Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Special

"Träumen kann ganz schön Kraft geben"
Interview mit Wir Sind Helden

Wir Sind Helden Erfolg sorgt für Neider. Normalerweise. Um so faszinierender: Wir Sind Helden gönnt man alles, jede verkaufte Platte, jeden Konzertbesucher, doppelt und dreifach. Ihnen kann man einfach nichts verübeln. Wie auch? Schließlich sind sie nicht nur eine der originellsten, sondern auch eine der sympathischsten Bands Deutschlands. Entsprechend offen zeigen sich auch Judith Holofernes und Mark Tavassol im Gespräch mit Armin Linder.

Euer neues Album habt Ihr "Von hier an blind" genannt. Ist Vertrauen das, worum sich die Platte dreht?

Judith: "Irgendwie schon, ja. Es ist auf jeden Fall ein Schlüsselthema, das in ganz vielen Songs vorkommt. Vertrauenssprünge, sich hineingeben in Dinge."

Mark: "Mit dem Titel 'Von hier an blind' wird eine Situation beschrieben: Man ist einerseits blind vor neuen Dingen, die Angst machen können. Auf der anderen Seite empfindet man auf eine angenehme Art und Weise wenig Angst, weiterzugehen. Das soll aber nicht heißen, daß wir uns fallen lassen oder kein Bedürfnis haben, Kontrolle über das zu haben, was passiert."

Und der Titel lädt zu schlechten Wortspielen ein. Blindes Huhn, Einäugiger unter den Blinden ...

Judith: (lacht) "Stimmt. Es hat auch in diesem Lied schon Spaß gemacht mit diesem Nicht-weiter-Wissen. Ein schöner Satz, um von dort aus spielen zu gehen."

Mark: "Was man mit 'blind' assoziiert, ist ja nicht nur das Unvermögen, irgendwas zu machen, was man vorher konnte. Blind kann man auf schärfere Art und Weise Dinge betrachten."

Und mit dem Herzen gut sehen. Hach!

Mark: "Zum Beispiel."

Judith: "Genau. Wir haben den Blindenhund von Kettcar ausgeborgt. 'Mach immer, was Dein Herz Dir sagt.'" (kichert)

Dafür ist anderes mehr in den Hintergrund gerückt. Denkt Ihr, Ihr werdet nicht mehr gebraucht als politische Band?

Judith: "Ach Quatsch! Wir haben nie so gedacht: "Jetzt schreiben wir ein Album, das Deutschland braucht." (lacht)

Mark: "Das würde ja implizieren, daß wir irgendwann dachten, wir würden gebraucht werden. Daß die Welt nicht ohne diese oder jene Kunst auch weitergegangen wäre. Das wäre vermessen."

Judith: "Mir ist es ja wichtig, daß diese Themen weiterhin vorkommen. Aber ich möchte mich nicht einem Thema verpflichten, wenn ich das Gefühl habe, dafür eh schon viel mehr beigetragen zu haben, als ich jemals dachte."

Seid Ihr denn tatsächlich unkritischer geworden?

Judith: "Als Menschen auf keinen Fall. Aber es verschieben sich einfach die Dinge immer mal wieder, für die man sich gerade besonders interessiert. Wir haben versucht, aufrichtig zu sein, jetzt nicht zu versuchen, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. "Was kritisieren Sie jetzt?" Wir sind auch ganz zufrieden jetzt, ehrlich gesagt."

Wir Sind Helden

Seid ihr denn rückblickend auch noch glücklich mit "Die Reklamation"?

Judith: "Ja! Ich habe das ganz lange nicht gehört. Weil das fast so etwas Intimes hat. Und bei den Gelegenheiten, wo es irgendjemand anders einlegt, laufe ich auch rot an. Das ist zwar natürlich gute Musik, sonst würde ich sie ja nicht machen, aber ... Ich weiß auch nicht, das hat was Befremdliches. Ich habe das neulich wieder gehört und dachte: Das ist aber mal eine gute Platte. Schade, daß ich die nicht öfter hören kann, weil's mir peinlich ist." (kichert)

Wieso gibt's eigentlich wieder diese Lieder über Euch als Band? Das war ja schon mit "Heldenzeit" der Fall.

Judith: "Stimmt, eigentlich eine Fortsetzung."

