viva zu langweilig wurde, war VivaZwei nur einen Tastendruck entfernt und damit eine Vielzahl an verschiedensten Genres abseits den Mainstreams (2Rock, 2Step und Co gehörten zur wöchentlichen Rutine).
Gleichzeitig gab es selbst im öffentlich rechtlichen Radio Sendungen wie "Antenne Thüringen - Der Club" oder die HR3 Clubnight die tatsächlich elektronischer "underground" Musik eine Bühne boten.

Ein solches Angebot sehe ich heute so nicht mehr. Die Jugend konsumiert ihre Musik vor allem über Youtube und Streaminganbieter, die das pushen, was die meisten Klicks hat. Hat man sich einmal in dieser "Bubble" eingerichtet, kommt man da über Spotify und Youtube nicht mehr so schnell raus. Die Empfehlungen bleiben zum Großteil im gleichen Genre und anderen Content muss man aktiv suchen. Das "Entdecken" ist dabei vorgegaukelte Vielseitigkeit, die sich eigentlich immer nur in der eigenen Welt bewegt.

Auf dem Schulhof (arbeite als Lehrer) erlebe ich das gleiche täglich. Es gibt eigentlich kaum "Subkulturen". Ohnehin scheint Musik als solches eher egal und der angestrebte "Lifestyle" (Gangerrap, K-Pop, TikTok) bestimmt eher, was man gut findet.

Die Kids sprechen bei letzterem auch gar nicht mehr von Genres sondern nennen das ganze TikTok-Musik und hören sich nur Snippets von Songs auf dauerschleife an ohne sich mit dem Künstler oder dem Track näher zu beschäftigen.

Was glaubt ihr, ist es heute für junge Menschen schwerer aus der "Mainstreambubble" auszubrechen, weil es weniger offensichtlich platzierte Nischenangebote gibt?

hidden

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Registriert seit 22.07.2020

05.06.2022 - 21:33 Uhr
Die Beschreibung des Status Quo trifft auf jeden Fall zu.

Die Ursachen sehe ich etwas anders. Denn an und für sich war es ja noch nie einfacher, sich über Abseitiges zu informieren. Nur ist die junge Generation anscheinend zu bequem, das zu tun. Quellen gibt es ja immer noch genug, im deutschsprachigen Raum online halt allen voran PT.

Das erste Problem ist schonmal, dass 90% der bis 18-Jährigen alles nur noch über Apps abbilden. So etwas wie Browser, geschweige denn PCs kenne die gar nicht. Und da setzen sich dann leider die gróßen Namen wie Instagram oder Tiktok durch und damit akustischer Müll. Ein Kollege (Info-Lehrer) meinte mal, wenn er alle fair bewerten müssten, würden 80% eine '5' oder schlechter bekommen. Die wissen teilweise nicht, was ein Betriebssystem ist oder wie man eine Ordnerstruktur anlegt.

Jezt komme ich wieder zum ersten Absatz: In der angesprochenen Gruppe besteht nicht mal im Ansatz der Wunsch, die eigenen Grenzen zu erweitern, selbst zu recherieren etc. Wenn man das wollte, würde man ganz schnell auf einschlägige Seiten stoßen. Schon traurig irgendwie.

SammyJankis

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Registriert seit 03.02.2020

05.06.2022 - 21:38 Uhr
Das wird ein richtig unangenehmer "Die Jugend von heute" und "Früher war alles besser" Thread. Hab Bock.

hidden

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Registriert seit 22.07.2020

05.06.2022 - 21:44 Uhr
^^

Ist doch aber wirklich so. Legt das doch mal analog auf unsere Zeit um. Jede(r) hört nur Britney oder Oli P.? Heute ist es doch ganz im Gegenteil viel leichter, sich zu informieren als zu Zeiten der 56K-Modems.

Kai

User und News-Scout

Postings: 2794

Registriert seit 25.02.2014

05.06.2022 - 21:51 Uhr
Ist es denn wirklich leichter? Wie gesagt, Viva2 hatte damals jeder auf dem TV. Das es sowas wie Plattentests gibt, muss man ja erst einmal wissen.

Und nein, ich will hier nicht auf die junge Generation hauen.

hidden

Postings: 425

Registriert seit 22.07.2020

05.06.2022 - 22:10 Uhr
Stimmt schon. Visions, Spex oder diverse Fanzines musste man sich aber z.B. auch selbst "erarbeiten".

Vielleicht ist es letztlich auch an den Lehrern, darauf hinzuweisen, was für ein Musikschatz sich da draußen verbirgt. @Kai: Bist du zufällig Englisch-Lehrer? Dann einfach mal einen Song/ eine Band aus dem hiesigen Kosmos mitbringen und besprechen. Wenn sich nur ein Schüler/ eine Schülerin davon angesprochen fühlt und weiter recherchiet, ist schon viel gewonnen.

