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Crematory - Pray

Crematory- Pray

Massacre / Soulfood
VÖ: 01.02.2008

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Dunkel war's, der Mond schien helle

Der Schwarzkittel an und für sich ist halt doch loyal. Denn so hartnäckig Teile der Presse von Beginn an - na, euphemisieren wir mal - so ihre Probleme mit Crematory hatten, so beständig ist die Fangemeinde. Nur wenige Genrevertreter, zumal aus Deutschland, können mit den Verkaufszahlen der Mannheimer Schritt halten. Selbst das deutschsprachige "Klagebilder" durfte 2006 recht hoch in den Charts vor sich hin gruften - um so erstaunlicher, nachdem 1996 mit "Crematory" der erste Versuch, einen Longplayer in der Muttersprache zu bringen, in Grund und Boden gedisst worden war.

Wenn also der erste Versuch gelingt, bereits Ausprobiertes einmal richtig zu machen, darf nun mit "Pray" auch die Parole "Back to the roots" ausgerufen werden. Nun, zunächst scheinen die Wurzeln eher kleine Möhrchen zu sein, klingen doch "When darkness falls" und vor allem "Left the ground" eher wie Pain anno 2007. Also durchaus passabel. Und Dunkelfürst sei Dank ist der frühe Crematory-Sound, der Mitte der Neunziger doch eher Bontempi-artig vor sich hin fiepste, jetzt ganz modern fett. Gut so. Nur die Ideen, die wollen wohl nicht so recht. Denn wenn der Hörer wiederholt auf das Display des CD-Players schauen muss, um welchen Song es sich denn nun handeln möge, scheinen die einzelnen Tracks, nun ja, nach einem bewährten Muster abzulaufen. Austauschbar also.

Denn man kann per Random-Funktion "Alone", "Pray" oder auch "Have you ever" heraussuchen, sie unterscheiden sich offenbar nur am Titel. Okay, sie machen deutlich, dass Crematory wohl beinharte Fans der frühen Tiamat sind, aber das war's denn auch schon. Gut, dass da "Just words" Gänsehaut erzeugen kann. Und auch gut, dass zu "Burning bridges" dank nett knüppelnder Riffs und dem sich hier endlich einmal die Seele aus dem Hals growlenden Gerald "Felix" Stass die nach all den Jahren nicht mehr ganz so schwarze Matte geschüttelt werden kann.

Insofern ist im Hause Crematory alles wie immer. Die Metaller hassen die Keyboards und die dadurch latent verwässerte Bosheit, den hartnäckigen Goths ist das alles zu metallisch. Das Ergebnis nennt man eine Nische. Und die wird von den Mannheimern durchaus passabel gefüllt. Merke: Stühle können nie so dicht nebeneinander stehen, als dass sich nicht noch jemand dazwischen setzen könnte. Aber in diesem Fall ist da statt eines harten Fußbodens ein großes schwarzes Kissen. Und der Wille der Fanschaft geschehe.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Left the ground
  • Just words
  • Burning bridges

Tracklist

  1. When darkness falls
  2. Left the ground
  3. Alone
  4. Pray
  5. Sleeping solution
  6. Just words
  7. Burning bridges
  8. Have you ever
  9. Remember
  10. Say goodbye

Gesamtspielzeit: 48:15 min.

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