Mark: "Wobei 'Heldenzeit' jetzt nicht zu direkt mit 'Gekommen, um zu bleiben' assoziiert werden sollte. Ich glaube, es ist eher eine Misinterpretation. 'Gekommen, um die anderen Helden abzumelden' meint jetzt nicht, andere Künstler abzulösen. Es ist ziemlich wichtig, daß das verstanden wird im Sinne vom Bandnamen Wir Sind Helden. Der bedeutet ja, daß wir den Heldenbegriff verinflationieren wollen. Und die Frechheit besitzen zu sagen: 'Wir sind auch Helden!' Damit sagen wir, daß der Held im klassischen Sinne nicht mehr das Wichtigste ist. Weil Heldenverehrung oder Heldentum auch zu Verklärung führen kann und nicht unbedingt positive Auswirkungen auf den Held als Menschen hat. Inflation! Ganz greifbar in dem Song. 'Gekommen, um die anderen Helden abzumelden.' Das bezieht sich nicht unbedingt auf Bands."

Judith: "Kein Battlesong!"

Wird denn entsprechend der Bandname 2005 wirklich immer noch mißverstanden? In dem Sinne, daß Arroganz dahintersteckt?

Mark: "Also das ist so ein arroganter Satz, 'Wir Sind Helden'. Das muß echt mit dem Teufel zugehen, daß das jemand ernst nimmt. Und es ist, glaube ich, sehr früh klar geworden. Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht so recht erinnern an jemanden, der das mißverstanden hat. Mißverstanden wurde eher vielleicht mal ein Songtext wie 'Müssen nur wollen', der dann irgendwann mal als positiver Motivationssong mißinterpretiert wurde."

Als Ruck durch Deutschland ...

Mark: "Genau. Kurze Zeit nur. In manchen ersten Rezensionen stand, das wir die Band sind, die den Ruck durch Deutschland fordert. Und wir wurden gleich an die Seite des damaligen Bundespräsidenten gestellt. Das war für uns sehr amüsant. Zum Glück hat sich das dann sehr schnell von selbst geklärt. Die Leute haben dann auch sehr schnell verstanden, was gemeint ist. "

Wieso habt ihr denn nun ausgerechnet "Gekommen, um zu bleiben" als erste Single rausgepickt? Weil's als zweite nicht funktioniert hätte?

Mark: "Ja, das ist die Antwort. "

Judith: "Wir sind auch in der glücklichen Situation, daß wir wissen, daß Singles für uns mehr ein schönes Spielzeug sind, als daß sie ganz doll wichtig wären."

Mark: "Welche Single hättest Du denn als erstes ausgekoppelt?"

Wir Sind Helden

Keine Ahnung. Aber "Echolot" ist meiner Meinung nach dringend noch fällig.

Judith: "Das finde ich auch sehr schön, aber auch sehr kryptisch. Aber ich bin auch mal gespannt, wie viele Leute der inhaltlich berührt, weil ich den sehr speziell und sehr verschroben finde. Das dachte ich bei "Denkmal" aber auch. Das haben die Leute sich garantiert einfach selber ausgesucht. Und dann haben wir's ausgekoppelt."

Zu "Denkmal" sehe ich regelmäßig die Massen hüpfen, sei es in der Großraumdisco oder bei Euren Konzerten.

Judith: "Ja! (schmachtet) Wir auch! Mark hat immer so Einminüter-Filmchen gedreht und diesen einen von einem Konzert und immer wieder gezeigt, wenn wir zu müde wurden im Studio. 'Hey, kuckt Euch das mal an!' Und das war wirklich immer so ein kleiner Schlag auf den Hinterkopf. Weil man wieder weiß, wofür man alles macht. Das sind wirklich Szenen, wo bildlich gesprochen einen Monat zwischen mir und dieser Szene liegt. Weil mein Gehirn das nicht kapiert, daß ich da mal dabei gewesen bin. Und nicht hüpfend vor der Bühne, sondern auf der Bühne."

Gerade bei "Echolot" geht es ja gar nicht darum, jede Textzeile zu verstehen. Sondern eher die Stimmung des Songs als Ganzes. Oder?