Und dort, wo es sich anbietet, stets darauf hinweisen, wie bösartig tiktok und meta sind (Marktmacht, Datenschutz, Mainstream*, antidemkokratisch). Wenn dadurch SuS abspringen, hat die Lehrkraft einen unzbezahlbaren Job geleistet.

*Grundsätzlich müsste man den SuS wieder mehr verklickern, dass Mainstream das Uncoolste ist, was es gibt.

doept

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Registriert seit 09.12.2018

06.06.2022 - 00:59 Uhr
Ich kann mangels Masse (kenne halt nur ein paar aktuelle Schüler in Umfeld) nicht beurteilen wie es heute flächendeckend ist - das kann jeder Lehrer besser -, aber da ich im Übergang zwischen Offline und Online mit Musik sozialisiert wurde kann ich nur sagen:
Ca. Ende der 1990er in der Schule:
- die Metal-Fraktion hat akribisch EMP-Kataloge durchgearbeitet sowie die einschlägigen Zeitschriften (Metal Hammer, Rock Hard)
- Dito für den Alternative Bereich (Spex, Visions) + TV (WahWah, MTV 120 Minutes etc.)
- Die Hip Hop-Anhänger haben jede noch so obskure Neuigkeit aus den USA registriert (Respekt!, war ja nicht einfach)
- House-/Techno-Hörer hatten sowieso immer die aktuellen Sachen am Start, wie auch immer ;-)
- Mainstream/Charts-Musik hörten die wenigsten. Oder gaben es nicht zu, was auch OK ist.

Ob da heute noch soviel Zeit reingesteckt wird? Wäre schon überraschend.
Bin nur mal gespannt wie man diese eher indifferente Zielgruppe in ein paar Jahren zB auf Konzerte und Festivals lotsen will, das wird sicher nicht ganz einfach-

PS: Andererseits frage ich mich: Ich bin ja nach wie vor auf vielen gitarrenlastigen Konzerten unterwegs, und da sind auch viele (teilweise: mehrheitlich) junge Leute im Publikum. Irgendwo müssen die ja auch herkommen, oder? Verstecken die sich im Pausenhof im Gebüsch und gucken heimlich Headbangers Ball-Vidoes aus den 90ern ;-) ?

Mann 50 Wampe

Postings: 3322

Registriert seit 28.08.2019

06.06.2022 - 01:26 Uhr
Ich glaube diese Grenzen zwischen den Stilen die du aufgezählt hast gibt es heute nicht mehr so wie früher. Rammstein wäre damals in den 80ern und 90ern Metal gewesen, dann hätten es der Punk, Indie, Techno was auch immer-Höhrer mit der Kneifzange nicht angefasst. Heute ist von japanischen Plastikpop bis extremeren Metal (Slipknot) alles irgendwie Mainstream und jeder hört einen wilden Mix ohne sich groß für die Ursprünge der Musik zu interessieren oder gar zu hinterfragen. Somit ist Rammstein auch kein Metal mehr, sondern nur angesagt oder eben nicht.
Das kann man nun als Fortschritt auslegen, oder auch nicht. Es kommt jedenfalls nur darauf an, neue Musik in den einschlägigen Medien (Stream, Youtube, soz. Medien) ausreichend zu pushen und schon hört es jeder unabhänggig vom jeweiligen Stil. Musikalische Individualität und Identität beim Höhrer bleiben dabei natürlich weitestgehend auf der Strecke.

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

06.06.2022 - 08:46 Uhr
Die Antwort auf die Eingangsfrage ist Nein.

Randwer

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Registriert seit 14.05.2014

06.06.2022 - 11:45 Uhr
Leider wird den Menschen heutzutage suggeriert, dass die Algorithmen sie zu genau den Produkten führen, die sie sich insgeheim eigentlich schon immer gewünscht haben.
Teilweise ist es auch gar nicht so falsch, dass, wenn man sein Lieblingsgenre gefunden hat, sich wunderbar in der Wohlfühlzone einrichten kann und sich das Zeug, was in die gleiche Kerbe schlägt, vor die Lauscher spülen lassen kann.
Die tägliche Dosis Glücksgefühl auf Autoplay, ganz bequem serviert.
Und auf Zufall in alles reinhören geht auch, wobei man dabei leicht in einen Skip'n'Ban-Modus abgleiten kann.

"Ohne Fleiß kein Preis", sagt das Sprichwort. Und diese Devise ist auch bei der Suche nach musikalischen Perlen zu berücksichtigen, übrigens genauso wie "Das Glück ist mit den Tüchtigen". Denn vieles, wenn nicht das meiste, findet man oft per Zufall. Das kann dann sogar in Mainstream-Medien sein, aber nur singulär und nie Hype-auslösend, so dass man das Glück braucht es überhaupt mitzubekommen.

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

06.06.2022 - 12:02 Uhr
"dass die Algorithmen sie zu genau den Produkten führen, die sie sich insgeheim eigentlich schon immer gewünscht haben."

