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Bloodflowerz - Dark love poems

Bloodflowerz- Dark love poems

Silverdust / Soulfood
VÖ: 23.06.2006

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gartenpflege

Mutig. Man könnte ja meinen, alle Gothic-Rock-Säue seien durchs Dorf getrieben worden. Evanescence und Within Temptation haben Muskelkater in den Fingern vom Geldzählen, Lacuna Coil waren eh schon immer mehr Metal als Gothic, Nightwish finden nur noch in der Yellow Press statt, und der Rest? Vergessen. Zurecht. Und dann kommt so eine Truppe wie die Bloodflowerz daher und veröffentlicht nach schlappen drei Jahren wieder ein Album. Wobei fairerweise angefügt werden muß, daß beim ersten Album der Bloodflowerz eine Truppe wie Evanescence noch eine fixe Idee einiger Marketing-Strategen war.

Hübsch eingängig klingen dann auch die ersten Songs der Platte. Insbesondere "The last dance" weiß durch - ähem - Tanzbares und den kraftvollen Gesang von Kirsten Zahn zu überzeugen. Vor allem singt die Dame erheblich unprätentiöser, als es ihr Outfit - Marke Sharon Den Adel (Within Temptation) in düster - möglicherweise vermuten läßt. Und bisweilen wird, so bei "Violent voices", gar heftig drauflosgeknüppelt. Was für Lacuna Coil gut ist, muß für die Bloodflowerz nicht schlecht sein.

Doch Plagiatsvorwürfe sind hier eher unangebracht. Doch mitunter neigt "Dark love poems" dazu, allzu unspektakulär bis wenig inspiriert vor sich hinzuplätschern. Und wenn nicht "Anthem for a stranger" und "The fool and the king" durch Schalmei bzw. Geige gewürzt werden würden wie ein Gericht, bei dem beim Abschmecken die entscheidende Prise Chili hinzugefügt wird, man müßte im Wortschatz nach der Vokabel "langweilig" kramen. Doch durch die erwähnten Reizpunkte an den passenden Stellen bleibt dieses Urteil ungefällt.

Ohne jedes Weltschmerzgehabe oder allzu auf die Optik konzentriertes Auftreten vermitteln die Bloodflowerz vor allem eines: Substanz. Auch wenn einige Längen dabei sind, die auf der nicht gerade ausufernden Spieldauer um so deutlicher auffallen, ist der Dame und den begleitenden Herren ein überraschend hochwertiges Album gelungen. Und das in einem Genre, das massiv unter Trendreiterei und schnellem Abkassieren zu leiden hatte. Letzteres werden die Bloodflowerz sicherlich nicht tun. Aber sie hinterlassen Eindruck. Und das ist doch auch schon was.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • The last dance
  • Anthem for a stranger
  • The fool and the king

Tracklist

  1. Sajidas' song
  2. Damaged promises
  3. The last dance
  4. Healing hearts
  5. Illusionary fields
  6. Anthem for a stranger
  7. Violent voices
  8. The fool and the king
  9. Dark angel
  10. Queen of the freakshow
  11. Dead love (a necrology)

Gesamtspielzeit: 42:53 min.

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  • Bloodflowerz (7 Beiträge / Letzter am 10.07.2006 - 14:11 Uhr)