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HIM - Uneasy listening Vol. 1

HIM- Uneasy listening Vol. 1

GUN / Sony BMG
VÖ: 27.10.2006

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Nicht schön, aber selten

Der Chef hat die Waffen gestreckt. Die fünfte HIM-Rezension in der Geschichte Eures Lieblings-Online-Musikmagazins, jene zu "Dark light", war dann doch zu viel des Guten und endete mit dem Bekenntnis, daß Herr Valo nun endlich gewonnen habe. Tja, und dann kam sie, die E-Mail, aus der das diabolische Grinsen herauszulesen war. Tenor: "Du hast doch wie ich auch alles von denen im Schrank, höhö." Fußnote: Dies war ein Outing. Ja, der neue HIM-Spezialist war wie sein Vorgänger bislang bekennender und geduldiger Freund der Finnen. Und mit einer weiteren Compilation kann man ja eigentlich nicht so viel falsch machen. Schon mal gar nicht so viel falsch wie mit erwähntem "Dark light", das ja mal so richtig grottoid war. Okay, eine Best-Of gab's in "And love said no - The greatest hits 1997-2004" schon vor zwei Jahren, viel ist nicht dazugekommen, erst recht nichts, was irgendwie den Namen "Best of" rechtfertigen könnte, also Plan B: Raritäten.

Die so rar nun auch wieder nicht sind. Denn alles, was auf "Uneasy listening Vol. 1" verbraten wurde, ist schon mal irgendwo als Single-B-Seite erschienen. Nur mal so als kleiner Tip an die Besitzer aller Singles. Der Autor gehört nicht dazu. Und war somit nicht gewarnt, was ihn erwarten sollte. Zum Beispiel ein ganzer Schwung an Unplugged-Versionen. Diese dienen üblicherweise dazu, einen Song auf das Essentielle zu reduzieren. Und das ist bei HIM erschreckend wenig. Ob es sich nun um "The funeral of hearts", "Please don't let it go" handelt, der Hörer windet sich in Krämpfen ob des traurigen Geknarze des Herrn Valo. Und Goth-Pop ohne Bombast ist eben so blutleer wie die Gesichter der heranwachsenden Fanschaft.

Wie sieht es mit den anderen, sogenannten "Mixen" aus? Bei "Join me in death" wird der Unterschied zur Album-Version erst im direkten Vergleich deutlich. Und besteht lediglich aus ein paar zusätzlichen Kieksern, Seufzern und Schmachtern. Na prima. "In joy and sorrow" erhält durch die Streicher im Refrain dermaßen viel Schmalz, daß sich selbst hart gesottene Daily-Soap- und Bollywood-Anhängerinnen mit Grausen abwenden. Liebe Jungs: Benutzt dies nicht, um eure Flamme rumzukriegen. Es könnte sein, daß sie Euch auf dem Sofa einpennt, lange bevor man dem Schlaf eigentlich das "Bei-" voranstellen wollte...

Selten, ganz selten, kann man von einer gelungenen Variation sprechen. Aus "It's all tears" wurde ein herrlich loungiger Ohrenschmeichler. Perfekt für die akustische Untermalung der szenig-düster eingerichteten Bar. Das war's denn aber auch. Nicht verschwiegen werden sollte auch die "Deliverance version" von "Buried alive by love". Staubtrockene Akustik-Klampfe auf ebenso staubigem Tape. Schön und gut, aber beim jämmerlich schräg herausgeschrienen Refrain heulen selbst die Wölfe der finnischen Taiga aus Mitleid mit.

Nein, man kann nicht gerade behaupten, daß "Uneasy listening Vol. 1" das Werk ist, für das HIM-Jünger ihr letztes Hemd geben müßten. Viel schlimmer: Diese Compilation ist ein Offenbarungseid über die deutlich limitierten Fähigkeiten des Frontmanns, so daß man eigentlich Schmerzensgeld verlangen müßte. Noch viel beunruhigender ist allerdings der kleine Zusatz "Vol. 1" und der Hinweis "To be continued" im Booklet. Die werden doch wohl nicht? Wie viele HIM-Experten sollen auf Plattentests.de denn noch verschlissen werden? Oh. Mein. Gott. Erbarmen!

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • It's all tears (Unplugged radio live)

Tracklist

  1. The sacrament (Disrhythm remix)
  2. The funeral of hearts (Acoustic version)
  3. Join me in death (Strongroom mix)
  4. Close to the flame (The Rappula tapes)
  5. In joy and sorrow (String version)
  6. It's all tears (Unplugged radio live)
  7. When love and death embrace (AOR radio mix)
  8. Buried alive by love (Deliverance version)
  9. Gone with the sin (O.D. version)
  10. Salt in our wounds (Thulsa Doom version)
  11. Please don't let it go (Acoustic version)
  12. One last time (Rockfield madness version)
  13. For you (Unplugged radio live)
  14. The path (P.S. version)
  15. Lose you tonight (Thulsa Doom extended dub)

Gesamtspielzeit: 74:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Achim
2007-02-03 06:57:15 Uhr
Hi Leute:
vielleicht erwähnenswert ist, dass Uneasy Listenig von der alten Plattenfirma veröffentlicht worden ist - dabei geht es schlichtweg ums Absahnen.

Leider sind Mehrfachveröffentlichungen in den letzten Jahren sehr gestiegen - auch bei anderen Bands.

Gehen solls aber lediglich um die Musik als Ganzes. OK, Him haben viel Pathos und auch viel Müll rausgebracht...

Ein Wahnsinns Album finde ich Love Metal - höre ich immer noch gerne

bye
belfred
2006-12-23 23:04:53 Uhr
1/10 hätten sie für ein komplett neues album verdient
10/10 für ein abschiedsalbum ohne songs
alfred
2006-12-23 21:24:53 Uhr
5/10 Leserweertung. also ich wars nicht. :)
alfred
2006-12-23 21:23:42 Uhr
HAHA... 2/10. ich hab zwar HIm viel zu verdanken, aber bei so einer platte haben sie sich so eine wertung mehr als verdient. die haben ja mittlerweile ne veröffentlichungspolitik wie linkin park, im märz gibts schon Uneasy listening Vol. 2! anwärter auf die erste 1/10 2007?
elena
2006-11-14 14:08:39 Uhr
ich weiß was du meinst..ich finde es nur schwachsinnig die band schlecht zu machen nur weil sie als gothikband bezeichnet wird...tokio hotel und die ganzen kinder sind auch keine "rocker" wie überall behauptett wird...es ist einfach so dass die leute heutzutage unfähig sind musikrichtungen zu trennen...



und zu der neuen cd...wirklich neu sind die lieder nicht..also ich kenn die alle
schon...und welche sind die bonustracks???
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  • HIM (3099 Beiträge / Letzter am 03.02.2021 - 17:35 Uhr)

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