Die Algorithmen hießen früher Radio und Musikkanal. Nicht besser eher schlechter. "Das beste der 70er/80er/90er." Wenn man zudem mal nicht in Hamburg/Berlin/Köln/München wohnte, war die Musikkultur auch sehr, sehr weit weg. Das, was ihr hier lobend als Viva2 erwähnt, war auch nichts anderes, als ein Nischensender mit Algorithmen.


"Teilweise ist es auch gar nicht so falsch, dass, wenn man sein Lieblingsgenre gefunden hat, sich wunderbar in der Wohlfühlzone einrichten kann und sich das Zeug, was in die gleiche Kerbe schlägt, vor die Lauscher spülen lassen kann."

Also bei mir auf dem Land gab es früher nur Onkelz. Sonst nix.

Dass dann irgendwann das Internet einzug gehalten hat, war schon sowas wie eine Befreiung.

Vielleicht solltet ihr nicht so abschätzig auf die Musikkulturen von heute blicken und akzeptieren, dass ihr heute so unverständig auf die Musik blickt, die angesagt ist, wie unsere eigene Elterngeneration das bei uns gemacht hat. Meine haben damals jedenfalls einen ziemlichen Schreck bekommen, als auf einmal Prodigy und Nine Inch Nails liefen ;)

Fiep

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Registriert seit 29.04.2014

06.06.2022 - 12:04 Uhr
"Quellen gibt es ja immer noch genug, im deutschsprachigen Raum online halt allen voran PT."

Spannende ansichten hier... PT ist definitiv dentenziel beim indie mainstream angesidelt, ohne sich zu fixieren, aber hat bei weitem nicht die resourcen viele aspekte abzudecken die sich musikalisch entwickeln. Sowas wie Hyperpop ist hier ganz untergegangen, viele online only artists auch.

Was die jungen angeht...playlists und algorithm + social media.
Viel breiter eigentlich als die damals vorgefilterten subkulturen (EMP...) das hatten in meiner erfahrung. Ich persönlich fühle mich heutzutage geradezu erschlagen wie groß die auswahl ist. einige artists laden regelmäßig mal eben ein ganzes album zuhause produziert hoch, und ich hab das alte noch nicht mal angerührt.

Ich persönlich habe dadurch das problem das ich zu bekannten gesichtern zurückfalle (dieses jahr Beach House, Moderat, Radiohead 2, Arcade Fire), und gutes neues übersehe.

Randwer

Postings: 2785

Registriert seit 14.05.2014

06.06.2022 - 13:35 Uhr
Die technischen Möglichkeiten heutzutage unbekanntes zu Entdecken, sind tatsächlich größer als ehedem. Vor allem auch die Verfügbarkeit. Auch wenn man wie ich auf Streamingdienste verzichtet.
Dennoch finden sich die Perlen immer noch nicht von selbst. Eigeninitiative ist nach wie vor erforderlich, wenn man sich aktiv weiterentwickeln möchte. Ein Netz von aufgeschlossenen Bekanntschaften mit ähnlichen aber diversen Interessen ist hilfreich.
Auch dahingehend sind die technischen Voraussetzungen dank globaler sozialer Medien heutzutage besser.

Sloppy-Ray Hasselhoff

Postings: 1750

Registriert seit 02.12.2019

06.06.2022 - 14:12 Uhr
Menschen werden heutzutage Bedürfnisse suggeriert, von den sie gestern noch gar nicht wussten, dass sie diese Bedürfnisse überhaupt hatten. Diese Schnelligkeit mag ein Indikator dafür sein, dass man sich als Konsument:in einfach mal treiben lässt. Qualität wird mit der Anzahl an Klicks gleichgesetzt. Durch Gruppendynamik erübrigt sich Individualität. Wenn man nicht als nerdig oder angehender Yuppie auf dem Schulhof gelten will, macht man einfach mit. Das Konsumieren von Musik ähnelt dabei dem Besuch in einem Fast Food Restaurant. Alles easy, solang´s nur schnell geht. Viva II o.ä. hab ich nicht konsumiert, da war ich noch ein Jungspund. Ich würd allerdings die Thread-Frage mit „nein“ beantworten, weil sich durch das Internet unerschöpfliche Möglichkeiten bieten. Es ist vielleicht eine Frage, inwiefern man sich von der Meinung einer Gruppe emanzipieren möchte oder kann. Wie ich hier im Hieb immer wieder mit Freude feststelle, finden auch viele junge Menschen den Weg zu sog. Indie-Konzerten. Auch im kleinen Rahmen.
Als ich meine Liebe zur Musik entdeckt habe, war das Internet mal außen vor. Liegt aber nicht am Internet per se. Ich wollt einfach die LP in Händen halten, Kopfhörer auf, Nadel aufsetzen und das Vinyl über den Teller kreisen sehen. Hab in meiner Anfangszeit die Plattenläden der Umgebung abgeklappert und dort Stunden verbracht. Das ging soweit, dass mir aus meinem Freundeskreis nicht selten gesagt wurde: „Wir bleiben Freunde und du kannst von mir alles haben, aber ich geh mit dir nie wieder in einen Plattenladen.“ Spotify kommt für mich bis heute nicht in Frage.

