Yeah! - Discopunk
Highlight Communications / Zomba
VÖ: 25.03.2002
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Crying at the discotheque
Geschmacklose CD-Hüllen gibt es ja nun wahrlich genug. Man sollte aber auch bei Produkten der Musikindustrie auf keinen Fall den Fehler machen und vom Äußeren auf den Inhalt schließen. Yeah! allerdings sind die fette Ausnahme von der Regel: Zeugt schon der Bandname von nicht gerade üppiger Phantasie, so beweisen die Fotos von Bandgründer Gregory und seinen Kollegen mit den selten dämlichen Namen Bunni B. und DJ Scratch Dee auf dem Cover und im Booklet einen äußerst trashig-prolligen Geschmack. Haben die drei zudem wirklich noch nie gehört, daß Neongrün nicht nur den Augen, sondern auch dem Hirn schadet?
Nähern wir uns nun völlig unvoreingenommen der Musik: "Discopunk" heißt ihr erstes Album, und erklärtes Ziel der Band ist, Punk und Dance miteinander zu mixen. Soviel zu Theorie, die praktischen Ergüsse sind mehr als ernüchternd. Es ist schon ein Weilchen her, daß selbst Cher den Vocoder für sich entdeckt hat. Man kann also verzerrte Stimmchen alleine nicht wirklich als Innovation werten. Was an und für sich ja auch völlig irrelevant ist, wenn die Musik irgendwie ins Blut gehen und zum Tanzen reizen würde. Den Gefallen machen uns die drei Heim-Musiker leider fast durchweg nicht, und die unendlich oft wiederholten Sinnlos-Texte der Marke "Go, go, girls, go! Come move your body on the dancefloor..." oder "Singing jippie ya ya, singing jippie yeah..." hat man sogar bei Scooter schon gehaltvoller zu hören bekommen.
Auch Fatboy Slim sampelt bekanntlich gerne ein- und den selben Satz hunderte Male. Zwar waren diese Tracks ebenfalls von geringer Haltbarkeitsdauer, aber immerhin tanzbar und originell. Auf "Discopunk" von Yeah! hingegen finden sich Titel, die man nur einmal hören will, dann nie wieder. "Jippieh yeah!" erinnert beispielsweise an ganz bängstigende Sounds der Marke Rednex: sehr lustig waren Western-Fideln in Dance-Songs nämlich noch nie gewesen. Auch der Original "Beatbox Rocker" von Westbam schlägt die Coverversion um Längen. Daß "Go go girls" einem RTL2-Trailer untergelegt wurde, ist ein weiterer Beweis für die Unzurechnungsfähigkeit der Senderverantwortlichen. Wer sich also mal so richtig ärgern will, greift hier zu. Mit Sicherheit gibt's "Discopunk" von Yeah! nämlich auch bald im Sonderangebot.
Highlights
- Discopunk
Tracklist
- Discopunk
- Fire
- Go go girls
- Jippie yeah!
- Rockstar
- Beatbox rocker
- Cooler fuckin' sound
- Friday night
- Steady go
- Baby baby
- Schwarzenegger
Gesamtspielzeit: 48:48 min.
Referenzen
Fatboy Slim; Alcazar; Daft Punk; Junkie XL; Utah Saints; Bleachin'; Apollo 440; Grand Theft Audio; Basement Jaxx; Mirwais; Underworld; Leftfield; Chemical Brothers; The Prodigy; Deejay Punk Rock; Westbam; Scooter; Rednex; Cher
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