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The Rasmus - Black roses

The Rasmus- Black roses

Vertigo / Universal
VÖ: 26.09.2008

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Cut!

Konzeptalbum. Großes Wort. Vor allen Dingen im Zusammenhang mit The Rasmus. "Black roses" soll so etwas ähnliches sein. Laut eigenen Aussagen haben sich die Finnen an einem Lehrbuch für Drehbuchautoren orientiert. Vier Kapitel: Das des Waisen, des Wanderers, des Kriegers und des Märtyrers. Das ziehen sie knallhart erfolgreich durch. Allein deshalb ist "Black roses" schon konsequenter und strukturierter als "Hide from the sun". "Livin' in a world without you" etwa klingt sehr poppig, durch die eingebauten Keyboards untypisch und könnte auch von Linkin Park stammen. "Ten black roses" baut sich langsam auf, bringt erst im Refrain die Gitarren weiter nach vorne, hat Zeit für Streicher, kanonische Ansätze von Lauri Ylönen und ist auch textlich nicht peinlich. Bezeichnenderweise soll der Song schon zehn Jahre alt sein. "Ghost of love" ist in den Strophen "In the shadows" '08, im Refrain eine einprägsame Melodie, ein Gitarrenriff mit Wiedererkennungswert und bleibt - ob man möchte oder nicht - im Ohr. Gleichzeitig startet allerdings auch die rasante Talfahrt des Albums. Auf Albumlänge geht das Experiment mächtig in die Hose.

Das beginnt bei der selbst aufgelegten Bürde mit dem Drehbuch-Konzept. Wenn man so etwas anpackt, sollte auch eine erzählenswerte Geschichte dabei herauskommen. "Black roses" behandelt die Trennung von Mann und Frau. Punkt. Andere Bands brauchen dafür, selbst mit Randgeschichten, einen Song. The Rasmus benötigen ein ganzes Album. Mit der gescheiterten Grundidee hinkt auch die lyrische Ausarbeitung gewaltig. "I am near you / You don't see me / Can you feel me / I'm closer than close". In "Justify": "So close so far / I'm lost in time / Ready to follow a sign / If there's only a sign". Und auch "Your forgiveness" prescht nicht weniger mutig nach vorne: "You were my religion / I gave you my soul / Your body was the light / You were my obsession / I gave you all control / I didn't know you're heart-cold and made of stone". Eine Stimme im Kopf ruft: "Cut!". Man wacht auf und schreibt schnell eine Mail an Steven Spielberg, er möge dieses Drehbuch bitte nicht verfilmen.

Das Vertonen kann man sich fortan indes auch sparen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. An Abwechslung wurde auf "Black roses" nämlich auch derart gespart, dass die einheitsbreiigen Gitarrenwände von Song zu Song wandern bzw. beliebig austauschbar sind. Sie sind Teil einer von vorne bis hinten extrem durchkalkulierten Produktion, die auch auf die übliche Ballade nicht verzichtet. "Live forever" heißt sie und bildet, na klar, den Schlusspunkt der Rahmenhandlung. "Was it an angel / That knocked on my door / Or was it a wind / Was I still sleeping / Lost in a dream / Or was it you".

Danach wird das Drehbuch zugeklappt, und der letzte Ton des selbst generierten Death-Pop ertönt. Steven Spielberg hat geantwortet. Er wird "Black roses" nicht verfilmen, aber er kennt da eine gute Geschichte. Sie handelt von einem waisen Typ, der gezielt am CD Regal mit "Black roses" vorbei geht, als Wanderer von Laden zu Laden streift, dann in den Krieg zieht, um anderen Käufern die CD heldenhaft aus der Hand zu schlagen - und letztlich als Märtyrer in finnischen Drohbriefen erstickt. Ein echter Blockbuster.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Ten black roses

Tracklist

  1. Livin' in a world without you
  2. Ten black roses
  3. Ghost of love
  4. Justify
  5. Your forgiveness
  6. Run to you
  7. You got it wrong
  8. Lost and lonely
  9. The fight
  10. Dangerous kind
  11. Live forever

Gesamtspielzeit: 42:42 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
DerMeister
2010-02-17 19:10:56 Uhr
oh wow

calamares
2009-07-21 01:55:58 Uhr
the rasmus?

gehören bei mir eindeutig zu den alltime-favourites in der rubrik "peinlichste band/interpret". vielleicht noch unterhalb PUR. ääh, oberhalb meine ich natürlich. ist´s doch ein positiv-ranking des negativen.

die wortwahl abwärts will garnicht mithalten mit der qualität dieser unterirdischen mucke.

eigentlich tragisch. denn soll mir keiner erzählen, aus den jungs hätte nix anständiges werden können da oben in finnland.
vielleicht skispringer oder so.
FFrankie
2009-07-20 23:42:43 Uhr
ich bin seit jahren TR-fan,bin ein teenie und hab sie nicht vergessen. warum findet ihr TR alle so scheiße. die sind richtig geil. genau so wie das neue album! ich finde sie immernoch genau so gut wie zu 'in the shadow-zeiten'!!
U.R.ban
2008-12-20 16:28:00 Uhr
Hehe, was für ein unteirdisches Video, musste eben schon ein wenig schmunzeln. Wenn da jetzt noch ein paar Sargträger zwischen komisch tanzenden Fratzen mit schwarzen Regenschirmen rumlaufen würden, hätte man wirklich jedes Klischee bedient:

http://www.youtube.com/watch?v=vpFVJU8i4Ag
9/10
2008-10-09 22:11:25 Uhr
9/10 9/10 9/10!!
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