Fiep

Postings: 1203

Registriert seit 29.04.2014

06.06.2022 - 14:23 Uhr
Vl darf man aber auch nicht vergessen das mittlerweile jedere annähernd so gute qualität zuhause für nen knappen 1000er (mikro, DAW, audio interface, kopfhörer) haben kann wie bands früher in kleinen studios bekommen haben, bei denen sie mehrere tausend für ein paar tage zahlen mussten, und dann auch noch ein label suchen müssten für den druck zum vertrieb.

Wir haben einen überfluss an artists. und das mein ich garnicht negativ. Das führt aber zu weniger non mainstream consense wie es in den subkulturen früher gab. alles ist fraktionierter.

Fuck, technisch hat fast jeder mit einem smartphone und kopfhörern ein level auf dem die 90er electro/idm/house/techno producer waren, oder mehr. vollständige DAWs, endlos viele samples, synths, presets.

Auf was ich hinaus will: diese "perlen" und non mainstream consens acts wird es auf die art kaum mehr geben. zu divers und manigfaltig ist das angebot. darum sind playlists und algorythmus so wichtig geworden. Lange release liste und reviews lesen macht weniger sin als früher, wo doch im hintergrund mitlaufen lassen und dann mal aufhorchen wen was gutes dabei ist geht.

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

06.06.2022 - 15:18 Uhr
Ich vermute mal Folgendes: Es kommt darauf an, wie wichtig einem das Thema Musik ist. Ist das Interesse hoch bis sehr hoch, hat man heutzutage unfassbare Möglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was uns früher zur Verfügung stand.

Ist das Interesse hingegen eher gering, greift das "Blasenargument", das zu Beginn des Threads berechtigterweise angeführt wurde, was meiner Ansicht nach, isoliert betrachtet, aber viel weniger eine Generationenfrage ist, als der Bedeutungsverlust von Musik generell. Denn genau hier scheint (!) mir der Hund begraben. Sowohl Musik im Speziellen, aber v.a. auch die damit verbundene, jeweilige (Jugendsub-)kultur im Allgemeinen, scheint kaum mehr wichtig zu sein für jüngere Generationen. Gothic, Punk, Metal und all die anderen Genres waren mal sinnstiftend, können diese Funktion in der modernen Welt aber kaum mehr übernehmen.

Ich selber höre übrigens seit geraumer Zeit vergleichsweise wenig Neuveröffentlichungen sondern grabe mich lieber recht breit und gezielt durch die unterschiedlichen Subgenres. Das macht Spaß und wäre so früher niemals möglich gewesen. Ich nehme viel Verpasstes und Neues mit. Neu allerdings nicht im Sinne von Veröffentlichungsdatum sondern neu für mich. Ich habe das Gefühl, dass ich so viel bewusster das höre, was ich hören will. Ich habe mich jahrelang nur an Neuveröffentlichungen entlang gehangelt, was zur Folge hatte, dass ich viel Zeit für Musik aufbrachte, die mich in dem Moment gar nicht wirklich abholte, da es nicht ihre Zeit (für mich) war. Aber egal, das ist wohl ein anderes Thema.

So, ohne Kontrolllesen zwischen Tür, Kind und Kegel absenden, heruntergetippt am Handy im Bad. Schönen Feiertag ;)

Ulli

Postings: 289

Registriert seit 11.02.2022

06.06.2022 - 16:06 Uhr
Ich hatte mal in einem anderen Thread geschrieben, daß ich sozialisiert wurde durch Punk/New Wave, aber das waren natürlich nicht meine ersten Begegnungen mit Musik. Meine erste Single war "Coco" von The Sweet, die erste LP "Fireball" von Deep Purple (Hard-Rock), dann bin ich zu Santana (Latin-Rock) gekommen, von da zum Mahavishnu Orchestra (Jazz-Rock) und Amon Düül II, Neu (Kraut-Rock) und dann kamen die Sex Pistols, die Stranglers und Ultravox, also Punk und New Wave - ZEITGLEICH lief bei mir aber immer auch Disco, Funk usw. Ich habe das hier extra so ausführlich dargestellt, um zu zeigen, daß man früher vielseitig sein konnte - wenn man wollte! Und der letzte Teil des Satzes ist entscheidend: Wenn man will! Ich sehe z.B. viele junge Leute, die sich wieder bewußt Vinyl kaufen und sich auch musikalisch an den 80er und 90er Jahren orientieren, teilweise sogar an den 60er und 70er Jahren. Ich glaube, daß sie es heute nur schwerer haben als ich/ihr/wir in früheren Jahren - ihr habt schon viele Gründe genannt:Mainstream des Internets usw. - sich auch mit Nicht-Mainstream zu beschäftigen. Das Über-Angebot erschlägt alles. Das ist wie im Supermarkt: Wenn du 2 Marmeladensorten hast, fällt die Auswahl leicht - wenn du aber 50 Sorten hast muß das keine "Befreiung" sein, sondern kann dazu führen, daß du " erschlagen" wirst und keinen Durchblick mehr hast.
Aber: Nein, früher war es nicht unbedingt besser - ich habe mir als Krautrocker, als Punker, als New Waver dumme Sprüche anhören müssen, weil ich mir KC & The Sunshine Band (Disco) oder Prince Charles & The City Beat Band (Funk) angehört habe. Mir war - und das ist glaube ich der Punkt - die Kritik nur immer vollkommen schnuppe. Ich habe mir immer das angehört, was ich gut fand - und nicht, was andere gut fanden.
Wenn ich mir z.B. Eure Jahreslisten anschaue, dann sehe ich eine extreme Vielfalt an Musikstilen, von der Klassik über Jazz, Punk bis zu Gitarren-Bands. Um mal eine Platitüde zu bringen: Man muß sich halt mal die Mühe machen über den Tellerrand hinauszuschauen. Und ich glaube, daß junge Menschen das genauso gut oder schlecht können wie ältere. Es hängt von dem Einzelnem ab, ob er sich konform oder non-konform verhält.

