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OSI - Fire make thunder

OSI- Fire make thunder

Metal Blade / Sony
VÖ: 23.03.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Der Gehirnwaschgang

Je gründlicher die Augen gewischt werden, desto schlechter die Sicht – eine Voraussetzung jeder erfolgreichen Gehirnwäsche. Unter der Bezeichnung OSI mögen die Profipropagandisten des ehemaligen Office Of Strategic Influence im Pentagon zwar nicht mehr firmieren, aber ihren Dienst verrichten sie nach wie vor äußerst aktiv. Das zeigen die Erfolge der letzten und der kommenden Kriege. Den Teufel auf die Titelbilder zu malen, reicht heute allerdings nicht mehr aus. Raffiniertere Methoden mussten her. Vorläufiges Resultat: Die veröffentlichten Meinungen zu den medialen Lieblingskonflikten dieser Tage machen Tatsachen endgültig zu den am besten gehüteten Geheimnissen. Ascheregen und Rauschschwaden bestimmen das Bild. Schatten und Schemen statt Klarheit und Konturen. Wären da nicht die kurzen Momente des Erkennens, in denen Vernichtungsschläge das Einerlei zerreißen, der Nebel sich kurzzeitig lichtet, Freund, Feind und Front sichtbar werden.

Eine Dynamik, die "Fire make thunder", das vierte Album der Progressive-Rocker Jim Matheos und Kevin Moore, musikalisch präzise abbildet. Schon im eröffnenden "Cold call" beantwortet ein zorniges Gitarrenriff frühzeitig die planlose Geschwätzigkeit eines Radiomoderators. Moores wunderbar teilnahmsloser Gesang unterstreicht dabei, dass auch dieses OSI-Album nichts für Frohnaturen ist. Wie kompliziert die Dinge heuer liegen, verdeutlicht das folgende "Guards", indem es zur Heaviness noch eine Prise Vertracktheit addiert. Das etwas überdehnt wirkende, Ambient-artige Intermezzo "Indian curse" beruhigt zunächst die Gemüter, bevor das unter kreativer Mithilfe von Drummer Gavin Harrison (Porcupine Tree) komponierte Instrumental "Enemy prayer" geschmackvoll den bisherigen Verlauf zusammenfasst. So weit, so wirkungsvoll.

"Wind won't howl" kommentiert lakonisch, dass die ermüdenden Propagandaschlachten der heutigen Zeit meist zu subtil für Eindeutigkeiten sind und zu harmlos wirken, als dass es sich aufzuregen lohnt: "Completely overwhelmed with nothing", wie der Sänger präzise beobachtend konstatiert. Ein Song, der selbst Wölfen Gänsehaut verschafft. Die beiden Quickies "Big chief II" und "For nothing" unterstreichen nochmals das vorherrschende Kontrastprogramm, bevor "Invisible men" dem Ganzen die Krone aufsetzt. Gekonnt zwischen spooky und groovy mäandernd, bohrt sich der Longtrack in die tiefsten Ebenen des Unterbewusstseins. Und so ist "Fire make thunder" eine eindringlichere Erfahrung als noch der Vorgänger "Blood" – eine wohltuende Wäsche für die Gehirne von Genrefans. Gerne auch im Schleudergang.

(André Schuder)

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Highlights

  • Cold call
  • Wind won't howl
  • Invisible men

Tracklist

  1. Cold call
  2. Guards
  3. Indian curse
  4. Enemy prayer
  5. Wind won't howl
  6. Big chief II
  7. For nothing
  8. Invisible men

Gesamtspielzeit: 43:10 min.

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