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Good Shoes - No hope, no future

Good Shoes- No hope, no future

Brille / PIAS / Rough Trade
VÖ: 05.03.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Was Oscar schon wusste

Wer dieser Tage den Literaturteil einer x-beliebigen Zeitung aufschlägt, wird alsbald mit einem Thema konfrontiert: "Axolotl Roadkill", der Debüt-Roman einer erst 18-jährigen Jungautorin ist in aller Munde. Doch was zunächst als Kreation eines frühreifen Fräuleinwunders deklariert und gefeiert wurde, entpuppte sich jäh als eine zu Teilen abgekupferte Version des Romans "Strobo". Daraus entwickelte sich eine medial geführte Diskussion, wo die Frontlinien zwischen dreistem Klau und erlaubter und gewissermaßen erwünschter Inspiration verlaufen. Oscar Wilde würde in einem solchen Falle "talent borrows, genius steals" konstatieren, während Dirk von Lowtzow ihm nickend beipflichtet.

Doch was hat das nun mit dem zweiten Album der britischen Rockband Good Shoes zu tun? Nun ja, ebenjene Gruppe versteht es auf wundersame Weise, zu klingen wie alles, was im London der späten 00er im Bereich des gutgelaunten Gitarrenpops hip war. Man möchte den vier Jungs nicht vorwerfen, sie würden kopieren, doch mehr als bloße Adaption gängiger UK-Standards geschieht auch auf ihrem zweiten Album nicht. Im Wildeschen Sinne hat man es hier also mit einer mindestens übertalentierten, wenn nicht sogar einer genialen Gruppe zu tun, um das ganze Nichtspektakel in euphemistische Worte zu hüllen.

Das besondere daran ist, dass man im Grunde auch gar nicht viel mehr braucht. An allen Ecken und Enden dieses quietschfidelen Halbstünders sieht man bekannte Gesichter, zieht man den Rauch unzähliger Kellerparties auf. "Oh, Eddie Argos! Du hier? Wie geht's Emily Kane?" hört man am Tresen, während im Zwielicht Bloc Party und Foals diskutieren, wer nun die schnittigeren Gitarrenmelodien und die besser sitzenden Fred-Perry-Hemden hat. Zu alldem läuft im Hintergrund "No hope, no future", und es fühlt sich irgendwie ziemlich gut an. "Under control" und "The way my heart beats" sind extrem gewitzte Party-Songs, andere Stücke hingegen verstehen sich auf ironische Scheinmelancholie und feiern das eigene Losertum mit einem Cocktail in der rechten und einer Zigarette in der linken Hand ab.

Gut abgeschaut ist immer noch besser als schlecht selber gemacht. Das weiß man aus Schul- und Unizeiten und könnte man im Hinblick auf Gang of Four & Co. auch beispielsweise The Futureheads, einem weiteren wichtigen Einfluss im Good-Shoes-Kosmos, vorwerfen. Das Album macht also in oder trotz seiner Referenzlastigkeit ziemlich Spaß und strahlt, entgegen dem Plattentitel, einen sehr positiven Vibe aus. Dass "No hope, no future" in einem halben Jahr im Plattenschrank verschwunden sein wird - no future - dürfte kaum jemanden überraschen, der sich bereits mit dem Debüt "Think before you speak" auseinandergesetzt hat. Bis zu diesem Moment werden jedoch noch einige Monate ins Land ziehen, eine Menge Exemplare von "Axolotl Roadkill" über die Ladentheken gehen und in vielen Foren Diskussionen über den Unterschied von Inspiration und Adaption in der Kunst geführt werden.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • The way my heart beats
  • Under control
  • Then she walks away

Tracklist

  1. The way my heart beats
  2. Everything you do
  3. I know
  4. Under control
  5. Do you remember
  6. Our loving mother in a pink diamond
  7. Times change
  8. 1000 miles an hour
  9. Then she walks away
  10. City by the sea

Gesamtspielzeit: 30:45 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
newsky123
2012-06-16 09:21:53 Uhr
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Gordon Fraser
2010-07-29 18:58:53 Uhr
Im Grunde genommen ist es aber eine Frechheit, nach drei Jahren Pause eine halbe Stunde gänzlich erwartbarer Songs vorzulegen. Spaß macht's trotzdem. :)
mispel
2010-02-11 11:10:09 Uhr
Gestern live gesehn. Haben zwar nur ne knappe Stunde gespielt und waren auch recht wortkarg, aber ich fands gut.
Gordon Fraser
2010-02-11 08:21:15 Uhr
Nach dem ersten Hördurchgang war ich skeptisch, aber: die Platte hält das Niveau des Vorgängers. Eine halbe Stunde gänzlich uninnovativer Britpop. Herrlich.
Armin
2010-01-06 19:08:31 Uhr










Good Shoes sind ein Londoner Quartett, die 2007 ihr Debüt "Think Before you Speak" veröffentlichten. Anfang 2010 erscheint mit "No Hope, No Future" der Nachfolger.

In den UK erspielten sie sich auf zahlreichen Live Auftritten bereits eine treue Fangemeinde. Sie verkauften als Newcomer das London Astoria mit 2000 begeisterten Fans aus und spielten bereits auf den ruhmreichen Bühnen des Glastonbury (The John Peel stage) und des Reading Fetivals (Radio1/NME stage). Von ihrem Debut verkauften sie alleine in UK 20.000 Exemplare.

Mit “Under Control” liegt euch nun die erste Singleauskopplung aus dem mit spannunger erwarteten zweiten Album “No Hope, No Future” vor. - eine hervorragende Melange aus New Wave, Pop und Indierock.

Im Februar kommen Good Shoes auf ausgedehnte Deutschlandetour!

01.02. Frankfurt – Nachtleben
02.02. Stuttgart – Kellerklub
03.02. Heidelberg – Karlstorbahnhof
08.02. München – 59to1
10.02. Erlangen – E-Werk
11.02. Dresden – Beatpol
12.02. Berlin – Magnet
14.02. Hamburg – Uebel & Gefährlich
15.02. Dortmund – FZW
16.02. Köln – Luxor



www.piasgermany.de / www.goodshoes.co.uk / www.brillerecords.co.uk



Unter http://www.piasgermany.de/goodshoes/ gibt's einen Song für lau.
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