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El*Ke - Häuser stürzen ein

El*Ke- Häuser stürzen ein

Labels / EMI
VÖ: 04.07.2008

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Dachschaden

Bands, die selbst ihre Albumtitel zu Werbebannern umfunktionieren, steht man gemeinhin ja mit einer gewissen Grundskepsis gegenüber. Ob "Mit Pauken und Raketen" oder "Revolution", "Lebe lauter" oder gleich "Schrei": Stets liest hier die Frage mit, weshalb nicht auch noch die Schriftzüge neongelb blinken und sich die Bandnamen als 3D-Animationen in den Raum projizieren. Große Klappe, nix dahinter - so vermutet man ja immer auch bei El*Ke. Auf ihrem neuen Werk finden sie: "Häuser stürzen ein". Ja huch, da fragt man sich doch: Wie kommt's? Das Songbauaufsichtsamt der Plattentester zog mit Wasserwaage, Temperatur- und Feuchtsonde los und darf gleich zu Beginn verkünden: Hinter den Fassaden stecken dann doch bloße hohle Phrasen. Womit Albumtitel und Reimniveau der guten Tante El*Ke schon mal geklärt wären.

Weiter geht's im Grundbuchamt: Auch auf ihrem dritten Album eingetragen als Mr. und Mrs. Modderhead, geht's gleich in der Eingangshalle zu wie im Hardrock-Landschulheim. Zwischen Bockspringen, Grinsebacken-Baggerspruch-Almanach, Komasaufen und dem schlechten Atem danach powern und bollern El*Ke durch die Flure von "1000 mal", "Geisterbahn" und "Tanz ab" wie eine entfesselte Horde Oberstudienräte. Im ersten Stock zerkratzen sich "Autobahn" und "Warum auch immer" ihre durchaus guten Momente an eben jener Stoppelbart-Stimme, mit der Peter Bolmer auch seiner Herzensdame die Liebeserklärung ("Das Grösste") derart frontal in die Fresse brüllt, dass die Haare der Holden orkanartig nach hinten stehen und ein ganzer Speichel-Ozean über ihr Antlitz hereinbricht. Egal, wer später wem das Kleenex reicht (und zu welchem Zweck): Es herrscht ohnehin die gleiche tote Hose wie auf dem Rest der Platte.

Wenn auf jeden halbwegs akzeptablen Takt, Beat oder Ton stante pede die nächste Haarsträuberei, auf jeden Satz und Vokal eine unfassbare Peinlichkeit folgt, ist es das Problem dieser Musik, dass sie so sensibel ist wie ein einwandiger Öltanker und so kraftvoll wie das vollgesudelte Ökosystem - und eben nicht anders herum. Zum ersten Mal erübrigt es sich hierbei, die gewohnt schillernd schlechten Texte zur Bewertung heranzuziehen. Hier hat sich erneut ebenso herzlich wenig getan, wie bei der Dumpfheit der Akkorde und dem An-einer-Hand-Abzählreim der Ideen. Zudem sind die Songs nach wie vor schlicht formatiert und zu blutleer, um den Mangel an Eingebungen durch ein Hochfahren der Energiereserven auszugleichen. Alles beim Alten also, weshalb auch unsere Sachverständigen meinen: Wenn's bei El*Ke an der Bausubstanz bröckelt, so liegt das am ohnehin vorhandenen Dachschaden. Wussten wir's doch.

(Tobias Hinrichs)

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Highlights

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Tracklist

  1. 1000 mal
  2. Autobahn
  3. Aufstand
  4. Häuser stürzen ein
  5. Liebe oder Wahn (Sexy)
  6. Das Grösste
  7. Tanz ab
  8. Easy Rainer
  9. Freunde
  10. Warum auch immer
  11. Geisterbahn
  12. Land in Sicht

Gesamtspielzeit: 41:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Gesichtselfmeter
2011-11-25 18:41:07 Uhr
wtf?
Elke-Fan
2009-04-07 21:09:42 Uhr
Haben die früher Schlager gemacht?

http://www.youtube.com/watch?v=5oqXWaJYcM4
Hacki
2009-03-10 19:33:12 Uhr
Jau! War richtig geil gestern abend. :D
Geheimdienst
2009-03-09 00:30:09 Uhr
EL*KE Fans und Heads aufgepasst, gleich im Rockpalast im WDR zu sehen: EL*KE
sid fischer
2008-08-29 00:29:58 Uhr
@depp,
punker hoeren bessere musik als elge!
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