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Amazing Baby - Rewild

Amazing Baby- Rewild

Shangri-La / V2 / Cooperative / Universal
VÖ: 26.06.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Papa mobil

Wenn Spongebob Schwammkopf in einem seiner hallizinogenen Trips die Träume seiner Gefährten besucht, so treiben ihn Neugier, Spielwut und Offenherzigkeit. Und natürlich kann er nicht anders, als ungewollt eine Menge Schaden anzurichten. Der Brooklyn-Fünfer Amazing Baby hüpft mit Verve durch einen ähnlich geclusterten Kosmos. Was sie treibt und wohin es sie treibt, ist dabei ebenso egal wie die ausbleibende Zerstörungswut. Und was den Tagtraum ihres Debüts "Rewild" zusammenhält, ist weniger die Summe seiner Teile - es ist die Produktion, die noch die derb vernebelsten Gesänge oder zappeligsten Soli zu einer immensen Schunkeligkeit verdichtet.

So hat "Headdress" einen mindestens so kickenden Straßenschlurfer-Beat im Gepäck wie einst The Verve mit "Bitter sweet symphony". Statt geklauter Streicher teilt sich der Song indes durch zärtelnde Frauengesänge, eine Mini-Prog-Hookline und einen echtes Beschleunigungs-Riff ebenso mit wie mehrmals mittendurch. Und pfeift zu guter Letzt wortwörtlich auf sein Fade-Out. Recht so, denn anders wäre der Song wohl gar nicht mehr zu bändigen. Ein ebenso gelassenes wie eindringliches Stück LSD-Pop, dem die hervorragenden "Dead light" und "Bayonets" die nächste Pille reichen. Die Vorabsingle "Pump yr breaks" benimmt sich mit ihrem Rock-Rock-Riff vergleichsweise rumpelig und geerdet. Da präsentiert sich schon ein anderes Hitverständnis, das dennoch zum Ende hin ausufert, um den runden Abschluss zu suchen.

Somit findet "Rewild" gewiss nicht ausschließlich Halt an seiner Haltlosigkeit. Dennoch sind es vor allem die teils zu eindeutig hervorstechenden Effekte, die diesen beachtlichen Trip immer wieder verorten. Da ist bisweilen so viel Delay auf der Stimme wie seit Johannes Paul II. nicht mehr. Es rödeln die Orgeln, die Drums werden zu Paukenschlägen, es hallen die Gitarren und drücken so mächtig Druck aus den Kompositionen. Ja, auch das ist ein an sich widersprüchlicher und autosuggestiver Effekt. Spannend bleibt all das aber allemal. Amazing Baby lullen abwechselnd den Hörer ein und verabschieden sich selbst in den Dämmerschlaf. Rewind/rewild - es ist schließlich Gegenteiltag.

(Tobias Hinrichs)

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Highlights

  • Bayonets
  • Headdress
  • Dead light

Tracklist

  1. Bayonets
  2. Invisible place
  3. Kankra
  4. Headdress
  5. Dead light
  6. Deerripper
  7. Old tricks in hell
  8. The Narwhal
  9. Roverfrenz
  10. Smoke bros
  11. Pump yr breaks

Gesamtspielzeit: 47:19 min.

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Threads im Plattentests.de-Forum

  • Amazing Baby (3 Beiträge / Letzter am 10.06.2009 - 17:20 Uhr)