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Cult Of Luna - Salvation

Cult Of Luna- Salvation

Earache / SPV
VÖ: 04.10.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Vollmondfieber

Düsternis. Höllische Düsternis. Eine Stille, die beinahe schmerzt. Leise klimpert eine Gitarre. Spielt ein Thema, welches sich mehr und mehr verdichtet. Und nach beinahe sechs Minuten nervenzerfetzender Intensität in einem Aufschrei kulminiert. "Empty men without regrets / Leaning against each others' shoulders / Open spaces fill the gap / Where reason reigned and fell." Musikgewordene Verzweiflung. Wer auch nur latent depressiv ist, möge bitte an dieser Stelle aufhören zu lesen. Wir übernehmen keine Verantwortung für eventuelle Suizidversuche.

Nach dem ersten beiläufigen Durchlauf macht sich Ratlosigkeit breit. Wie zur Hölle ist dieses Album zu begreifen? Mit Sicherheit nicht im Auto oder beim Bügeln. Also wieder einmal die Kopfhörer herausgekramt und das Zimmer abgedunkelt. Und dann dieses Konvolut aus Doom, Death und Ambient mit voller Wucht auf sich wirken lassen. Cult Of Luna entführen den Hörer in eine Welt, deren wabernde Keyboard-Fundamente eine trügerische Standfestigkeit vortäuschen. Denn immer wieder zerreißen die irren Schreie des Vokalisten die Szenerie. Ganz frühe Anathema, die Neurosis der Neuzeit oder Isis können bestenfalls als grobe Orientierungshilfe dienen, denn schubladisieren läßt sich der Siebener aus dem schwedischen Umeå nicht.

Und daß diese Art von Musik auch fast ohne Worte auskommt, zeigt "Waiting for you". Elf Minuten, die harmlos wie The Gatherings "How to measure a planet?" beginnen, dann aber in einen Mahlstrom von Emotionen münden. Bis dann Klas Rydberg die Spannung löst. "I am praying for the raging flood / I am waiting for you to come."

Dennoch fehlt dem mondkultischen Sound etwas. "Salvation" ist nicht brillant, da an manchen Stellen etwas eintönig. Ist die Musik stilistisch nicht einzuordnen, legt man sich mit den Vocals zu sehr auf Schreie fest und beraubt sich somit eines wichtigen Stilelements. Nicht auszudenken, wenn ein Irrer wie Karl McCoy (Fields Of The Nephilim) hinter dem Mikro stünde. "Salvation" dürfte dann wohl nur mit Hilfe eines Unbedenklichkeitsattests eines Psychologen zu erhalten sein. Der Soundtrack zu einem Horrorfilm, der erst noch gedreht werden muß.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Echoes
  • Waiting for you

Tracklist

  1. Echoes
  2. Vague illusions
  3. Leave me here
  4. Waiting for you
  5. Adrift
  6. White cell
  7. Crossing over
  8. Into the beyond

Gesamtspielzeit: 73:33 min.

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