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Pardon Ms. Arden - Pardon Ms. Arden

Pardon Ms. Arden- Pardon Ms. Arden

Flowerstreet / Al!ve
VÖ: 05.03.2010

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Auf den Schultern von Giganten

Es war eine feine Geste, die da aus England nach München wehte: "The most british of bayrisch bands" adelte ein englisches Musikmagazin die bajuwarische Band Pardon Ms. Arden. Diese Titulierung mag durchaus verdient sein, immerhin klingen die besoffenen Hymnen des Trios nach Sperrstunde und eingeschworener Männerbande. Oder eben wie die Babyshambles auf Schmusekurs mit den Dogs. 40 Minuten Pardon Ms. Arden und die Laune ist gerettet. Solange man hier nicht auf Nachhaltigkeit setzt, kann dies ein kurzweiliges Vergnügen sein.

So klappert der Opener "Oh, Christine" auch gleich zu Beginn der Platte alle Klischees des englischen Gitarrenpops ab und kümmert sich keineswegs um Eigenständigkeit. Die Rhythmusfraktion entwickelt einen beachtlichen Druck, bricht energisch in die Platte ein. Die Akkord-Kombinationen hat man schon gehört, die Arrangements sowieso, doch klingt die Band so charmant, dass diese Naivität zugleich entwaffnend ist. Was will man schon gegen eine ordentliche Hookline, einen verschmitzten Refrain und ordentliches Rock'n'Roll-Handwerk einwenden, ohne bösartig sein zu wollen?

"Pardon Ms. Arden" folgt diesem Faden: Ein schmissiger 4/4-Takt folgt auf den nächsten, harmloser Punk wird gestreift und Ausflüge in den Country konstruiert. Musikalisch ist das bisweilen sehr vorhersehbar und die obligatorische Ballade punktgenau in der Setlist fixiert. Doch nimmt man das der Band irritierenderweise nicht übel. Man beginnt sogar, Sympathien für das offensichtliche Zitieren zu entwickeln. Und den zugegeben ziemlich einprägsamen Melodien kann man sich sowieso nicht erwehren. Macht man sich von gewissen Ansprüchen frei, funktioniert "Pardon Ms. Arden".

Das wahrlich Erstaunliche ist der Punch, den das Trio entwickelt. Ein Resultat der unbedingten Spielfreude ist das, dem Pfeifen auf konstruierte Eigenständigkeit geschuldet. Ein ordentliches Biergelage mit der Band kann man sich nach Ablauf von "Pardon Ms. Arden" allzu gut vorstellen. Nette Kerle sind das bestimmt, die auf ihrer Platte das Einmaleins des Rock'n'Rolls des letzten Jahrzehnts bemühen. Damit macht man es der Band sicherlich zu leicht. Dafür, dass die Musik aber im Bauch ankommt und die Gliedmaßen in Wallung bringt, ist ein rechtmäßiger Verdienst. Und das darf auch mal reichen.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Let's get it on
  • Dance to my song

Tracklist

  1. Oh, Christine
  2. This time
  3. Let's get it on
  4. Departed
  5. Princess Harming
  6. Saysaysay
  7. Charity for the church of England
  8. Caredfell
  9. Dance to my song
  10. We walk
  11. I can't stop

Gesamtspielzeit: 39:46 min.

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