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Rumer - Seasons of my soul

Rumer- Seasons of my soul

Warner
VÖ: 25.02.2011

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Sei wachsam

"Seasons of my soul" wurde für Fans von Meg Ryan und Tom Hanks aufgenommen, für Freunde falscher Melancholie und der Kuschelrock-Reihe. Die britische Songwriterin Rumer vereint auf ihrem Debüt-Album elf Soul-Songs, für die sich Leute wie Smokey Robinson und Berry Gordy schämen würden. Hier wird jedes Klischee aufgegriffen, jede Plattitüde abgearbeitet und dann noch einmal durch den Kakao gezogen. Das sind 40 Minuten zuckersüße Vorhersehbarkeit, die mit einem durchaus nett anzuhörenden Stimmchen versehen sind. Belanglosigkeit, dein Name lautet Rumer.

Das zarte Stimmchen der Briten ist zwar kraftlos und uninteressant, kann sich aber doch einigermaßen elegant durch ein paar nette Melodien mogeln. Die Eröffnung "Am I forgiven" täuscht einen Groove vor, das Klavier zuckt im Rhythmus, und auch ein Satz Bläser kommt zum Einsatz. Das Album ist noch keine drei Minuten alt, schon blickt man mittleidig auf das Cover und fragt sich, warum sich jemand freiwillig so einfallslos in Szene setzen lässt. Der langsame Swing von "Come to me high" macht's dann noch schlimmer: Mit Soul hat das spätestens jetzt nur noch marginal zu tun. Das ist flach, eindimensional und nur in der Variation von Langeweile erstaunlich vielseitig.

An dem Abend, an dem man versucht, eine Frau mit der billigsten Flasche Rotwein aus dem Discounter und mit Fertig-Spaghetti von Miracoli um den Finger zu wickeln, sollte man auch dieses Album von Rumer auflegen. Es ist die einzige wahrhaftige Emotion, die "Seasons of my soul" tatsächlich erzeugt: die Angst, jemals so verbittert und herzlos zu sein, um auf dieses Stück Musik zurückgreifen zu müssen. Herausgerissen aus dieser Wahnvorstellung hört man Rumer plötzlich über die große "Aretha" singen und bricht schluchzend zusammen: Billiger geht's wirklich nicht.

Irgendwo auf dieser Platte singt Rumer dann "Killin' time is easy" und man muss ihr diesen geglückten Sarkasmus lobend anerkennen. Denn mit diesem Album gelingt der Britin und ihrem riesigen Tross von Mitmusikern die perfekte Verschmelzung von seichten Songs mit hohlen Texten, von banalen Balladen und abgeschmackter Bar-Musik, vorgetragen mit einer stereotypen Stimme. Doch trotz des großen Aufwands, dem unbedingten Willen zum Erfolg, ist "Seasons of my soul" so einschläfernd, dass man mitten im Satz

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Blackbird

Tracklist

  1. Am I forgiven
  2. Come to me high
  3. Slow
  4. Take me as I am
  5. Aretha
  6. Saving grace
  7. Thankful
  8. Healer
  9. Blackbird
  10. On my way home
  11. Goodbye girl

Gesamtspielzeit: 39:08 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
geist
2012-01-13 17:15:58 Uhr
großartige rezi!!
jenny
2012-01-12 20:22:39 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=WIbQNiEUBig
jowe
2011-03-11 20:16:54 Uhr
Hatte Leatherface dazu nicht schon mal einen Thread aufgemacht?
rollo
2011-03-11 20:12:19 Uhr
ich kann nicht mehr!

An dem Abend, an dem man versucht, eine Frau mit der billigsten Flasche Rotwein aus dem Discounter und mit Fertig-Spaghetti von Miracoli um den Finger zu wickeln, sollte man auch dieses Album von Rumer auflegen. Es ist die einzige wahrhaftige Emotion, die "Seasons of my soul" tatsächlich erzeugt: die Angst, jemals so verbittert und herzlos zu sein, um auf dieses Stück Musik zurückgreifen zu müssen. Herausgerissen aus dieser Wahnvorstellung hört man Rumer plötzlich über die große "Aretha" singen und bricht schluchzend zusammen: Billiger geht's wirklich nicht.
hm
2011-03-11 19:42:41 Uhr
anwärter für die rezension des jahres! :)
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