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Pete Philly - One

Pete Philly- One

PIAS / Groove Attack
VÖ: 27.01.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Auf allen Hochzeiten

Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören - das dachten sich auch Perquisite und Pete Philly, die bis vor ein paar Jahren die wenige Aufmerksamkeit kassierten, die Kenner überhaupt dem HipHop aus Holland zu schenken bereit waren. Immerhin traten die beiden sogar im Vorprogramm für Kanye West und James Brown auf. Und es gibt wahrlich schlechtere Ehrungen in der Musikwelt, als das Publikum für den Godfather Of Soul auf Betriebstemperatur zu bringen. (Einen Grammy zum Beispiel. Oder einen Echo.) Aber diese Zeiten sind nun vorbei, mit den Meinungen gingen auch die Wege auseinander. Pete Phillys erste Solo-Platte trägt dann auch konsequent den Titel "One", allerdings kommt dieser Sound, der auf allen Hochzeiten tanzt, eher weniger überraschend, wenn einem noch "Mystery repeats" im Hinterkopf liegt.

Denn auch alleine scheut sich Pete Philly nicht, mit den Konventionen zu brechen. Rap verläuft auf "One" wunderbar selbstverständlich mit Soul, Songwritertum, Blues und elektronischen Spielereien. Während Philly "Game" und den Titeltrack ziemlich auf Beats aufgebaut hat, liegt "Gemini solo" mit seinem schweren Bass mehr bei Garage und Dubstep. So viel Spannweite hat Lil' Wayne nicht einmal in seiner gesamten bisherigen Diskographie. Auf "True" stellt Philly dann unter Beweis, dass es nicht Autotune braucht, damit sich jemand vom Sprech- zum Gesang traut. Philly wird nie einer Rolle gerecht und will das auch gar nicht. Es geht auf "One" tatsächlich mal darum, dass sich jemand ausdrücken möchte und die Welt auf seine Art interpretiert.

Da gehören Schmusereien wie "Caterpillar" rein, aber auch das eng geschnürte "Ocean", auf dessen Beat Philly seinen Flow netterweise mal ausführt. Denn mit dieser Einstellung ist "One" HipHop bis in den letzten Winkel, auch wenn sich die gerappten Parts eindeutig in der Minderheit befinden. Ja, auch das poppige "Leaves that are green", das jeden Moment davor steht zu kippen, es aber nie tut, gehört dazu. In "Love's eulogy" fügt Philly ohne Probleme sogar Reggae als Versatzstück ein, was bei anderen Künstlern schnell komplett daneben geht. Doch Philly weiß einfach, wo er ansetzen muss, damit das Ding läuft. Einfach da, wo es gerade am besten passt. Und danach gleich weiter zur nächsten Party. Immer nur von einer Hochzeit zur nächsten. Ob es noch schöner geht? Vielleicht - wir zählen langsam bis "Two".

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Ocean
  • True
  • Gemini solo

Tracklist

  1. One
  2. Ocean
  3. Leaves that are green
  4. Love's eulogy
  5. True
  6. Gemini solo
  7. Caterpillar
  8. What do we fight for?
  9. Let it go (feat. Alain Clark)
  10. Game
  11. The day
  12. Mirror (Bonus / Live)

Gesamtspielzeit: 44:53 min.

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