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Reamonn - Wish

Reamonn- Wish

Island / Universal
VÖ: 21.04.2006

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Die Regenmacher

Hier bei Plattentests.de laufen die Dinge auch nicht anders als in jeder gewöhnlichen Firma. Wir sitzen zu zwanzigst in einem preisgünstigen Containergroßraumbüro irgendwo im rougheren Teil von Ostdeutschland. Mittags um Zwölf gehen alle zusammen zur Curry-Bude an der Straßenecke. Und gegen Vier bringt der Praktikant des Rolling Stone (Bürobezirk nebenan) die übrig gebliebenen Kaffeestückchen vorbei. Aus reiner Nettigkeit. Unnett wird es sowieso höchstens, wenn man zum halbjährlichen Zielgespräch beim Chef vorgeladen wird. Da sitzt der Linder dann, Füße hoch, und sagt so Sachen wie: "Verdammt, Gerhardt, Sie bauen ja nur noch Scheiße. Und zu viel Kaffee trinken Sie auch, das kann ja kein Schwein bezahlen. Machen Sie mal 3.000 Zeichen zur neuen Reamonn, das wird Ihnen gut tun. Mit Texten über die hab ich auch angefangen."

Was haben wir hier also? Den Salat, ist ja klar. Und es kommt noch schlimmer. Das erste Lied auf "Wish", der neuen Reamonn-Platte, über die noch ca. 2.000 Zeichen zu schreiben sind, ist nämlich gar nicht so schlecht, irgendwie. Süße Gitarre am Anfang. Und wenn es auf der letzten U2 gewesen wäre, hätte man wohl gesagt: "Aha, der Bono spinnt jetzt also auch musikalisch." Aber für Rea Garvey und so ist das ja schon wieder ein Kompliment. Als würde man zu Tobias Regner sagen: "Du bist auch nicht schlechter als Martin Kesici damals." Weiß auch nicht. Das wird schon. Also schlecht natürlich. Aber darum geht's ja sowieso. Zum ersten Refrain verstehen wir uns wieder.

Das gemeine Albatrosweibchen erreicht eine Spannweite von bis zu drei Metern vierzig, aber da können Garvey und seine großen Gesten natürlich nur lachen. Einmal aufgeschwungen zum großen Remmidemmi von "Starship", braucht er sich die ausgekugelten Schultern 45 Minuten lang gar nicht mehr einrenken zu lassen. Es geht ja doch die ganze Zeit so weiter. Ein Esslöffel Esoterik-Glibber für jedes Lied, blassrosa Liebeslyrik in allen Strophen, das Ganze noch schön hymnisch mit dem Nudelholz ausgewälzt, und fertig ist die neue Platte, presented by ProSieben. Natürlich stecken dahinter wieder die besten Absichten im Auftrag der "ehrlichen, handgemachten Rockmusik". Aber wenn Tim Mälzer Kartoffelbrei kocht, macht der elektrische Schneebesen schönere Geräusche.

Was trotzdem so beeindruckend wie beängstigend ist: die Zuverlässigkeit, mit der Reamonn auch ihr viertes Album wieder in den Zielgruppenschoß hineinsülzen. Da geht nichts daneben, da schwappt nichts über. "Tonight" etwa kommt gerade noch auf ausreichend Eigenanteil, um nicht als Cover des "Wild world"-Covers von Mr. Big geführt werden zu müssen. Fürs sicher bald fällige "Just another night"-Video kann schon mal die Regenmaschine vorgewärmt werden. Und wenn man erstmal die dicken Eier von "Starting to live" vor Augen hat, möchte man sich den Iro gleich selbst ins Sackhaar schneiden. Das Reamonn-Management haftet bei Unfällen natürlich für gar nichts. Aber es wäre ja auch zu schön, wenn man tatsächlich mal jemanden zur Verantwortung ziehen könnte.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Just another night

Tracklist

  1. Wish
  2. Starship
  3. Serpentine
  4. Promise (You and me)
  5. She's a bomb
  6. Tonight
  7. Just another night
  8. Starting to live
  9. L.A. skies
  10. Sometimes
  11. Come to me
  12. Out of reach
  13. Only ones

Gesamtspielzeit: 49:29 min.

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sebagge
2011-06-01 04:07:44 Uhr
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FalinaRose
2011-05-29 05:15:19 Uhr
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2007-05-31 21:18:52 Uhr
KACKBAND
the dude
2007-05-31 21:17:42 Uhr
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lustig dass der armin jetzt so auf ihnen rumhackt...
Babsi
2007-05-30 22:14:19 Uhr
Stimmt Armin, ein Hammer Album.
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