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FaltyDL - Hardcourage

FaltyDL- Hardcourage

Ninja Tune / Rough Trade
VÖ: 25.01.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Im House der Liebe

Ja was soll das denn? Dass die Liebe immer genau dann kommt, wenn man sie gerade am allerwenigsten gebrauchen kann, ist ja bekannt. Aber auch nach zwei Alben und zahllosen Singles und EPs macht eine Überdosis Endorphine die Sache mit dem konzentrierten Musikmachen nicht gerade leichter. Oder doch? Vielleicht war Drew Lustman geradezu beflügelt, als er mitten in den Arbeiten an seinem dritten FaltyDL-Longplayer Herzklopfen zur Lieblingsbeschäftigung kürte. Das ständige Auf und Ab der Gefühle, die innere Achterbahnfahrt, all das scheint Lustman direkt auf die Musik übertragen zu haben. Herausgekommen ist ein Album, das zwar in sich schlüssig ist, aber schon mit dem ersten Track verrät, dass es eigentlich selbst nicht genau weiß, wo es am Ende hinwill.

Doch wenn Lustman blind vor Liebe in den Genreschrank greift, braucht er keine Angst vor Fehlgriffen zu haben. Wo die guten Dinge liegen, weiß er aus Erfahrung. Nur die Mischung fällt erwartungsgemäß etwas bunter aus. FaltyDL bezieht sich mit "Stay I'm changed" und "Uncea" auf die Anfänge des Chicago House, während "Korben dallas" mit 8-Bit-Sounds und UK Funky liebäugelt. "For Karme" gönnt sich Downtempo-Gemütlichkeit und stellt sich mit catchy Piano-Loop und wilder HiHat irgendwo zwischen Chillwave und UK Garage an die Bar. Verträumte Synthies machen die Nummer endgültig zum Erholungspol in der Mitte der Platte, damit ist es dann aber auch genug. Der unruhige Beat von "Finally some shit / The rain stopped" stellt im Anschluss sofort wieder klar, dass hier gefälligst gezappelt werden soll.

"She sleeps" ist die einzige echte Gesangsnummer auf "Hardcourage". Ed Macfarlane von Friendly Fires bemüht hier sein Organ und hebt den Track auf eine verschwommene Metaebene. Andernorts kommen Stimmsamples zum Einsatz, so zum Beispiel bei der ersten Single "Straight & arrow" oder in "Reassimilate", wo hallige Chöre fast feierlich das Ende der Platte einläuten. "Bells" stellt dann ganz zum Schluss charmant klar, dass es nicht ewig weitergehen kann und liefert einen Soundtrack für den Nachhauseweg vom Club bei Sonnenaufgang. Es gibt keinen bestimmten FaltyDL-Sound, der sich durch das gesamte Album zieht, und genau das zeichnet "Hardcourage" aus. Lustman springt vergnügt von Genre zu Genre und nimmt ausgesprochen geschmackssicher mit, was ihm gefällt. Keine Ahnung, wo der Mann hinwill? Macht nichts, solange er immer wieder da ankommt, wo "Hardcourage" gelandet ist.

(Konrad Spremberg)

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Highlights

  • Stay I'm changed
  • Straight & arrow
  • For Karme
  • Korben dallas

Tracklist

  1. Stay I'm changed
  2. She sleeps (feat. Ed Macfarlane)
  3. Straight & arrow
  4. Uncea
  5. For Karme
  6. Finally some shit / The rain stopped
  7. Kenny rolls one
  8. Korben dallas
  9. Reassimilate
  10. Bells

Gesamtspielzeit: 50:11 min.

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