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Aerosmith - Honkin' on Bobo

Aerosmith- Honkin' on Bobo

Columbia / Sony
VÖ: 29.03.2004

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Dicke Lippe

Ja is' denn heut scho' Weihnachten? Das nicht, aber das Ostergeschäft darf man auch nicht unterschätzen. Steven Tyler und seine Mannen legen uns ihr sage und schreibe 25. Album ins Nest, das, welch Überraschung, nur einen wirklich neuen Song enthält. Dazu wurden elf Bluesklassiker in alter Aerosmith-Manier geschmiedet. Das heißt: der mit den riesigen Lippen klingt so, als wäre er ein Atomkraftwerk und stünde kurz vor einer Explosion. "Ladies and gentlemen, step right up! / Let’s go see the elephant!" grölt er gleich zu Anfang, und es ist klar, was folgen wird: hyperaktiver Hochspannungsblues, mit der dauerpräsenten Gefahr, über das Ziel hinauszuschießen. Wären Aerosmith ein Topf mit kochendem Wasser – man sollte mal den Deckel abnehmen. Ellas McDaniels "Road runner" werden kleine Raketen unter die Füße geschnallt, Joe Perry holt aus seinen sechs Saiten raus, was geht, man ist laut, energetisch, aber zuweilen auch enervierend, weil das Zuviel musikalische Kleider schneidert, die dem Blues gar nicht so gut stehen.

Erste Singleauskopplung ist das treibende "Baby please don't go" – in den Sechzigern von Van Morrison zusammen mit Them aufgenommen. Natürlich klingt die Aerosmith-Version völlig anders. Nämlich so, als befänden sich die Herren auf der Flucht vor einer wildgewordenen Herde Jungbullen. Und hätten zu allem Übel auch noch ausschließlich rote Klamotten an. Auf Fred McDowells "Back back train" singt ausnahmsweise Gitarrist Joe Perry, unterstützt von Tracy Bonham. Und diese Unterstützung ist auch dringend nötig. Es muß sich um ein Schlafwagenabteil handeln, das da benölt wird.

Produziert hat Jack Douglas, der 1977 bereits bei "Draw the line" mitgewirkt hatte. Und das weit spektakulärer war als jetzt "Honkin' on Bobo". Die einzige Eigenkomposition "The grind" ist ohne Zweifel chartstauglich, geht hübsch ins Ohr, mutet aber wie ein Puzzle aus den Erfolgssongs der letzten 15 Jahre an. Was nicht schlecht sein muß, aber auch nicht spannend sein kann. Ist es Zufall, daß Aerosmith demnächst in den USA mit Cheap Trick touren?

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Baby please don't go
  • The grind

Tracklist

  1. Road runner
  2. Shame, shame, shame
  3. Eyesight to the blind
  4. Baby please don't go
  5. Never loved a girl
  6. Back back train
  7. You gotta move
  8. The grind
  9. I'm ready
  10. Temperature
  11. Stop messin' around
  12. Jesus is on the main line

Gesamtspielzeit: 43:55 min.

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