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Superherorockstar - The very best of greatest hits

Superherorockstar- The very best of greatest hits

Intonation / Virgin
VÖ: 06.08.2001

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Tanz den Thesaurus

Die deutsche Sprache - was hat man nicht alles schon mit ihr angestellt? Sie wurde verschlagert, gewellt, durchtanzt und durchgerappt und jüngst sogar in Hamburg und Berlin eingeschult. Von dampfgebügelten Platitüden bis hin zum Wortspiel as Wortspiel can stellte man mit dem, was zwischen die beiden Deckel eines Dudens paßt, schon so manches an. Oftmals aber zeigten Versuche, Popmusik mit deutschem Zungenschlag zu erschaffen, daß Pop wohl die Abkürzung für "Peinlichkeiten ohne Potential" ist.

Auftritt Superherorockstar: Mit dem Verzicht auf jede Bescheidenheit, dafür aber mit vielen Fünfern fürs Phrasenschwein und dem besonderen Ohr für feine Vibes wollen Moritz Waldmüller und Christoph Varga dem deutschen Tanzbodenwesen eine Frischzellenkur verpassen. Downbeat, Drum'n'Bass und 2Step sind dabei auf dem genügsam betitelten Debüt "The very best of greatest hits" nur drei verschiedene Mittel zum Zweck, der da lautet: Tanzen soll das Volk. Allerdings ist der angestrebte Tanzschritt kein hibbeliges Gewippe, sondern eher ein entspanntes Wiegen zum sanft beschallten Sonnenaufgang.

Reduzierte Beatspulen und gelegentliche synthetische Verschwebungen am Horizont mäandern umher und umfließen eine verirrte Lyrik. "Kann es sein, daß ich nichts von mir weiß" überlegt Waldmüller und seine Zuhörer rätseln mit ihm. "Pechgebadet legt sich das Eis auf die Poesie." Während sich mancher Track in der Reduzierung suhlt und eigenes Profil genau dann zeigt, wenn wenig Worte gemacht werden, schwächelt so manches Stück, wenn das eigentlich raffinierte Arrangement unter wortreichen Umschreibungen erdrückt wird.

Verse wie "Alles Glück in Deinem Schoß / Du der Hauptgewinn, ich das Antriebslos" zeigen zwar einen spielerischen Umgang mit dem eigenen Idiom, erwürgen sich aber leider mit mancher verschenkten Wortdreherei selber. Von der sich abzeichnenden Ironie bleibt am Ende des Tages zu wenig übrig, um das Niveau der erstaunlich gelungenen Beats halten zu können. Dennoch loten Superherorockstar schließlich aus, wie sich der eigene Hype inszenieren ließe. In "Hot" zucken sie allerdings eher leidenschaftslos mit den Schultern: "Ist es Pop? Ist es gut? / Uns ist es gleich."

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Vielleicht
  • Hi-Fi
  • Good enough
  • Thursday is a good day

Tracklist

  1. Vielleicht
  2. Hi-Fi
  3. Gratuliere
  4. Good enough
  5. Eins für alle Kiffer
  6. Thursday is a good day
  7. Hot
  8. God is in my bed
  9. Hush baby hush
  10. Endlich war
  11. To be free
  12. Na dann, gute Nacht

Gesamtspielzeit: 55:45 min.

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