keenan

Postings: 5219

Registriert seit 14.06.2013

15.02.2023 - 08:58 Uhr
https://www.vice.com/de/article/jgpqw3/warum-packt-mich-neue-musik-nicht-mehr?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3586

Registriert seit 12.12.2013

16.02.2023 - 00:46 Uhr
Ich glaube, dass das ein größeres kulturelles Phänomen ist. Da ich gerade nicht schlafen kann, versuche ich mal, meine Ansicht zu erklären:

Der Großteil der User hier dürfte im analogen Zeitalter aufgewachsen sein. Für mich beginnt die eigentliche digitale Wende mit der flächendeckenden Verbreitung von Breitband-Internet. Ca. zur selben Zeit kam auch das CD-Brennen auf, parallel dazu gabs dann die Tauschbörsen und ein paar Jahre später schließlich die ersten Smartphones, die das Ganze nochmal beschleunigt haben.

Die analoge Welt war durch Informationsknappheit gekennzeichnet. Informationen waren stets "gegatet", d.h. man kam an Spezialwissen nur ran, wenn man ernsthaft Aufwand investiert hat. Bei Musik gabs niedrige Hürden wie MTV/VIVA und eher spezielle Fälle wie Zeitschriften oder Fanzines.

Der Mainstream war damals noch viel mehr in der Hand der Musikindustrie und dadurch überschaubarer, gleichzeitig waren Subkulturen aufgrund des höheren relativen Werts sozialer Abgrenzung greifbarer. (Anders gesagt: Subkulturen hatten härter definierte Grenzen.) Heute gibt es natürlich immer noch einen Mainstream und die Industrie hat bei vielen Acts die Finger drin, die Vermarktungswege und Halbwertszeiten haben sich aber geändert. Songs erfüllen heute auch oft eine andere Funktion, da sie oft an eine Social-Media-Komponente gekoppelt sind.

Musik hat definitiv nicht mehr diesen Status des Definitionselements während der Identitätsbildung. Klar, Genres wie Rap, Metal oder vma sogar K-Pop erfüllen dieses Kriterium z.T. noch, aber es gab definitiv eine Verschiebung hin zur audiovisuellen Zweitverwertung. (TikTok ist da sicher am "schlimmsten", für mich ist das der absolute Tiefpunkt des Versuchs eines "gelenkten" Internets. Es kann gar nicht schnell genug sterben.)

Das Absurde heute ist, dass Informationen auf andere Weise "gegatet" sind. Früher musste man meist Geld investieren und sich mühsam von einem Tipp zum nächsten hangeln. Hinzu kommt, dass das Konsumieren von Musik an sich mit horrenden Kosten verbunden war. (Oder eben mit Raubkopien, Home Taping war z.B. ein wichtiger Teil meiner frühen Jugend.) Wie dem auch sei: Heute kann man potenziell auf ALLES innerhalb von Sekunden zugreifen, was dazu führt, dass man als Konsument schlicht überfordert ist. Und da kommen die Algorithmen ins Spiel. Sie nutzen menschliche Faulheit aus, indem sie einem eine verknappte Auswahl präsentieren, ohne dass man großartig Aufwand reinstecken muss. Mir fällt das mittlerweile z.B. extrem störend bei Spotify auf. Diese ganzen automatisch erstellten Playlists setzen sich überwiegend aus Zeug zusammen, das ich schon kenne. Und das will ich nicht, ich will mir meine Playlists selber bauen und ansonsten Zeug entdecken, das ich NICHT kenne.

