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Andrew W.K. - I get wet

Andrew W.K.- I get wet

Island / Universal
VÖ: 24.12.2001

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Der Prügelprinz

Wie ungerecht die Welt doch ist! Kaum fällt die Hemmschwelle dank zwei über Null (Promille) auf unter Null (Schamgefühl), kreuzt man den Weg eines ungemein sympathischen Gorillas, der durch die blaue Brille gesehen mit einer gesunden Portion Humor gesegnet scheint. Und da man in einem derartigen Zustand immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat und sich die blonde Friseuse im Arm des Zweimetermannes für einen solchen geradezu anbietet, ist dieser ratzfatz angebracht und ein augenzwinkerndes "Auffe Fresse?" hinterhergeschoben. Fragt sich nur, wieso der nette Kollege das nicht lustig findet. Fragt sich der kopfschüttelnde Sanitäter. Und fragt sich fünf Minuten Bewußtlosigkeit später auch Andrew W.K.

Doch was ein echter Mann ist, der läßt sich durch ein kurzes Koma nicht aus der Bahn werfen. Wer einstecken kann, kann hinterher auch austeilen. Im Falle von Andrew W.K. gleich zwölf Songs, die - genau! - mitten auf die Zwölf gehen. Denn der ungetrübte Partywille und die aufdringlich zur Schau getragene Fröhlichkeit von "I get wet" läßt selbst die Vengaboys wie hornbrillige Langweiler erscheinen. Songtitel wie "It's time to party", "Party hard" und "Party till you puke" könnten eigentlich bestens für sich alleine stehen, würden sie von Andrew W.K. nicht mit einer wahnwitzig überdrehtem Gesang, aalglatten Foreigner-Keyboards, Bierzelt-Chören und einer gehörigen Portion peinlichster Gitarren Marke Mötley Crüe und Kiss gefüllt werden.

Und auch wenn "I get wet" jede Geschmacklosigkeitsskala sprengen würde, die Lyrics in ihrer simplen Debilität kaum zu überbieten sind und für plumpe Haudraufundweg-Songs wie "Ready to die" selbst Motörheads Lemmy schamrot im Boden versinken würde: Über kurz oder lang gewinnen die ureigenen Triebe die Überhand - man schaltet das Gehirn auf Durchzug, die Sinne auf Stand-By und die Kehle auf volle Lotte. Und am Ende liegen die blonde Friseuse, der aggressive Kleiderschrank und der feuchte Andrew sich in den Armen, hüpfen sich einen Wolf und gröhlen im Chor: "Don't stop living in the red". Alles im roten Bereich.

(Armin Linder)

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Highlights

  • Party hard
  • Ready to die

Tracklist

  1. It's time to party
  2. Party hard
  3. Girls own love
  4. Ready to die
  5. Take it off
  6. I love NYC
  7. She is beautiful
  8. Party til you puke
  9. Fun night
  10. Got to do it
  11. I get wet
  12. Don't stop living in the red

Gesamtspielzeit: 35:30 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9320

Registriert seit 26.02.2016

2018-09-24 21:08:52 Uhr
Wer sehr viel Zeit hat: Absolut lesenswertes über die Figur oder Nicht-Figur Andrew W.K.

Öhm, und gerade fällt mir der Name des Vorposters auf.

Steev Mikki

Postings: 737

Registriert seit 07.08.2013

2014-07-03 14:00:44 Uhr
Hört mehr Andrew W.K.!
MRM
2013-02-16 00:54:18 Uhr
Die 8,6/10 von Pitchfork finde ich vollkommen in Ordnung. Selten ein Album gehört, das so einen Spaß und so gute Laune macht. Klingt zwar alles ziemlich ähnlich, aber das soll es auch!
notenvergabe verrückt
2012-08-31 13:49:59 Uhr
anno 2002 hat dredg hier auch 10/10 bekommen
dude
2012-08-31 11:13:27 Uhr
Anno 2002 hat die Scheibe bei Pitchfork 0.6 bekommen. Irgendwie sind die Unglaubwürdig :)
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