Judith: "Es geht eigentlich um Träume, um Tiefe, sich fallen zu lassen auch in Untiefen, auch der gefährlicheren Art. Es hat eigentlich mit einem Traum angefangen, mit wiederkehrenden Träumen über Haifischen. (lachen, Mark zeigt Scheibenwischer) Und wie das Wesen von Träumen ist, kann ich natürlich dem Traum hinterherschreiben und ihn auf dem Papier weiterschreiben, aber das heißt noch nicht, daß ich weiß, was der Traum mir sagen will."

Inwieweit trifft das auf Eure Musik allgemein zu? Klang gewordene Träume, Wünsche ...

Judith: "Bei diesem Album sehr."

Mark: "Es gab zum Beispiel mal einen Text und einen Song, die zum gleichen Zeitpunkt an verschiedenen Orten entstanden sind und noch nicht einmal wußten, daß sie zusammen gehören und doch gepaßt haben."

Judith: "Blind Date."

Ist Träumen denn überhaupt noch erlaubt, wenn man sich so die Welt, die Konjunktur und so weiter ansieht? Oder kriegt man da schon ein schlechtes Gewissen?

Judith: "Ich tendiere nicht besonders zu schlechtem Gewissen."

Mark: "Im Gegenteil. Das kann ganz schön Kraft geben. Wir reden ja nicht wirklich von Augen zu und Träumen, sondern davon, in wachem Zustand zu träumen. Für mich persönlich ist das etwas, das ich gerne mache, wenn ich im Bett liege und einschlafen will. Das hat eine ungemeine Beruhigung. Und ich finde, das darf nicht verboten sein. Es sagt ja nicht im Umkehrschluß aus, daß man sich den Realitäten entziehen möchte. Wenn du ein bißchen Distanz hast und eine gewisse Portion Irrealismus mit reinnehmen darfst, um Abstand zu gewinnen. Um dann wieder Realitäten entgegen zu treten."

Wir Sind Helden

Judith, wie gehst Du vor, wenn Du die Texte schreibst? Sitzt Du am Schreibtisch und wartest auf die Eingebung?

Judith: "Ich hab beschlossen, nicht mehr zu warten. Ich setze mich egal wo hin mit meinem Laptop und schreibe los. Es gibt Momente, wo ich da sitze und mich eine Idee von hinten niederschlägt. Und dann setze ich mich natürlich sofort hin und schreibe so viel wie geht und geh nach drei Tagen noch mal ran und noch mal und noch mal und noch mal. So in Schichten. Aber es gibt auch viele Phasen, in denen ich denke: Ich habe hier vier, fünf halbfertige Lieder rumliegen. Wir treffen uns jetzt mal ein bißchen zum Spielen. Also mich einfach hinsetze und kucke, was passiert und weiter assoziiere und es dann auch wieder liegen lasse, wenn's gerade nicht so viel bringt. Ich versuche es einfach, möglichst regelmäßig zu machen. Weil ich einfach gemerkt habe, daß ich, wenn ich schreibe, auch tatsächlich schreibe."

Denkst Du manchmal auch: Was hab ich da nur geschrieben? Wie sollen wir das veröffentlichen?

Judith: "Ja! Dieses Mal war's ganz oft so, daß ich dachte, ich bin mal gespannt, wie vielen Leuten das irgendwas sagen wird,. Weil ich dachte: Das ist ganz schön verschroben, was Du da jetzt gerade gemacht hast. Auf der anderen Seite habe ich die Erfahrung zum Beispiel mit "Denkmal" im Hinterkopf, wo ich immer dachte: Das ist so klein, dieses Lied, so persönlich, und das wird nur ein paar Leute interessieren. Und: zack!"

Wie leite ich jetzt auf diese eine unangenehme Frage hin? Also, an sich kommt Ihr ja doch eher aus einer intellektuelleren Richtung.

Judith: "Kann man vielleicht so sagen."

Zumindest, was die Texte angeht.

Mark: "Ja, und was das Baßspielen angeht, auch." (lachen)

Wie kommt ihr trotzdem zu so vielen jungen Fans um die 14?

Judith: (läßt ihre Hände über dem Aufnahmegerät knacksen) "Hiermit breche ich knackend eine Lanze für die Teenager. Wie warst Du als Teenager? Wie war ich als Teenager?"

Judith Holofernes (Wir Sind Helden)

Ich habe mit 14 andere Musik gehört als so was. Ich finde es ein Phänomen bei Euch.

