Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


American Head Charge - The feeding

American Head Charge- The feeding

Nitrus / DRT / Soulfood
VÖ: 21.02.2005

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

The dope show

Es ist ruhiger geworden im Kindergarten. Noch vor ein paar Jahren kraxelte mindestens monatlich eine weitere laut tönende Rasselbande in todschicker Rockerkluft à la mode gewandet aus dem Laufstall und verlieh ihren musikalischen Vorstellungen vornehmlich laut rumpelnd Ausdruck. New Metal hieß das Ganze, und was Korn dereinst losgetreten hatten, wurde in der Folge mal hart und mal weich, aber vor allem breit getreten und ausgelaugt. Und im Windschatten der Lärmwerker Slipknot und mit prominenter Unterstützung durch Rick Rubin und seinem American Recordings Label versuchten auch American Head Charge 2001 mit dem Debüt "The war of art" bei der Anhängern der gröberen Keule zu punkten. Mehr schlecht als recht, in jeder Hinsicht. So machte das Sextett noch höchstens durch den Mißbrauch gewisser Substanzen und schwer zu überblickende Besetzungsrotationen auf sich aufmerksam und wurde dann sogar auf eigene Bitte hin aus den Diensten Rick Rubins gnadenhalber entlassen.

Und prompt gibt es nun - knappe vier Jahre sowie wenige Entziehungskuren und Neubesetzungen später - ein neues Lebenszeichen der Band in Form des Zweitwerks "The feeding", das beruhigenderweise mehrere Tatsachen mal wieder beweist: Die Höhe des Budgets und maximaler Mitteleinsatz im Studio machen auch im modernen Metal nicht alles aus. Sowie: gut Ding will Weile haben. Denn wo das Debüt wenig Kreatives in sich barg und vornehmlich mit einer fetten Produktion und hektischem Geboller Eindruck schinden wollte, gab die lange Wartezeit ohrenscheinlich ausreichend Gelegenheit, die Songs etwas mehr reifen zu lassen. Das etwas schmalere Budget des neuen Labels DRT verleitete dann auch weniger dazu, diese neu gewonne Differenziertheit allzusehr im Breitwand-Sound einzukochen. "The feeding" klingt offener, erdiger und weniger aufgesetzt, wenn auch die grelle Psychoclown-Aufmachung der CD zunächst anderes vermuten läßt.

Es kam dann zwar auch kein Meilenstein dabei heraus, aber das Standard-Etikett "Slipknot-Klon light" will nicht mehr so recht haften bleiben, auch wenn diese alten Stiefel durchaus noch passen, wie "Ridicule", "Cowards" und das routiniert rumpelnde "Leave me alone" beweisen. Jedoch lassen sich nunmehr eher mehr oder minder dezente Anleihen von Marylin Manson zur "Antichrist Superstar"-Phase wie bei "Dirty" oder dem düster stampfenden "Take What I've Taken" erkennen. "Walk away" verlegt sich widerum auf theatrale Hymnik, während auch zwischen Shadows Fall und Ministry zu verortender, klassisch fräsender Metal mit "Erratic" seinen Platz findet. "Fiend" und das hektische "Cowards" sind dann eher als Industrial-Soundbrocken zu klassifizieren. Erfolg hat man mit sowas zwar heutzutage auch nicht automatisch. Aber immerhin haben sich American Head Charge vom echten Ärgernis zur ernstzunehmenden Band entwickelt. Unverhofft kommt oft.

(Peter Schiffmann)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Loyalty
  • Erratic
  • To be me

Tracklist

  1. Loyalty
  2. Pledge allegience
  3. Dirty
  4. Ridicule
  5. Take what I've taken
  6. Leave me alone
  7. Walk away
  8. Erratic
  9. Fiend
  10. Cowards
  11. To be me
  12. Downstream

Gesamtspielzeit: 45:39 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Armin
2005-05-07 14:50:39 Uhr
Pressemitteilung zum Tod des American Headcharge Gitarristen Bryan OTTosen

Minneapolis, MN -- American Head Charge has issued their first statement to the press following the death of guitarist Bryan Ottoson on April 19 in North Charleston, SC:

The music world has lost a great guitarist and an even greater person with the death of our dear friend Bryan Ottoson.

Bryan was a vital member of our group and a key songwriter on The Feeding. It is our intention to honor his memory by re-joining Mudvayne, one of Bryan´s favorite bands, on their current tour. Words cannot convey the depth of our sadness, but we want our fans to be able to hear the music Bryan loved so much. He´d be pissed if we didn´t continue on. We will return on the Lubbock, TX date on April 29th.

Bryan´s surviving brother, Chad Ottoson, added:
The Ottoson family firmly stands behind AHC's decision to carry on in Bryan´s name.

A public memorial service for Bryan is forthcoming. Please check the band's website, www.headcharge.com, for further information.

Dr. Oetker
2005-02-28 23:00:33 Uhr
Was haltet ihr vom neuen Album von AHC? Nachdem das erste hier verissen wurde, haben sie sich deutlich weiterentwickelt. Also ich finde AHC haben hier ein abwechslungsreiche und ehrliche Scheibe veröffentlicht die richtig Spaß macht!
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Plattentests.de-Forum