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Rocket Juice & The Moon - Rocket Juice & The Moon

Rocket Juice & The Moon- Rocket Juice & The Moon

Honest Jon's / Indigo
VÖ: 23.03.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Über den Wolken

Ob Tomatensaft erfinderisch macht? Auf einem Flug nach Lagos, um dort Musik mit Africa Express zu machen, unterhielten sich vor fast vier Jahren Damon Albarn, Tony Allen und Flea ganz entspannt und die drei Herren kamen auf die fixe Idee, doch zusammen Rocket Juice & The Moon zu gründen. Relativ unbemerkt neben Albarns anderen Projekten spielten sie über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Sessions die einzelnen Teile und Stücke ein. Die Stewardess, sofern sie damals was mitbekommen haben mag, hatte offenbar kein Interesse an anständiger Musik oder an Kontakten zur Fachpresse - denn bis Anfang diesen Jahres hatte die ganze Sache kaum jemand auf dem Schirm. Dabei hat sich das Trio auch noch verschiedene Gastmusiker mit ins Studio geholt, etwa Erykah Badu oder das Hypnotic Brass Ensemble. Das dürfte ja eigentlich Interesse genug wecken.

Doch trotzdem geht einem der Begriff "Super-Group" kaum über die Tastatur, denn Albarn hat sich längst aus dem Geschäft mit den Superlativen verabschiedet. Wenn es darum geht, dass bei Rocket Juice & The Moon einfach nur Menschen zusammenarbeiten, die gegenseitig ihre vorherige Arbeit sehr schätzen, dann pumpt das durch jeden Ton dieses Albums. Die Musik steht mehr im Fokus als Namen oder Prominenz. Die einzelnen Positionen sind dabei auch nicht festgelegt. Albarn taucht etwa eher selten auf, hält sich oft im Hintergrund und an den Instrumenten. Einzig "Poison" geht so als halbe Pop-Nummer durch, in der er singt. Dieser Moment drängt sich in den ersten Durchläufen nach vorne, einfach weil diese Stimme einem sehr vertraut ist. Doch mit der Zeit verschiebt sich der Sound stetig zwischen Funk, Soul, Weltmusik und Afrobeat - je nachdem, wer da eben gerade die Fäden zieht. In "Benko" bauen Flea und Allen so einen unglaublich hypnotisierenden Rhythmus, während "Check out" mit Dub spielt, bevor die Bläser eine Melodie anreißen dürfen. Rocket Juice & The Moon erreichen dabei eine entspannte Tiefe, die vielen anderen Alben einfach abgeht. Die entsteht vor allem auch über die vielen instrumentalen Tracks, die Lücken schließen statt sie zu füllen.

Dafür, dass dieses Album mehr Stückwerk als Entstehungsprozess war, verbinden sich die einzelnen Songs beinahe magnetisch. Während die letzten Zeilen vom ghanaischen Rapper M.anifest aus "The unfadable" im Hinterkopf ankommen, setzt Erykah Badus Säuseln in "DAM(N)" ein und der Typ legt wieder mit seinem zähen Flow nach. Jeder Track greift bei Rocket Juice & The Moon in den nächsten. Kam DRC Music phasenweise gespenstisch daher, bleibt Albarns neues Projekt konsequent über den Wolken. Die einzige Konstante auf diesem Album bleibt das Gespür, das alle Musiker für diesen Sound haben, und die dadurch entstehenden Verzahnungen innerhalb der Platte. Und das dürfte nur der erste Streich von Albarn in diesem noch jungen Jahr sein. Bis dahin kann man auf diese Platte vor Freude anstoßen. Nur vielleicht nicht mit Tomatensaft.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Hey, Shooter
  • Poison
  • Check out
  • There

Tracklist

  1. 1-2-3-4-5-6
  2. Hey, Shooter
  3. Lolo
  4. Night watch
  5. Forward sweep
  6. Follow-Fashion
  7. Chop up
  8. Poison
  9. Extinguished
  10. Rotary connection
  11. Check out
  12. There
  13. Worries
  14. Benko
  15. The unfadable
  16. DAM(N)
  17. Fatherless
  18. Leave-Taking

Gesamtspielzeit: 52:33 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Rabe
2012-06-20 16:26:41 Uhr
Tolle Band, coole Gaststars!
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