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We Have Band - WHB

We Have Band- WHB

Naive / Indigo
VÖ: 23.04.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Beats zum Ende der Nacht

In stickiger Luft schweben glühende Beats über den Floor. Verschwitzte, jugendliche Körper bewegen sich in rauschhafter Ekstase und lassen keinen Zweifel daran, dass den Songs, die just in diesen Augenblicken aus den überdimensionalen Boxen donnern, ein unheimlicher Reiz innewohnt und sie eine hohe Anziehungskraft ausstrahlen. Alles an diesen Stücken ist treibend, sie lassen keine Sekunde Verschnaufpause. Um die Songs welchen Albums es sich handelt? "WHB", das Debüt der britischen Dance-Rocker We Have Band. Nun ja, um ehrlich zu sein, trifft das beschriebene Szenario nur auf etwa die Hälfte der zwölf Tracks der LP zu. Diese haben dafür das Potenzial, sämtliche Nachtclubs in den Sommermonaten in tanzflächenfüllender Leichtigkeit zu erobern.

Bekanntheit haben We Have Band bereits über die Maison Compilations von Kitsuné erlangt, auf denen sie hin und wieder mit ihren psychotisch-schlingernden Nummern Fieberträume provozierten. Die drei Londoner haben ein Händchen für packende Nummern, die gerne mit Glockenspielereien, Pfeifintermezzi und anderen Sperenzchen ornamentiert werden und dadurch eine außerordentliche Eingängigkeit erlangen. "Divisive" beginnt beispielsweise technoid mit einem lässig torkelnden Bass, bevor sich der exaltierte Sprechgesang über das elektronische Grundgerüst legt und dies alles schließlich in einem Refrain mündet, vor dem nicht nur James Murphy den Hut ziehen müsste. "Honeytrap" hingegen ist ein betörend sprudelnder Brunnen aus zähflüßigen Soundteppichen, konterkariert von einer Stimme, die teilweise an das Organ von Kele Okereke erinnert. Die Anweisung, wie man sich als Hörer zu diesem Song körperrhythmisch positionieren soll, bekommt man direkt an die Hand: "Rejoice! Line up! Clap hands! Let go!" Verbraucherfreundlicher Dancepop.

Nichtsdestotrotz ist hier nicht alles Discokugel, was glänzt. Einige Songs sind zu einfältig in Aufbau und Gestus, um dauerhaft begeistern zu können. "WHB" ist ein Album für das Halbdunkel und die Clubs und ist demnach vergleichbar mit einer flüchtigen, nächtlichen Bekanntschaft: Im dämmrigen Licht des Abends geheimnisvoll, attraktiv und irgendwie sexy, in der nüchternen Klarheit des Tages vielleicht etwas aufgesetzt und plump. Doch eines ist gewiss: Die nächste Nacht kommt unter Garantie, und mit dem Sonnenuntergang wächst der Spaß an diesem Album wieder in höhere Frequenzbereiche.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Divisive
  • Honeytrap
  • Centrefolds & empty screens

Tracklist

  1. Piano
  2. Buffet
  3. Divisive
  4. Love, what you doing?
  5. Oh!
  6. How to make friends
  7. Honeytrap
  8. Hear it in the cans
  9. Centrefolds & empty screens
  10. You came out
  11. WHB
  12. Hero knows

Gesamtspielzeit: 45:20 min.

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