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Mattias Hellberg & The White Moose - Out of the frying pan into the woods

Mattias Hellberg & The White Moose- Out of the frying pan into the woods

Playground / Stickman / Indigo
VÖ: 17.04.2009

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Paarhufer unter sich

Es ist an der Zeit, eine Lanze für den Elch zu brechen. Viel zu oft muss er herhalten, wenn einfallslose Journalisten über skandinavische Musiker fabulieren. Matthias Hellberg kennt das Problem. Also warf sich der Schwede in seine schickste Kutte und ließ sich auf jenen weißen Elch fotomontieren, nach dem er seine neue Band benannt hat. Nordlichter müssen zusammenhalten.

Der vielbeschäftigte Hellberg war zuletzt durch ein waldschratiges Soloalbum kaum noch aufgefallen. "Mattias Hellberg" wollte schon nicht mehr ganz an die berührende Intimität von "Together in the darkness" anknüpfen, das sich Hellberg mit Martin Hederos von The Soundtrack Of Our Lives aus der Seele geschnitzt hatte. "Out of the frying pan into the woods" setzt jetzt auf Spontaneität und Unmittelbarkeit. Hier und jetzt sollen die Saiten schwirren und die Kessel scheppern. Schon das eröffnende "Black cat fever" schwelgt daher in Orgeln und Schrammelgitarren.

Die zickigen Riffs und kifferfreundlichen Gesänge von "A good day" oder "Mermaid stomp" duften allerdings eher nach kalifornischen Lagerfeuern als nach borealem Nadelwald. Dem 6/8-Takt von "Why is it so?" sitzt nicht nur die Psychedelik im Nacken, sondern gleich der ganze Geist von Jim Morrison, und "Maracca baby" lässt die Rolling Stones in der Garage lärmen. Auch ein Hippie muss bekanntlich mal Pipi, und Hellberg scheint eine besonders schwache Blase zu haben. Also lässt er seine Band immer mal endlosdaddeln, bis es auch einem Devendra Banhart feucht im Schritt wird. Dass so ein Song dann auch noch "Foggy day" heißt, ist hoffentlich nur Zufall. "Final call" bringt sogar eine Sitar mit und wälzt sich damit siebeneinhalb Minuten lang auf einem Flokati herum. Da ist es eine willkommene Erholung, wenn bei "Love in need" eine Kazoo und beinahe noch quengeligerer Gesang einfach mal einhundertzweiundzwanzig Sekunden albern sein dürfen.

Löschpapierverzehrer werden jedenfalls ihre helle Freude am zerfahrenen Hauruck von Hellberg und seinen The White Moose haben. Zu denen gehören nicht nur The-(International)-Noise-Conspiracy-Drummer Ludwig Dahlberg sondern auch die Whyte Seeds Olle Hagberg und Henrik Lindén, die ja auch alle die Sechziger tief inhaliert haben. Inwieweit Marihuana und Fliegenpilze allerdings zur üblichen Ernährung von Alces Alces gehören, konnte bislang nicht geklärt werden. Es soll uns egal sein: Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Black cat fever
  • Why is it so?
  • Love in need

Tracklist

  1. Black cat fever
  2. A good day
  3. Why is it so?
  4. Mermaid stomp
  5. Foggy day
  6. Love in need
  7. Maracca baby
  8. Final call
  9. Let's rock
  10. White moose XXX-mas

Gesamtspielzeit: 44:54 min.

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