Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Dido - Safe trip home

Dido- Safe trip home

RCA / Sony BMG
VÖ: 14.11.2008

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die kleinste gemeinsame Nennerin

Dido hatte keine Eile. Nachdem sich ihre ersten beiden Platten in die Liste der Megaseller eingereiht hatten, musste erstmal der Alltag neu gepolt werden. Raus aus dem Norden Londons - ab nach Los Angeles. Dido besuchte Musikkurse an der UCLA, studierte die Wissenschaft der Arrangements, freundete sich mit Mick Fleetwood an, hing mit Brian Eno herum und lernte kurzerhand Schlagzeug spielen. Kein Wunder also, dass sie darauf bestand, Gitarre, Klavier, Bass, Blockflöte und eben auch Schlagzeug für "Safe trip home" in Teilen selbst einzuspielen. Autark ist die moderne Frau von heute.

Mit einer kleinen Portion Experimentierfreude und mit dem Mut, die auf den ersten Hör einbohrenden Ohrwürmer herauszuschmeißen, klingt das dritte Album von Dido zunächst etwas unerwartet. Die Arrangements stehen im Vordergrund, der Weg scheint diesmal das Ziel. Da verleiht die Stimme nur eine weitere Farbe, die sich vom Sog der Songs treiben lässt. Das Ergebnis ist eine neue Tiefgründigkeit und Versiertheit in Didos Musik. Mit einem Blick auf die Welt und deren Treiben, den man bisweilen vor allem von Amélie Poulain kannte, stehen die essentiellen Kleinigkeiten im Mittelpunkt.

Die Single "Don't belive in love", die sich durch einen latenten Voodoo-Rhythmus wühlt, um im Refrain doch noch an die alten Tage zu erinnern, bleibt die offensichtliche Ausnahme. Das knisternde und elektrisierende "Grafton street", eine charmante aber auch dramatisch traurige Symphonie, findet würdevolle und passende Worte für den Abschied, den Tod eines nahe stehenden Menschen. Behutsam, fast federleicht schleichen sich die Instrumente zu ihren Positionen, umhüllen die Songs, spazieren in wundersame Richtungen, nehmen den Hörer fest an die Hand.

Doch auch "Safe trip home" kommt leider nicht ohne eine Prise Kitsch aus. Das Streicherorchester von "Look no further" trägt da unglaublich dick auf, Didos Stimme nähert sich einer Hoffnung spendenden Melodie und treibt im Refrain in die ausholende Geste, die man so gerne ignorieren würde. Doch fristen all diese pathetischen Elemente nur ein Einsiedlerleben. Denn tatsächlich kann man Dido ihre Hingabe, ihre Zärtlichkeit abnehmen. Sie überträgt sich gar streckenweise auf den Hörer. Und dies allein macht "Safe trip home" schon zu einem nachhaltigen, gelungenen Album.

(Christian Preußer)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Grafton street
  • Northern skies

Tracklist

  1. Don't belive in love
  2. Quiet times
  3. Never want to say it's love
  4. Grafton street
  5. It comes and it goes
  6. Look no further
  7. Us 2 little gods
  8. The day before the day
  9. Let's do the things we normally do
  10. Burnin love (with Citizen Cope)
  11. Northern skies

Gesamtspielzeit: 49:44 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Mixtape
2008-11-24 21:34:52 Uhr
Okay, okay ...

Die beiden Bonus Songs der Special-Edition, "For one day" und "Summer", sind übrigens mit die besten des Albums
Leatherface
2008-11-24 21:31:25 Uhr
Die Panflöte in "Grafton Street" geht gar nicht.

Das ist ne Blockflöte. Von Dido selbst gespielt.
Mixtape
2008-11-24 21:29:44 Uhr
Für einen 10er habe ich dann doch zugeschlagen und so langsam entfaltet es sich dann doch. Die Panflöte (neben Kinderchören das Übel schlechthin, weit vor Saxophon-Solos) in "Grafton Street" geht gar nicht.

War erfreut, in den Linernotes zu lesen, dass Matt Chamberlain am Schlagzeug saß. Jetzt aber bitte kein Zickenkrieg um ihn zwischen Tori und Dido. :-)
Leatherface
2008-11-20 20:48:11 Uhr
Ich sehe gerade in der Rezi ist "Don't Believe In Love" sowohl im Text als auch in der Tracklist falsch geschrieben.
dr. note
2008-11-20 10:41:56 Uhr
Ein "Wohlfühl"Album. Angenehm unspektakulär. Zunächst unscheinbare Lieder entfalten langsam ihren Zauber.
Macht mit jedem Hördurchgang mehr Spaß. Zum Ende hin läßt es allerdings etwas nach.
"It Comes And It Goes" ist mein augenblicklicher Favorit. Schöner Song im 6/8 Takt.
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Anhören bei Spotify