Judith: "Ich bin total dankbar, daß wir so ein wild durchmischtes Publikum haben. Wir haben auch verblüffend viele Fans über 40, die mit kleinen Kindern auf dem Rücken zu den Konzerten kommen. Ich finde das toll. Der größte Kern find ich sind Leute, die ähnlich alt sind wie wir, das freut mich schon auch, weil ich mich da zuhause fühle. Aber ich hatte als Teenager auch die bewegteste, politischste, suchendste, interessierteste Zeit meines Lebens."

Judith, jetzt die Rockstar-Frage: Kannst du noch auf die Straße gehen, ohne erkannt zu werden?

Judith: "Pola wird sehr viel erkannt. Und ich hänge relativ viel mit Pola rum. Das ist keine Koketterie, Pola wird sehr viel mehr erkannt als ich. Und wir gelten natürlich auch immer als Konterindikatoren, also: der mit dem Bart, und die mit den Haaren, alles klar. Aber ich mach mir einen Zopf und bin aus dem Schneider. Wobei Pola immer sagt, daß das wahnsinnig naiv von mir ist, vielleicht führt das auch zu dem "Hä?"-Effekt, weil ich einfach immer denke, ich bin total getarnt."

Mark: "Mit sich bringt der Erfolg, daß wir einen ganz anderen Lebensrhythmus haben als früher. Das ist das, was man am deutlichsten spürt. Dann kommt natürlich dazu, daß man in der Öffentlichkeit steht. Das merkt man am meisten, wenn es einem andere sagen."

Es fühlt sich doch bestimmt komisch an, wenn du trotz Zopf im Supermarkt stehst an der Fleischtheke und jemand auf dich zugestürmt kommt: Hey, Judith! Und Dir seine Lebensgeschichte erzählt.

Judith: "Natürlich hat das was sehr Überraschendes, gerade wenn man in so einem totalen Alltagsmodus ist und sich daran erst mal erinnern muß."

Ist das unangenehm?

Judith: "Selten. Es gibt natürlich unangenehme Momente, wo man einfach auch überfordert ist. Aber viel eher auf einem Festival finde ich das schwierig, wo unheimlich viele Leute im Backstage-Bereich rumrennen und man mit denen reden muß und vielleicht einfach auch gerne mal still wäre für ein paar Stunden. Das find ich schwierig. Aber oft genug freue ich mich auch. Ich hätte nie gedacht, daß ich einen Beruf habe, wo es so einfach ist, Leuten mit einer Unterschrift eine Freude zu machen. Wie die Leute sich zum Teil freuen! Oder ganz oft ist es ja so, daß jemand zu Dir kommt und Dir sagt: Dieses oder jenes Lied bedeutet mir wahnsinnig viel, weil ... Das ist doch toll, und ich finde das immer noch sehr oft ganz anrührend irgendwie. Aber es ist ja auch nicht so, daß wir Menschentrauben um uns hätten."

Mark Tavassol (Wir Sind Helden)

Inwieweit braucht Ihr einen Schutzpanzer?

Judith: "Mir hat mal jemand geraten, mir einen guten Regenmantel zuzulegen. Und das finde ich besser als einen Schutzpanzer. Ich finde es gut, daß man in der Lage ist, Sachen von sich abgleiten zu lassen. In dem Sinne, daß man nicht alles auf sich bezieht. Ich glaube sowieso, daß die Konzepte, die man von Menschen hat, sehr schwache Abbilder von Realitäten sind. Wobei ich nicht mal überzeugt bin, daß mein Bild von mir mehr Realität hat als das, was die anderen Leute von mir haben. Es ist nur ein anderes. Selbstverständlich sind zum Beispiel Interviews ein völlig inadäquates Mittel, um Realitäten hinterherzuschreiben, weil niemand so ein konsistentes Wesen sein kann, wie eine Medienpräsenz versucht, das zu zeichnen. Niemand ist so greifbar. Das ist mir sehr bewußt, und das ist mein Regenmantel."

Gerade auf mich wirkt Ihr jetzt im Interview sehr offen. Bei manchen merkt man ja, wie sie nur die Hälfte von sich preis geben. Ist Offenheit der richtige Weg?