Schließlich darf man aber auch nicht vergessen, dass hier insgesamt doch ziemliche Nerds posten. "Wir" haben das Musikhören als wichtiges Hobby auserkoren und investieren da viel Zeit rein. Schon vor dem Internet war es so, dass 90% aller Menschen das gehört haben, was eben im Radio oder TV lief. Die Identifikation mit Musik war früher aber definitv wichtiger bei der Herausbildung einer popkulturell verankerten Persönlichkeit. Moderne Popkultur ist Content. Und Content ist letzten Endes eine Illusion.

Ich finde, dass es früher nicht unbedingt "besser" war. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie unfassbar mühsam es war, neue Bands zu finden. Musikmagazine haben mir da sehr dabei geholfen, vieles war aber schlicht reiner Zufall. Das kann man cool finden, aber ich habe in den letzten 10 Jahren weitaus mehr spannende Musik entdeckt als in den 15 Jahren davor. Persönlich möchte ich das Internet nicht missen, allerdings benutze ich es auch nicht wie ein heutiger Teenager, sondern eben wie jemand, der in den 80ern geboren ist.

Ich hab im Alltag mit Jugendlichen zu tun und finde das extrem spannend, wie unterschiedlich deren Wahrnehmung des Internets ist. Für die ist es einfach nur "da" und sie nutzen es fast ausschließlich nebenbei. Schon so etwas wie eine tiefergehende Recherche stellt sie oft vor große Probleme, weil ihnen das aktive Suchen im Netz durch die Algorithmisierung fremd erscheint. Auch technisch haben sie nicht das Wissen wie die Generationen davor, weil die Produkte, die sie nutzen, viel einfacher zu bedienen sind. Das ist an sich cool, weil man nicht mehr dicke Handbücher wälzen muss, um einfachste Dinge zu tun, gleichzeitig sorgt es für eine Entkopplung zwischen User und Technik. Anders gesagt: Technik wird zwar so viel benutzt wie nie zuvor, aber man hinterfragt sie nicht mehr. Das halte ich für ziemlich gefährlich. Man sieht ja schon jetzt, in welch erbärmlichem Zustand das Internet mittlerweile ist. Google, Amazon, Apple, Meta, ByteDance und Tencent haben den Kuchen aufgeteilt und der User darf ihn nun fressen. Die Idee, dass das Internet ein Instrument individueller Freiheit ist, ist aktuell so gefährdet wie nie zuvor.

Aber das macht jetzt ein noch größeres Fass auf, das ich lieber geschlossen lassen will. Ich geh mal schlafen.

sweet nothing

Postings: 1918

Registriert seit 04.11.2014

16.02.2023 - 07:45 Uhr
Also von mir aus darfst du dich gerne öfters in den Schlaf schreiben :)

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

16.02.2023 - 09:30 Uhr
Starker Beitrag, Christopher. Kurze Verständnisfrage: wenn du von einem gelenkten Internet sprichst, dann meinst du gelenkt durch einen Algorithmus in Hinsicht auf den transportierten Inhalt?

Grizzly Adams

Postings: 4640

Registriert seit 22.08.2019

16.02.2023 - 10:10 Uhr
Hut ab Christopher. Das ist mal ein toller Beitrag! Schon beinahe ein Essay. Daumen hoch.

"Die Identifikation mit Musik war früher aber definitv wichtiger bei der Herausbildung einer popkulturell verankerten Persönlichkeit. Moderne Popkultur ist Content. Und Content ist letzten Endes eine Illusion."

Trifft mMn den Kern auch sehr gut. Früher war Pop einfach multikulturell und im besten Sinne offen nach allen Seiten. Heute ist multikulturell eher ein Kampfbegriff und zeitgenössische (junge) Künstler versuchen eher, mit einer Gruppe konform zu sein. Und je größer die Gruppe, desto egaler und stromlinienförmiger ist der Künstler. Oft auch getrieben durch sogenannte Fans, die über Internet und Social Media-Kanäle "bestimmen", wie der angehimmelte Künstler zu sein hat.
Kulturelle Vielfalt in der modernen Popmusik ist daher oft Etikettenschwindel. Offenheit und Diversität ein propagierter Schein.

Z4

Postings: 8275

Registriert seit 28.10.2021

16.02.2023 - 10:48 Uhr
Ich hab im Job auch viel mit Jugendlichen zu tun, und da läuft auch viel über Tik Tok und Bubbles, die Bubbles sind aber so klein, dass die Musik dort unglaublich vielfältig ist. Heute haben KünstlerInnen die Möglichkeit, eine Fanbase von ein paar 100.000 oder mehr Fans aufzubauen, ohne dass das in der Öffentlichkeit bekannt wird. Kulturell ist das super vielfältig, da wird kurdische, türkische, russische, polnische und Balkanmusik wild durcheinandergehört, da Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sich nicht nach Nationalitäten aufteilen, sondern befreundet sind. Viel läuft auch über gegenseitige Empfehlungen.

Was eindeutig ausstirbt bzw immer kleiner wird, ist Musik, die am klassischen Musikdiskurs teilnimmt, also früher bei z. B. Spex groß gewesen wäre, was die Popmusik als Kunstsparte weiterentwickeln will, eben "Indie"musik, vor allem die mit Gitarren. Da ist Pitchfork noch eine der letzten großen Bastionen, und sporadisch noch die Feuilletons der großen Zeitungen.

