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Nerina Pallot - Year of the wolf

Nerina Pallot- Year of the wolf

Polydor / Universal
VÖ: 10.02.2012

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Sängerin der Herzen

"The voice of Germany" ging im vergangenen November mit dem Anspruch an den Start, dem verstaubten deutschen Castingshow-Zirkus gediegen den Hintern zu versohlen. Tatsächlich positionierte sich das Format als weitaus erträglicheres Gegenstück zur Bohlenschen One-Man-Show auf RTL. Und hatte am Ende sogar zwei Sieger. Nicht auf dem Papier, da heißt die einzige Gewinnerin, die sich nun in der Industrie-Knochenmühle zerreiben lassen darf, Ivy Quainoo. Doch inoffiziell ist auch Nerina Pallot eine Siegerin von "The voice of Germany". Weil sie der befreundete Kuschel-Ire Rea Garvey als Vocal-Coach für sein Team heranzog, sahnte die 36-Jährige erstklassige TV-Promotion für ihr neues Album ab. Und plötzlich erinnert man sich, sechs Jahre nach "Fires" und dem Radiohit "Everybody's gone to war", wieder an Nerina Pallot.

Die Chancen, dass die sympathische Engländerin ihre neue Popularität diesmal in den großen Erfolg ummünzen kann, stehen nicht schlecht. Pallots viertes Album "The year of the wolf" beginnt mit der eingängigen Single "Put your hands up", in der Madame ihre Fähigkeiten als Songwriterin und Sängerin ins Rampenlicht rücken darf. Ein sanft wippender Rhythmus und Pallots engelsgleiche Stimme ebnen den Weg für einen kraftvollen Refrain, der sich hartnäckig in den Gehörgang einnistet. England, 12 points. Stark aufgerundet, versteht sich. Dieses Niveau erreicht Pallot auf "The year of the wolf" noch ein paar weitere Male, etwa im beschwingten und zugleich melancholischen "All bets are off". "This is how it feels when my heart breaks", zirpt die Sängerin ins Mikrofon, und weil sich das so schön anfühlt, würde man ihr am liebsten noch dutzende weitere Enttäuschungen in Sachen Liebe wünschen. Auch in der schaurig-schönen Folk-Ballade "Grace" zeigt Pallot ihre ganze Klasse.

Mag das restliche Material auf "The year of the wolf" auch nicht in diese luftigen Höhen vorstoßen, so leistet sich Pallot aber auch keinen groben Ausreißer nach unten. Gekonnt vermeidet sie Eintönigkeit, wildert mal hier im Rock, lässt dort Streicher und Bläser durch die Szenerie reiten. Im schönen "This will be our year" brummt gar ein Gospelchor mit. Auch die aufgesetzt wirkende Attitüde in "Turn me on again" oder das etwas missratene Mitsing-Geschunkel in "I do not want what I do not have" verzeiht man ihr ohne größere Magenschmerzen. Zeitgemäß ist Pallots Sound nicht unbedingt, aber gerade deswegen gönnt man der Engländerin den Erfolg gerne. Wenn es mit einem runden Album wie diesem hier in den Charts nicht klappen sollte, wäre das, wie Rea sagen würde: Un-fucking-fassbar.

(Mark Read)

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Highlights

  • Put your hands up
  • All bets are off
  • This will be our year
  • Grace

Tracklist

  1. Put your hands up
  2. Turn me on again
  3. All bets are off
  4. If I lost you now
  5. Butterfly
  6. This will be our year
  7. I think
  8. Will you still love me
  9. I do not want what I do not have
  10. Grace
  11. History boys

Gesamtspielzeit: 39:57 min.

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  • Nerina Pallot (18 Beiträge / Letzter am 10.05.2012 - 21:15 Uhr)