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Sam Vance-Law - Goodbye

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

25.02.2022 - 19:51 Uhr - Newsbeitrag
Mit dem Doppel-Release der Singles "Get Out" und "Been Drinking" kündigt Pop-Darling Sam Vance-Law heute sein neues Album "Goodbye" an, das am 06.05. erscheinen wird. Und auch wenn es oft heißt, dass das zweite Album das schwerste sei, gilt das nicht für Sam, der kurz nach der Veröffentlichung seines Debütalbums verlassen wurde. Das Thema für den neuen Longplayer war dementsprechend schnell klar: Liebeskummer.



"Der größte Unterschied ist, dass ich auf 'Homotopia' die Geschichten anderer erzählt habe. Dieses Mal hatte ich keine andere Wahl, als meine eigene zu erzählen", sagt Sam Vance-Law, vier Jahre nach dem Erscheinen seines ersten Albums, das Publikum und Presse im Sturm eroberte und für das er 2018 den Preis für Popkultur als hoffnungsvollster Newcomer gewann.



"Die schönste und schlauste Musik 2018" – Rolling Stone

"Pop-Darling der Stunde" – Der Spiegel





Die erste Single "Get Out" - ein empowernder Abschiedshit inklusive 80er-Synthies - ist ein Song, der die traumwandlerische Balance zwischen Witz und Tragik perfekt einnimmt. "Der Kern von solchen Momenten ist oft komplex, nicht nur einfach traurig oder düster. Und ich versuche, diese Vielschichtigkeit in Song-Form zu erfassen", erklärt Vance-Law. Eine andere Facette zeigt er auf "Been Drinking", das vielleicht schmerzvollste Lied des kommenden Albums.



Die beiden Songs werden begleitet von Videos, die eine fortlaufende Geschichte über den Prozess der Trennung erzählen. Zeigt das erste Kapitel "Get Out" die Wut und den Streit zwischen zwei sich einmal Liebenden (Sams Ex wird hierbei von Musikerkollege Max Gruber alias Drangsal dargestellt), wandelt sich die Szenerie bei "Been Drinking" - Sein Partner 'Got Out' und Sam ist auf sich allein gestellt. "And I could drink a crate of you/ But you’ll be gone/ So this beer will have to do" singt der gebürtige Kanadier und referiert hierbei auf Joni Mitchells Zeile "Oh, I could drink a case of you, darling/ And I would still be on my feet". Und wo bei Bill Withers "Ain’t No Sunshine" die Sonne einfach ganz aufhört zu scheinen, ist es bei Sam Vance-Law beinahe noch tragischer: "I see sunshine, it just doesn’t matter to me".






Wo der Vorgänger die große Revueshow schwuler Popmusik war, ist "Goodbye" eher der Tag nach der Premiere: Unkostümiert und abgeschminkt, ein wenig angekratzt, die Stimme rau. "Es ist auch auf eine Art gnadenlos", sagt Vance-Law und beschreibt damit das fehlende Happy-End als auch die konsequente Monothematik dieser Platte, die dennoch kraftvoll, intensiv, musikalisch feingliedrig und textlich schmerzhaft präzise ist.



Mit "Goodbye" hat Sam Vance-Law ein dichtes, ambivalentes, verwundbares Wunderwerk geschaffen. Zugleich bringt er damit eine wichtige queere Stimme für Gefühle und Bilder ein, die es bislang fast nur im binären Kontext von Mann und Frau gab.

Armin

Plattentests.de-Chef

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25.03.2022 - 13:16 Uhr - Newsbeitrag
SAM VANCE-LAW

NEUE SINGLE "ICARUS" OUT NOW

VIDEOPREMIERE



In seiner neuen Single "Icarus" adaptiert Sam Vance-Law die griechische Sage des jungen Ikarus, der mit den von seinem Vater gebauten Flügeln zu nah an die Sonne flog, um vor König Minos zu fliehen – Ausgang bekannt. Als Metapher für Beziehungsdynamik offenbart sich hier eine doppelte Deutungsebene: Kann man Ikarus seine waghalsige Flucht überhaupt vorwerfen, angesichts der einengenden Umstände? War sein Freiheitswunsch wirklich so übermütig? "Der Erzählstimme hier ist nicht zu trauen", sagt Vance-Law – und meint damit möglicherweise sich selbst.

"Icarus" ist die dritte Single von seinem kommenden Album "Goodbye", das am 06.05. erscheint. Wo bisher Liebe und Schmerz in heteronormativen Narrativen ausbuchstabiert wurden, ist homosexuelle Liebe und damit verbunden auch Liebesleid selten so explizit erzählt worden, wie auf diesem Album. "It will wreck you in the most beautiful way“, erzählt Sam dazu und lacht dabei so unschuldig, dass man fast kurz vergisst, wie ernst er es damit meint. Das Musikvideo zu "Icarus" könnte kaum besser zu diesem Zitat passen. Hier lässt Vance-Law seinen Gefühlen freien Lauf und zerstört alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Ein Dreh der gewiss auch eine heilende, therapeutische Wirkung gehabt haben mag.

Dass der gebürtige Kanadier ohne Popmusik aufwuchs und stattdessen lieber Klassik hörte, ist ein beliebter Fakt über den begnadeten Komponisten und Sänger. Seit seinem vielfach von der Presse gefeiertem Album “Homotopia” versuchen die Kritiker*innen, sich immer wieder neue Genrebezeichnungen für Vance-Laws musikalischen Stil auszudenken. Die frühe Klassik-Prägung ist den Arrangements und der Instrumentalisierung durchaus anzuhören, aber auch das Ohr für große Popmelodien und dass Vance-Law in seiner Wahlheimat Berlin mit einigen Größen des deutschen Indie verkehrt - so war er zum Beispiel an der neuen Casper-LP "Alles war schön und nichts tat weh“ beteiligt und Drangsal ließ es sich nicht nehmen, als Gaststar im Video von „Get Out / Been Drinking“ aufzutreten.

"Goodbye", das von von Charlie McClean co-produziert wurde, erscheint am 06.05.

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

05.05.2022 - 20:22 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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