Judith: "Vielleicht ist auch das unser Regenmantel. Das ist wirklich so. Also ich habe keine Lust, irgendwelche Ideale von mir zu formulieren, denen ich dann hinterherleben muß. Deswegen versuche ich lieber, möglichst ehrlich zu sein, wobei das immer nur die Ehrlichkeit ist von dem, das jetzt gerade ist und das morgen schon wieder anders aussehen kann. Aber ich finde, das ist das einzige, wie man da gesund durchkommen kann. Natürlich macht man sich vielleicht auch angreifbar, aber dann für das, was man ist."

Mark: "Wenn man durch Offenheit angreifbar ist, ist man darauf vorbereitet."

Judith: "Man wird nicht enttarnt. Wobei ich mich immer wieder wundere. Es wird generell sehr freundlich auf uns zugegangen. Aber ich wundere mich immer wieder, mit was für einer Überzeugung Musikjournalisten sich einem investigativem Journalismus verschreiben, wo ich immer denke: Ich bin kein Preisboxer, ich bin auch keine Politikerin, ich muß nicht enttarnt werden, mach Dich mal locker! Ich bin in einer Band, wir haben eine Platte gemacht, die wird manchen Leuten gefallen, anderen nicht. Wenn man diese Wahrheit aussprechen würde, dann würde man natürlich die Daseinsberechtigung von Musikjournalismus anzweifeln. Aber das wundert mich immer wieder, mit welchem Eifer man da detektivisch auseinandergenommen wird. Und mit welcher Enttäuschung Leute abziehen, wenn sie einen normalen Menschen gefunden haben."

Und was fragen die besonders schlauen Leute euch?

Mark: "'Und? Habt Ihr Euer Leben zurück bekommen?' In manchen Interviews kommt die gleich als Opener. Das wird dann auch gleich völlig abstrakt."

Judith: "Meine Lieblingsfrage war nach einem anderthalbstündigen Interview, bei dem wir uns alle ganz viel Mühe gegeben haben und alle ganz ganz freundlich auf den Typen zugegangen sind, wie der auch freundlich seinerseits und schwanzwedelnd gefragt hat, ob ich denn zuhause manchmal auch ein Instrument spiele. Also davon ausgehend, daß ich in der Band keines spiele."

Wir Sind Helden

Gibt es irgendwas, was Ihr bereut? Oder rückgängig machen würdet?

Judith: "Um es mit Madonna zu sagen: 'Absolutely no regrets.'"

Mark: "Wenn, dann hier und da mal einen Haarschnitt."

Judith: "Ja, in der Prähistorie dieser Band gibt es den einen oder anderen Haarschnitt, den ich lieber vermieden hätte. Wir entscheiden alles selber und diskutieren uns die Hucke voll und müssen jeden Tag 25 Entscheidungen fällen, von denen viele wichtig ist und viele unwichtig. Auf jeder dieser Wichtigkeitsebenen macht man immer mal wieder einen Fehler."

Augen zu und durch?

Mark: "Jein."

Judith: "Augen auf und durch."

Moment mal, "blind", also Augen zu.

Mark: "Augen zu, aber die Hände weit vor. Und Ohren spitzen."

Judith: "Wir machen ja schon alles sehr achtsam und wachsam. Und wenn der Blindenhund, den wir von Kettcar ausgeliehen haben ..."

Mark: "... und wir besser hören und besser fühlen. Und die Sinneswahrnehmungen vom Sehen zum Hören und Tasten verschoben wurden ."

Judith: (lacht)

Jetzt ist der Punkt da, wo ich das Interview als ganzes verstanden habe.

Judith: (lacht) "Wir auch."

Wir-Sind-Helden-Verlosung

Ihr kennt das: Die Wundertüten, die man für teures Geld kauft und deren Inhalt einen dann mit wertlosem Klimbim enttäuscht. Deswegen haben wir die Wundertüten, von denen uns das Wir-Sind-Helden-Lager drei Stück zum Verlosen gespendet hat, vorher aufgemacht für Euch.

In allen dreien drin: Das aktuelle Album "Von hier an blind", dazu ein spezielles Songtextheft und ein kleidsames T-Shirt. Wunderbar statt blaues Wunder!

Leider jedoch ist die Verlosung bereits beendet. Einsendeschluß war Sonntag, 14.08.2005.

Wir danken Labelsgermany für die freundliche Unterstützung.

Links:

Rezensionen:
Wir Sind Helden - Die Reklamation Wir Sind Helden - Von hier an blind

Text: Armin Linder
Fotos: Gerald von Foris (Pressefreigaben)