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Hot Chip - The warning

Hot Chip- The warning

DFA / Astralwerks / Labels / EMI
VÖ: 19.05.2006

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Streicheleinheiten

In nahezu allen Lebenslagen wird man heutzutage zur Vorsicht ermahnt. Die Anlässe reichen von Spurrillen auf der Fahrbahn bis hin zu Vogelgrippe und Schweinepest. Die neueste Warnung kommt aus Großbritannien in Form des zweiten Albums von Hot Chip, das den bedeutungsschwangeren Titel "The warning" trägt. Doch vor was wird man hier eigentlich gewarnt? Am besten, man nähert sich diesem Album durch vorsichtiges Herantasten.

Auf dem abstrakten Cover sieht man Bauklötzchen, die durch längliche Objekte, möglicherweise Splitter, gespalten werden. Entzwei erscheint einem beim ersten Hören auch der Opener "Careful", bei dem der androgyne Harmoniegesang von Alexis Taylor und Joe Goddard auf hyperaktive 2-Step-Rhythmen trifft. Während das an die Verspieltheit von Cornelius und Schneider TM erinnert, geht’s mit "Boy from school" ultrapoppig und weniger frickelig weiter. Die Kanten wurden abgeschliffen, und nun ist Cocktailtrinken in der Szenebar angesagt. Das macht durchaus Laune und könnte Hot Chip einen ähnlichen Hit bescheren wie "Eple" einst Röyksopp. Auch die erste Single "Over and over" besteht den Tanzflächen-Test mit Prädikat und rockt mit verzerrtem Baß im Refrain. Wirklich schade, daß uns Hot Chip mit den naiven Spieluhrklängen auf "Colours" und der Ballade "Look after me" stellenweise wieder ins Kinderbettchen schicken wollen.

Ohnehin überwiegen auf "The warning" eher weiche Sounds. Gepaart mit dem entsprechenden Gesang schaffen Hot Chip damit einen gefühlstriefenden Gegenentwurf zum ausufernden Hedonismus von LCD Soundsystem oder dem kühlen Electroclash à la Peaches. Kuschelfreunde wird das sicherlich freuen, aber so viel Zuckerguß kann bisweilen auch ganz schön träge machen. Mal anders formuliert: Was ist, wenn der persönliche Lieblingsbeatle nicht der im Bandinfo als ein klanglicher Referenzpunkt aufgeführte Paul McCartney ist, sondern Ringo? Oder - noch viel schlimmer - wenn man gar keinen Lieblingsbeatle hat? Diejenigen, welche diese Analogie verstanden haben, werden an "The warning" womöglich nichts finden. Es reicht für ein solides Album mit einigen wirklich starken Momenten, die aber dennoch nicht über einen generellen Mangel an Sexiness hinwegtäuschen können. Bei Hot Chip sollte man auf jeden Fall zuerst mal der Musik lauschen und nicht dem Hype. Seid gewarnt!

(Martin Stenger)

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Highlights

  • Boy from school
  • Over and over
  • The warning

Tracklist

  1. Careful
  2. Boy from school
  3. Colours
  4. Over and over
  5. Just like we (breakdown)
  6. Tchaparian
  7. Look after me
  8. The warning
  9. Arrest yourself
  10. So glad to see you
  11. No fit state
  12. Won't wash

Gesamtspielzeit: 52:12 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Demon Cleaner

User und Moderator

Postings: 5646

Registriert seit 15.05.2013

2015-02-10 13:03:17 Uhr
Kann man im Zuge des bald erscheinenden neuen Albums mal wieder hören, auch wenn für mich alle Nachfolger mittlerweile besser sind. 7.0/10.

"Careful", "Boy From School", "Over And Over" und "No Fit State" sind Highlights.
Charlie Harper
2010-04-09 14:04:36 Uhr
Also ich finde, dass plattentests sehr selten daneben liegt.....in diesem Fall aber leider sehr krass, 5/10 sind eindeutig zu wenig
SpuddBencer
2007-08-06 17:42:57 Uhr
ja, und Electronice != Musik-Genre...
Flux
2007-08-06 17:12:08 Uhr
Ich weiss, ich habe lange für diese Erkenntnis gebraucht, aber: Grossartiges Album!

Und einmal mehr verstehe ich die äusserst seltsamen Verweise auf Röyksopp, Turner oder Fisherspooner nicht.

Electronica != Electronica

Armin
2007-05-08 21:01:57 Uhr

HOT CHIP – DJ KICKS ( VÖ: 18.05.07 / !K7 / RTD )
Hot Chip haben 2006 mit ihrem indie-electropop-album “The Warning” den Nerv getroffen und damit eine der Sensationen des letzten Sommers abgeliefert. Was passiert, wenn Hot Chip ihr Sammelsurium aus Musikgeschmäckern in die Sphären des DJ-tums katapultieren, zeigen sie auf der neuen DJ KICKS. Ihr Mix ist eine erhabene Reise durch die staubigen Rillen ihrer zehnbeinigen Plattensammlung, auf dem sie abgefahrenen Electro-Pop, Detroit Techno, Balearica, schrägen House, HipHop, honigsüßen Drum&Bass, R&B, Blues, Jazz und Joe Jackson mitnehmen, ohne dass es auch nur einen Moment lang künstlich oder abgedroschen klingt. Ein todsicherer Hammer ist auch der exklusive Cut von Hot Chips „My Piano“ ein nahe zu perfekt geschliffener Balearic-Juwel, aus dem nicht nur das Titelinstrument und (abermals) New Order hervorschimmern, sondern auch der perfekte Pop der Pet Shop Boys.
microsite: http://www.dj-kicks.com/hotchip
epk: http://www.dj-kicks.com/hotchip/video/HC_EPK_med.mov

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