Die Jugend ist daran überhaupt nicht interessiert und hat sich davon nahezu komplett abgekoppelt. Was man noch mitbekommt sind ein paar Konsensbands der Jugend, aber die sind längst nicht mehr so wichtig wie KünstlerInnen, die MTV, Viva und Bravo damals groß gemacht hat.

nagolny

Postings: 1149

Registriert seit 06.11.2022

16.02.2023 - 11:26 Uhr
Ich glaube, die Identifikation mit Musik bzw. als Musikfan in meiner Alterskohorte ergab sich neben dem "gefällt mir" ganz stark nicht bloß darüber, dass man die Musikauswahl sich "erarbeiten" musste (gemeinsames Musikhören, Stöbern in Plattenläden, Lesen von Fachzeitschriften, Tourplakaten / Danksagungen in Booklets (=> Einflüsse / Stilnähe) etc., sondern dadurch bedingt auch darüber, dass sich die "Vernetzung" tatsächlich im eigenen Bewusstsein(!) manifestierte und internalisierte (anstatt in einem Algorithmus outgesourcet zu verbleiben): Erst dadurch ergab sich ein innerer Bezug, bzw. ergaben sich (Quer-) Bezüge, die zum einen ein Bewusstsein für Musik als Kulturgut wachsen ließen, zum anderen aber auch die Neugier auf weitere Querbezüge (sub-) kultureller wie auch gesellschaftlicher und (musik-) historischer Art; eben auf Szenen und Szeneaffinitäten bezogen. Dadurch wird Musik mental ganz anders "verankert" und damit auch sinn- sowie identitäts- stiftender, dient der (Selbst-) Verortung und (Welt-) Orientierung im kulturellen und künstlerischen Bereich - weit über den "reinen" (= kulturell naiven) Musik-Konsum hinaus.

nagolny

Postings: 1149

Registriert seit 06.11.2022

16.02.2023 - 11:34 Uhr
Das führte, neben einer Art musikhistorischen und kulturellen Kenntnis, einem (wie auch immer stark oder schwach ausgeprägten, dennoch durch die Bank zumindest im Ansatz vorhandenen) Szene(n)-Allgemeinwissen, eben auch dazu, dass Musik INSGESAMT eine andere Wertschätzung entgegengebracht wurde, die sie auf den Stellenwert eines Hobbies, eines Bildungsguts, einer Gruppenbindung erst "so richtig" erheben konnte. Das ist genau das, was sie von der Geräusch-Tapete, vom Stimmungsmodulationswerkzeug, vom dem Medium "Streaming" untergeordneten Content, vom Hype, Modeacessoir oder Trend abhob.

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

16.02.2023 - 11:37 Uhr
Der wievielte "Verklärung des eigenen Geschmackes" & "die Jugend von heute sind kulturlose Banausen" Thread ist das jetzt eigentlich? Der ungefähr 12.?

ichreitepferd

Postings: 809

Registriert seit 22.04.2021

16.02.2023 - 11:42 Uhr
Klaus 06.06.2022 - 08:46 Uhr
Die Antwort auf die Eingangsfrage ist Nein.

AliBlaBla

Postings: 4947

Registriert seit 28.06.2020

16.02.2023 - 12:03 Uhr
@ichreitepferd
+1 definitiv, ich glaube da nich dran, gestern wie vorgestern wie heute wie morgen hören 90% eine Mischung aus Depeche Mode, Beyonce und Robbie Williams, ..und dann gab/gibt es/wird es geben die nörtz.

Habe fertig.

SammyJankis

Postings: 551

Registriert seit 03.02.2020

16.02.2023 - 13:06 Uhr
Einige Posts hier sind so unangenehm, es ist beeindruckend.

Kai

User und News-Scout

Postings: 2794

Registriert seit 25.02.2014

16.02.2023 - 13:21 Uhr
Wo liest man hier eigentlich "die Jugend von heute sind kulturlose Banausen"?

Ich lese hier eigentlich so gut wie keine abwertenden Tendenzen gegenüber der Jugend. Das deren Konsumverhalten von Musik anders ist, aber schon. Und hier wird doch nur versucht zu verstehen, warum das so ist.

Finde die Posts hier auch nicht unangenehm.

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13890

Registriert seit 13.06.2013

16.02.2023 - 15:01 Uhr
und dann gab/gibt es/wird es geben die nörtz.

Die Jugend braucht mehr Excel-Sheets.

Speedy

Postings: 241

Registriert seit 10.02.2021

16.02.2023 - 15:01 Uhr
Die Jugend von heute ist einfach nur dumm und hat einen grauenvollen Musikgeschmack. Ist ja auch logisch: Dumme Menschen haben keinen Geschmack!
Daher wird es mir auch weiterhin eine Freude sein, den Planten für diese Generation so unbewohnbar wie möglich zu machen und weiter fliegen, kreuzfahren und yo la tengo hören.....

