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Machine Head - The blackening

Machine Head- The blackening

Roadrunner / Universal
VÖ: 23.03.2007

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Remanufacture

Die Fleisch gewordene Dampframme. Die Buben, die die Thrash-Sounds der Neunziger kompakt und salonfähig gemacht haben, komplett mit Killerchorus ("Davidian") und enorm spaßigen Mosh-Grooves. Und den besten Riffs, die man Slayer, Testament und Pantera entwenden konnte, ohne dafür standrechtlich erschossen zu werden. Aber vergessen Sie alles, was Sie sowieso schon immer über Machine Head zu wissen glaubten! Nun, fast. Obwohl auch "The blackening" vorn vorne bis hinten echt zum Haareschütteln ist, muss (und kann!) man sich bestens damit arrangieren, dass Machine Head dreizehn Jahre nach "Burn my eyes" endgültig nur noch nach nach einem einzigen Satz Regeln funktionieren: ihrem eigenen.

Ging "Through the ashes of empires" schon ein wenig back to the roots, so geht "The blackening" durch die Wand. Mit dem Kopf voran. Wut war schon immer ihr Katalysator, wie soll man denn sonst überhaupt solche Musik machen? Und so richtet sich Rob Flynns Aggression diesmal unter anderem gegen Außenpolitisches, gegen Kriegstreiber und die Bush-Administration im Speziellen. Das ist jetzt erst mal so durchgekaut und mindestens so provokant wie T-Shirts mit "Ich bremse auch für Männer"-, "Kampftrinker"- und "Nur Feiglinge fahren bei grün"-Schriftzug. Und erst recht nicht subtil: "Our generation / Can be the fucking one / That overcomes the greed / Of corrupt nations."

Doch wer ihnen das ernsthaft übelnimmt, der hat Machine Head und die Intention, überhaupt die Musik zu machen, die sie machen, schlichtweg nicht verstanden. Und ist gerade im Falle "The blackening" sogar zu bemitleiden. Denn diese Botschaft ist der Zorn, und Machine Heads Songs sind Knochenmühlen. Die neuerdings alle Formate sprengen. "The blackening" beginnt mit einem Elf-Minuten-Inferno, das Schlusskapitel schießt ebenfalls über die Zehn-Minuten-Marke hinaus. Die Hälfte der acht Tracks tut's nicht unter neun, und unter fünf Minuten geht mal alleine aus Prinzip schon überhaupt gar nichts. Sind Machine Head jetzt eigentlich verrückt geworden? Haben die sie noch alle? Auf alle Fälle: schluck!

Die Sache ist die: In jedem einzelnen dieser Stücke verwursten Machine Head so viele Ideen, die bei manch anderen Metalheadz für ein Album, eine EP und einen ordentlichen Muskelkater im Nacken oben drauf gereicht hätten. Und da kennen Machine Head keine Gnade. Ergebnis: "Clenching the fists of dissent", bestehend aus so vielen unterschiedlichen Passagen, dass sich das eher traditionell songgewöhnte Ohr erst mal daran gewöhnen muss, dass so etwas wie ein wiederkehrendes Grundmotiv, welches der Sache direkten Wiedererkennungswert und klar ersichtliche Struktur gibt, hier so nicht existiert.

Tonnenschwere Machine-Head-Grooves verabreden sich zum Wechselspiel mit der Double-Bass, über die Flynn und Phil Demmel ihre ausufernden Soli jagen. 100% Luftgitarren-kompatibel, wir haben das ausgetestet. Das ist dann auch vielleicht der rote Faden: dass das alles in jeder Sekunde unverkennbar nach Machine Head klingt. In Topform, versteht sich. "Überfrachtet!", könnte man vielleicht sagen. "Verdammt spannend!", ist der deutlich bessere Text. Denn: Der Überraschungsmoment ist enorm.

Für die Headbanger-Disse mag "The blackening" zu wenig "Davidian" sein, da Machine Head weniger denn je mit vorhersehbaren Chorus- und Moshpart-Formeln hantieren. Obwohl die durchaus vorhanden sind. Für reichlich Aha-Momente ist auf alle Fälle gesorgt. Etwa diese vielleicht fünzehn Sekunden kurz vor dem Ende von "Beautiful mourning", in denen in ihrem Midtempo-Part kurz innehalten, um dann nach vorne zu rotzen wie seit Obituarys "Slowly we rot" nicht mehr viel. Ja selbst das Allen-West-Gedächtnissolo fehlt nicht. Oder wenn in "Aesthetics of hate" ganz wunderbare Tandem-Gitarren ausgepackt werden. Oder wenn (nicht nur in) "Halo" Flynn zwischendurch mal nicht schreit, sondern singt. Oder ... Okay, machen wir Schluss, müssen dringend noch Luftgitarre üben. Jedenfalls: teuflische Wundertüte, dieses Album. Wer hätte das gedacht?

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Aesthetics of hate
  • Halo
  • A farewell to arms

Tracklist

  1. Clenching the fists of dissent
  2. Beautiful mourning
  3. Aesthetics of hate
  4. Now I lay theee down
  5. Slanderous
  6. Halo
  7. Wolves
  8. A farewell to arms

Gesamtspielzeit: 61:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Marcus
2012-05-13 06:50:39 Uhr
Heide sagt:Liebe Sabine,ich war heute nachmittag zu Besuch bei Freunden. Diese sind grodfe Indien Fans und haben mir ans Herz gegelt, dass ich dir unbedingt sagen soll, dass du unbedingt BODHGAYA NEAR GAYA (Bihar) (Ort des Erwachens des Buddha Gotama) anschauen sollst. Ich weis nicht, ob das wichtig ist ffcr dich, habs dir halt mal gesagt.Machs gut mein Bobbele.Mama
Daniel
2012-05-11 05:51:36 Uhr
Heide sagt:Hallo Sabine, bin wieder aus Kappadokien zurfcck. War sehr benendruckeid, vielleicht ist mal so eine Rundreise etwas ffcr dich. Habe viele photos gemacht, ich zeige sie dir bei deiner Rfcckkehr. Ich habe mir vorgenommen fest zu sparen, damit ich auch mal auf die Sychellen reisen kann. Deine Reisebeschreibung ist sehr interessant und ich kann mir alles gut vorstellen. Jetzt Indien reizt mich nach deiner Beschreibung nicht so, man mudf ja nicht alles haben.Ich freue mich auf deinen ne4chsten Bericht.Liebe Grfcdfe Mama
Maschienenkopp
2008-08-13 02:03:21 Uhr
Alter, das Ding schreddert dich so weg, das ist die reinste Fickgaudi.
So ein pervers geiler Scheiß.
Geile Homies, die Boys!
ich
2008-08-12 20:41:53 Uhr
man kann nun mit gewissen abstand mit sicherheit sagen, dass das ziel, ihr master of puppets zu kreieren, voll erreicht wurde.
keiler
2008-08-12 18:04:34 Uhr
Aesthetics of hate - einer der besten trash-metal songs eva! beim anfang geht mir so einer ab.
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