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Black Box Revelation - Silver threats

Black Box Revelation- Silver threats

T For Tunes / PIAS / Rough Trade
VÖ: 05.02.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Viel Lärm um wenig

"Nur zu zweit ist das Leben schön", denkt sich so manches verträumte Pärchen. Aber in der Musik ist das eher ungewöhnlich: Da duldet ein Alphatierchen kein anderes neben sich, höchstens als "Rest der Band" dürfen sich noch andere beteiligen. Aber es gibt sie schon, die gleichberechtigten Duos. Man wundert sich nicht, wenn Bands wie die Kills oder auch die White Stripes bei aller Großartigkeit ein bisschen reduziert klingen - schließlich sind sie nur zu zweit. Genau das ist bei den zwei Belgiern, die sich The Black Box Revelation nennen, anders: Fehlenden Biss oder Bass wird auf "Silver threats" keiner vermissen.

Mit viel Verve, jeder Menge Effekte und ohrenscheinlich ebenso viel Spaß haben die Jungs auf ihrem zweiten Album eine Mischung aus Garagenrock, Noise, Indie-Discopop und Bluesrock angerührt. Gleich "High on wire" führt den charakteristischen Sound des vorigen Albums "Set your head on fire" fort: Mit erdigen Rhythmus und fiepigen Orgelsolo lärmt das angemessen bodenständig. "Where has all this mess begun" ist eine Achterbahnfahrt mit schneidenden Gitarren, kurzem Atemholen und dunklen Blues-Riffs, die auch auf ein John-Spencer-Album gepasst hätte. Wenn Oasis für eine ihrer Balladen die Gitarren durch den Verzerrer geschliffen hätten, könnte auch ein Song wie "Sleep while moving" dabei herauskommen, zumal Jan Pasternoster auf dem Stück fast genauso schief wie Liam Gallagher singt. "Our town has changed for years now" klingt endlich nach einem fast folkoristischen Duo aus Gitarre und Schlagzeug. Kurz sind die naiven Erwartungen erfüllt, bevor auf "Love licks" der fette Sound wieder die Oberhand gewinnt.

Leider kranken The Black Box Revelation ein bisschen daran, zu viele Stile in einem Album unterbringen zu wollen. Hier klingen sie mal wie der Black Rebel Motorcycle Club, dann ein bisschen nach Britpop und Westentaschen-Funk und manchmal einfach wie ein überdrehter Straßenmusiker mit Trommel auf dem Rücken und E-Gitarre vor dem Bauch. Beim Versuch, ein düsteres Neun-Minuten-Epos ala Motorpsycho zu schreiben, verheben sie sich sogar. Dennoch trägt diese holprige Mischung zum rauen, unpoliertem Charme von "Silver threats" bei. Beim Blick in die schwarze Kiste werden reichlich Energie und Spaß enthüllt. Es muss ja nicht immer Mando Diao sein.

(Holger Schauer)

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Highlights

  • High on wire
  • Where has all this mess begun
  • Do I know you

Tracklist

  1. High on wire
  2. Where has all this mess begun
  3. Run wild
  4. 5 o'clock turn back the time
  5. You better get in touch with the devil
  6. Do I know you
  7. Sleep while moving
  8. Our town has changed for years now
  9. Love licks
  10. You got me on my knees
  11. Here comes the kick

Gesamtspielzeit: 44:40 min.

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