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Elastica - The menace

Elastica- The menace

Atlantic / Warner
VÖ: 04.09.2000

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Nerven nerven

Ist es schon soweit, daß wir ein Revival des Revival des Brit-Pop erleben? Dabei sind Namen wie Oasis, Blur, Suede und andere doch noch gar nicht in Vergessenheit geraten. Anders dagegen Elastica: Schwammen sie am Anfang zumindest in UK ziemlich oben mit, wurde es um die Damenstimmen des Brit-Pop-Hypes doch ziemlich ruhig. So ruhig, daß die britische Musikpresse hofft, daß sich nach den Glamour-Affärren der Sängerin Justine Frischmann noch etwas vom Gustus der "alten, schönen" Brit-Pop-Glorie finden läßt.

Und in der Tat liest man in den Rezensionen der britischen Presse über "The menace" ein bißchen Wehmut und Freude darüber, daß vieles an frühere Glanztaten erinnert. Fragt sich nur, was man als "frühere Glanztaten" bezeichnen will. Waren das die eingängigen Melodien oder die eher gebrochenen Strukturen, die viel mehr mit dem New Wave der späten Siebziger zu tun hatten als mit den Hymnen der mittleren Neunziger? Nimmt man letzteres an, dann kann man "The menace" durchaus als Fortsetzung des Debüts sehen. Leider aber fast vollständig auf Kosten der eingängigen Melodien. Wo auf dem Erstling punkige und eingängige Stücke wie "Blue" oder "Vaseline" hervorragend mit komplizierteren Strukturen wie bei "Connection" kontrastiert wurden, werden auf "The menace" aufhorchen lassende Intros ("How he wrote Elastica man") meist augenblicklich zu Gunsten technischer Spielereien abgewürgt. Selbst, daß bei diesem Track Mark E. Smith (The Fall), einer der großen Helden des New Wave, mitwirkt, rettet nicht viel. Hier noch eine Überlagerung des Gesangs, dort noch ein fiependes Keyboard; eine kurzzeitig einsetzende krachende Gitarre wird gleich durch Hundegebell verdrängt. Sing-a-long? Weitestgehend Fehlanzeige. Da verwundert es kaum, daß das Cover von Trios "Da da da" noch das witzigste und beste Stück darstellt.

Die restlichen Stücke, welche nach Bekunden von Madame Frischmann durchaus etwas mit ihren verflossenen Liebhabern zu tun haben, wirken durchgehend angestrengt. Man wird den Eindruck nicht los, daß auf dem Album die Bemühungen um technische Kompliziertheiten und deprimierte Stimmung(en) eine unseelige Allianz eingingen. Sicher, mit Stücken wie "Mad dog God damn" oder "Nothing stays the same" gibt es einige ganz nette Songs, aber besonders innovativ oder gar hitverdächtig klingt das alles nicht. In einem Interview meinte Justine Frischmann kürzlich, daß Elastica immer noch ein bißchen wie Elastica ohne Donna Mathews (Ex-Gitarristin) klingen würden. Wenn das der Grund ist, kann man nur sagen: schade eigentlich.

(Holger Schauer)

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Highlights

  • Human
  • Da da da

Tracklist

  1. Mad dog God dam
  2. Generator
  3. How he wrote Elastica man
  4. Image change
  5. Your arse my place
  6. Human
  7. Nothing stays the same
  8. Miami nice
  9. Love like ours
  10. KB
  11. My sex
  12. The way I like it
  13. Da da da

Gesamtspielzeit: 38:47 min.

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