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Pete Murray - Feeler

Pete Murray- Feeler

Columbia / Sony
VÖ: 28.06.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Herzanfall

Schon toll, das Herz auf der Zunge zu tragen. Aber manchmal kann es auch zum Problem werden. Wenn eine kräftige Ladung Chili vorbeikommt und das Organ verkohlt. Wenn man sich über irgendwen so richtig aufregt, ihm die Zunge rausstrecken will und es nicht schafft, weil man an den Zähnen nicht vorbeikommt. Oder wenn man einfach mal was sagen will, das sich intelligent und bedacht anhört, das aber, gefiltert durch die Barriere, dann doch klingt wie die kitschigste Liebeserklärung auf Erden.

Pete Murray hat dieses Problem. Er ist ein hemmungsloser Gefühlsduseler. Einer, der nicht denkt, sondern alles sagt, wie es kommt. Einer, der kein Thermometer braucht, weil er der gefühlten Temperatur eh mehr vertraut. Eigentlich kann so einer sein Album gleich "Feeler" nennen. Wie? Hat er tatsächlich? Na, um so besser, um so passender. Da darf, ja soll sogar ein Song "So beautiful" heißen und entsprechend klingen. Es ist der beste, der intensivste, der himmeljauchzendste auf seinem Debütalbum. "Well I'm here to tell you babe the game you're in is just a game / So damn pretentious / You think you're so beautiful, so beautiful." Der Ärmste! Da bleibt kein Auge trocken, versteht sich.

Aber er probiert es auch mal anders. Immer wieder orgelt sich sein Kumpel einen Wolf. Genau das hätte er mal besser bleiben lassen sollen. Und Murray versucht sich auch noch an Uptempo-College-Rock und liegt damit nur in "Lines" richtig. Pete Murrays Hände gehören an keine E-Gitarre. Er ist nur "So beautiful", wenn er einfach der Gitarre lauscht und uns Sachen erzählt, die ihm auf dem Herz lasten. So viel Herz auf einmal. Aber egal. Wir mögen ihn, den Pete, als herzerfrischenden Herzbuben, ernennen ihn von Herzen zu unserem Herzensbruder aus Herzegowina und herzen ihn herzhaft. Eine echte Herzensangelegenheit ist das dann. Gut, daß es mal wieder einer auf den Tisch gebracht hat. Lecker Innereien.

(Armin Linder)

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Highlights

  • So beautiful
  • Lines
  • Freedom

Tracklist

  1. Feeler
  2. Bail me out
  3. So beautiful
  4. Lines
  5. Freedom
  6. Please
  7. Fall your way
  8. My time
  9. Tonic
  10. No more
  11. Ten ft tall

Gesamtspielzeit: 41:18 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Bär
2005-05-26 19:22:01 Uhr
Fertigmachen? Mit 6/10 ist der doch noch gut weggekommen.
Australientiger
2005-05-26 18:51:43 Uhr
Ich moechte mich hier mal ganz offiziell bei einem Herrn von und zu Linder beschweren. Wie kann man sich nur so dermaßen über Pete Murray und sein Album Feeler auslassen. Viel schlechter hätte man das Album wirklich nicht machen können, dabei ist es doch so schön! Aber ich werfe ihm natürlich nix vor, denn er hat ja keine Ahnung von australischer Musik! Flieg erstmal rueber, lern dich zu entspannen und hoer dir dann "So beautiful" nochmal an. Ich erzähl euch wirklich keinen Stuss, wenn ich sage, dass jeder, wirklich jeder!!, den ich getroffen habe, das Lied auf Repeat angehoert hat. Und zur Musikrichtung: nach Linkin Park, Techno und was weiß ich, was es sonst noch gibt, hoer ich mir das gerne mal zwischendrin an, weil ich nämlich OFFEN bin.

so, dass musste mal gesagt werden! Keiner macht hier meinen Aussi-Freund Pete Murray so fertig!
Simon
2005-04-10 19:10:04 Uhr
Schon mal in Australien gewesen? Andere Länder andere Sitten. Andere Gefühle. Schwer nachvollziehen zu können wenn Menschen mit Ihrer Musik noch versuchen Herzen zu berühren und halt zum Ausdruck bringen, was in ihnen vorgeht und vielleicht auch trost für Menschen spenden zu können, den es genau so geht. Schwer nachvollziehen zu können für Menschen die in einer Musikwelt leben, wo Songs täglich produziert werden und sich fast jeder gleich anhört und von der gleichen Sache handelt. In Australien ist das offenbar anders. Woran liegt das? Sind die Australier offenere und gefühlsbetontere Menschen? Zumindest hat Pete Murray mit der hier so genannten "Gefühlsduselei" ziemlich viel Erfolg. Auftreten tut er mit seiner Musik zum Teil immer noch in den Spilunken, wo er angefangen hat. Wahrscheinlich liegen ihm die Menschen die auf seine "Gefühlsdudelei" stehen doch irgendwo am Herzen. Wie billig oder? Ein richtiger Star, der gute Musik macht steht doch in gefüllten Konzerthallen, lässt sich in einer Tour fotographieren und verdient Kohle im Hand umdrehen. Vielleicht liegt sein Erfolg aber auch daran, dass die Australier soweit vom Schuss leben, dass die "richtig gute Musik" noch nicht zu ihnen hinüber gedrungen ist (Eher unwahrscheinlich).
Meine Meinung zu der Bewertung des Albums: Kritik ist gut. Aber nur in den Relationen, in denen die Musik auch entsteht und entstanden ist. Pete Murray hat bestimmt keine Ambitionen den Europäern oder den Deutschen mit seiner Musik auf den Senkel zu gehen. Deshalb macht er es auch genau richtig, indem er seinen Erfolg da geniesst, wo er ihn auch verdient hat und weiterhin in seinen Spilunken spielt. Dort berührt er Herzen und hier ist er nur ein billiger Gefühlsdudler.
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