MUUUAAHAHAHAHAHAH......!!!

Speedy

Postings: 241

Registriert seit 10.02.2021

16.02.2023 - 15:02 Uhr
=Ein Beispiel für einen unangenehmen Post und nicht meine persönliche Meinung.

AliBlaBla

Postings: 4947

Registriert seit 28.06.2020

16.02.2023 - 16:16 Uhr
Wo sind denn nun die unangenehmen Posts? Die muss ich mit dem Fernglas suchen, ja...

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

16.02.2023 - 17:00 Uhr
Schätze mal, SammyJankis meint die Postings von nagolny.

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3586

Registriert seit 12.12.2013

17.02.2023 - 06:15 Uhr
Das, was Z4 sagt. Diese Microbubbles finde ich total faszinierend.

peter73

Postings: 2848

Registriert seit 14.09.2020

17.02.2023 - 08:43 Uhr
hubba bubba finde ich faszinierender.

Randwer

Postings: 2785

Registriert seit 14.05.2014

19.02.2023 - 13:02 Uhr
Ich muss zugeben, dass ich fast nie mit Jugendlichen spreche. Ich treffe auch so gut wie keine. Von daher kann ich mir auch kein vorurteilsfreies Bild machen, wie es diesbezüglich ausschaut.

etienoir

Postings: 805

Registriert seit 03.02.2023

19.02.2023 - 13:14 Uhr
laut einer statista-umfrage von 2022 hört die hälfte der 14- bis 19-jährigen immernoch sehr gerne rock- und popmusik (was auch immer das ist).

nagolny

Postings: 1149

Registriert seit 06.11.2022

19.02.2023 - 13:46 Uhr
Alles mit Autotune = heutige Pop-Musik.

Hannes09

Postings: 5

Registriert seit 03.02.2023

19.02.2023 - 14:00 Uhr
Diese Microbubbles finde ich total faszinierend.

Ja, unglaublich faszinierend!! Nannte man früher "Schulhof".

AliBlaBla

Postings: 4947

Registriert seit 28.06.2020

19.02.2023 - 14:03 Uhr
Schulhof, igitt igitt, keine schönen Erinnerungen..

Ausgangslage is natürlich Schmarrn..

AliBlaBla

Postings: 4947

Registriert seit 28.06.2020

19.02.2023 - 14:06 Uhr
((schöner Verschreiber, ich lass das jetzt mal so...))

Blanket_Skies

Postings: 563

Registriert seit 21.09.2013

19.02.2023 - 20:05 Uhr
Eine Sache, die ich noch hinzufügen kann, weil ich sie täglich erlebe: Musik muss viele Klicks haben, sonst empfindet der Großteil es als schlecht oder nicht relevant, ohne sich das Lied überhaupt anzuhören und sich zu fragen, gefällt mir das?
In diesem Fall rede ich von der Gruppe 12-20-Jähriger in einem sozialschwachen Stadtteil Hamburgs.

Randwer

Postings: 2785

Registriert seit 14.05.2014

22.02.2023 - 20:39 Uhr
Die Bezeichnung sozialschwach bewirkt ein abwertendes Framing, treffender wäre der Begriff sozial benachteiligt.

Blanket_Skies

Postings: 563

Registriert seit 21.09.2013

23.02.2023 - 23:02 Uhr
Hast natürlich recht, auch wenn wir vor Ort wirklich mit den schon sozial Schwachen arbeiten.

AliBlaBla

Postings: 4947

Registriert seit 28.06.2020

24.02.2023 - 07:46 Uhr
@Blanket_Skies
Nun gut, ja...
Das mit den Clicks ist aber auch am Gymnasium, auf das meine Kinder gehen, genauso zu beobachten.
Ich halte das für ein allgemein festzustellendes Phänomen, abgesehen von jeder Schicht, jedem Milieu..
Erfolgreiches wird NOCH erfolgreicher, unangepasstes fliegt unterm Radar.
Aber es gibt ja nörtz...

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

24.02.2023 - 09:06 Uhr
Das war bei uns nicht anders, unsere Klicks hießen (Bravo-)Charts.

Kai

User und News-Scout

Postings: 2794

Registriert seit 25.02.2014

24.02.2023 - 14:49 Uhr
Also bei uns war das eher das Gegenteil.
Charts haben nur die "loser" und "normalos" gehört.

Klaus

Postings: 8934

Registriert seit 22.08.2019

24.02.2023 - 14:54 Uhr
Möglicherweise sind die "Normalos", die den Großteil der Bevölkerung stellen und die ihr natürlich vorrangig dann auch merkt. Bei Gesprächen mit Gleichaltrigen, die nicht aus eurer Musikbubble kommen, müsste doch oft genug auch kommen, wie nerdig ihr seid. Ist zumindest bei mir so. Das ist kein Generationen-, sondern eher ein Zielgruppending.

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