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Captain Planet - Inselwissen

Captain Planet- Inselwissen

Unterm Durchschnitt / Broken Silence
VÖ: 23.10.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Stete Tropfen

Captain Planet sind schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Eher im Gegenteil. Nach ihrem Achtungserfolg "Wasser kommt, Wasser geht" kritzelten die Kritiker hochtrabende Worte in Boldprint und Neonfarben über die Jungs in die jeweiligen Notizbücher, um nachher mit medialem Lob nicht zu geizen. "Die beste deutsche Punkplatte seit langem", oder "Wer sich darauf einlässt, bekommt die ganz große Punkrockfrischzellenkur verpasst", stellt nur eine kleine Schlagwortauswahl dar, die das erfolgreiche Album honorieren.

Auch der Nachfolger wartet im Titel mit einem Wasserbezug auf. Wahrscheinlich kein Wunder, kommen die Jungs doch aus der ländlichen Idylle zwischen Hamburg, Bremen und Cuxhaven. Doch die Band führt ihren Stil ganz unverwässert auf guten alten Punk zurück. Einflüsse von Dag Nasty, At The Drive In, El Mariachi und Katzenstreik sollen zur typischen Captain-Planet-Klangverkleidung beigetragen haben.

"Inselwissen" besticht definitiv mit poetischen Lyrics, die nicht nur intelligent aufbereitet werden, sondern auch einiges, und das ist wichtig, an Wiedererkennungswert aufweisen. Mit "Blick durch den Lattenrost" schleudern die Jungs fast zwei Minuten lang kontrovers röhrende Alltagstristesse in den Raum, welcher durch wummernde Drums und die eindringliche Stimme des Sängers ins Gedächtnis der Hörer geschnitzt werden. Hoffentlich wird die Textzeile "Komm wir scheißen heut Nacht den Elbtunnel zu / Und flüchten auf dem Fahrrad / Nichts wie weg!" nicht als tatsächliche Aufforderung verstanden. Mit "Rambo" ist ein durchaus radiotauglicher Song auf dem Silberling vertreten. Schnell, klar und präzise wird der Inhalt nicht nur durch die deutsche Sprache, sondern auch durch die klangtechnische Aufbereitung wie ein viel geübter Torschuss platziert.

Stopp, Mankoalarm! Bei den verbreiteten Einflüssen erwartet der Hörer rotzigen Sound, Punkstyle, der nur mit Kippe und Bier zu ertragen ist. Captain Planet suchen aber ihre Nische irgendwo zwischen Muff Potter und Blumfeld. Im Vergleich zum Vorgängeralbum wirken bei "Inselwissen" die Tracks geschliffen. Das Spotlight legt sich mehr und mehr auf die Songtexte. Doch nicht dass hier der Eindruck entsteht, die Musik wäre nur noch zweitrangig. "Der Rückbau" ist voller Dampf, Gliederzucken und Kopfnicken sind unausweichlich, leider erreichen sie textlich kein Blumfeld-Niveau. "Inselwissen" ist ein rundes Album, wunderbar produziert, bedauerlicherweise ohne Ecken und Kanten, was seltsam erscheint, wenn sich die Band im Deutschpunk-Dschungel behaupten möchte.

(Janine Luzak)

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Highlights

  • Blick durch den Lattenrost
  • Rambo

Tracklist

  1. Wahlbaby
  2. Hans Dampf
  3. Vom Fass in den Regen
  4. Blattsport
  5. Blick durch den Lattenrost
  6. Rambo
  7. Knapp unterm Dach
  8. Der Rückbau
  9. Minitatur Wurzel Werke
  10. Stühle Rücken
  11. Parkhaus

Gesamtspielzeit: 30:04 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Paul
2011-05-25 22:54:32 Uhr
Die Texte sind stark, mit der Stimme tue ich mich aber nach wie vor schwer. Singen kann Nicholas Müller von Jupiter Jones einfach besser.
Bones
2011-05-25 22:42:22 Uhr
*PUSH*
Wenn schon dauernd die Jupiter Jones-Grütze totgelabert wird, hier ein positives Gegenbeispiel, wie mans auch und besser machen kann.
rainy april day
2010-05-07 18:17:01 Uhr
Hihi. Gitarre+Bass+Schlagzeug+deutscherGesang muss ja automatisch alles das Gleiche sein. Und wenn schon. Eric hat es oben schon mal gesagt. Diese Bands hört man nicht wegen innovativem Songwriting, sondern weil sie dem Herz gut tun.
ZZ
2010-05-05 19:54:32 Uhr
Du hast Supermutant vergessen.
...
2010-05-05 14:14:55 Uhr
adolarmatulacaptainplanetmikrokosmos23turbostaat...irgendwie alles die gleiche soße...
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