Burning Brides - Leave no ashes
V2 / Rough Trade
VÖ: 31.01.2005
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Drei Fragezeichen
Vor zwei Jahren haben eine erfolglose Tänzerin und ein dauerunengagierter Schauspieler die alternative Musikszene mit einem bemerkenswerten Debüt aufgemischt. In ihren musikalischen Zweitkarrieren waren die Burning Brides eine unwiderstehliche Mischung aus Christina und Jon, Meg und Jack, Bonnie und Clyde. Nicht nur hier bei Plattentests.de wurden dem Pärchen nach "Fall of the plastic empire" weitere Großtaten zugetraut und Erwartungen geschürt. Die Melange aus Beatles-Melodien, Blues Explosion-Dreck und einer Portion Do-it-yourself-Philosophie machte an und Lust auf mehr. Jetzt endlich ist die um einen festen Schlagzeuger erweiterte Band mit dem Nachfolger "Leave no ashes" auch in Europa am Start und wirft ein paar Fragen auf.
? Was soll denn jetzt bitte diese tiefhängende Gitarre? Riffs, die wie ein musikgewordener volltätowierter Oberarm klingen. Vollfett statt furztrocken. Ja, klar, das rockt, und zwar wie Sau, aber wollten wir das wirklich hören? Eigentlich hatte man sich doch insgeheim darauf gefreut, in hitzigen Diskussionen zu klären zu versuchen, ob jetzt die Burning Brides oder doch die White Stripes die Nase vorn haben. Das funktioniert natürlich nicht mit einer Band, die offensichtlich in einer komplett anderen Sparte antritt. Eine ganze Ecke aggressiver geht es auf "Leave no ashes" zu. Beatleskes und anderes, was an die Sechziger in Großbritanien erinnert findet man kaum noch ohne Mikroskop, wenn man mal von "Vampire waltz" absieht, das sich eine gute Portion Frischblut bei den Animals abzapft.
? Was soll denn jetzt bitte diese Rockstarpose? Man sieht Dimitri Coats vor dem vor dem geistigen Augen immer wieder breitbeinig am vorderen Bühnenrand stehen, einen Arm in die Höhe reißen und einen Finger in die Luft recken. "Alternative teenage suicide" oder der Titeltrack lassen dann mit Phrasen wie "Go, go, ready to go" bzw. "This is the sound of a rockin' band" keine andere Interpretationsmöglichkeit mehr offen. Hier hier wird dem räudigen Punkrock-Köter die große Welt der Rockarenen gezeigt. Man kennt ja die Bastarde, die bei dieser Zuchtmethode herauskommen.
? Worüber regen wir uns jetzt bitte so auf? Zugegeben, "Leave no ashes" ist ist nicht das Album, das man sich von den Burning Brides erhofft hatte. Das haben schon die bereits erwähnten White Stripes schon lange aufgenommen. Oder die Black Keys. Stattdessen geben sie uns genau das, was wir von den Backyard Babies, Gluecifer oder den Hellacopters seit geraumer Zeit nicht mehr bekommen: schmutzige kleine Rock'n'Roll-Songs mit einer Schippe Punk und einem Hauch Sleaze. Ausrufezeichen!
Highlights
- Alternative teenage suicide
- King of the demimonde
- To kill a swan
- Pleasure in the pain
Tracklist
- Heart full of black
- Come alive
- Alternative teenage suicide
- King of the demimonde
- Century song
- Dance with the devil
- Leave no ashes
- To kill a swan
- Pleasure in the pain
- From you
- Last man standing
- Vampire waltz
Gesamtspielzeit: 44:55 min.
Referenzen
The Hellacopters; Backyard Babies; Gluecifer; The Hives; The Stooges; MC5; The Ramones; The New York Dolls; Hüsker Dü; The Troggs; The Who; The Kinks; The Faces; The White Strippes; Boss Hog; Blues Explosion; The Black Keys; Pussy Galore; Mudhoney; The Meat Puppets; The Hiss; Oasis; The Who; The Beatles; The Animals; The Faces; The Beach Boys
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