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Urlaub In Polen - White spot

Urlaub In Polen- White spot

Rakete / Rough Trade
VÖ: 22.03.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Alternative Ferien

Ferien. Endlich. Was machen wir jetzt? Im Gegensatz zu den piefigen Pauschaltouristen haben wir natürlich keine All-Inclusive-Reise in irgendein teutonisch besetztes Dorf am Mittelmeer oder in der DomRep schon vor Monaten mit sattem Frühbucherrabatt geordert und uns seit dem mit einem intensiven Spezialtraining für die morgendlichen Schlacht um die besten Plätze am Pool fit gemacht. Ebenso fällt dieses Jahr die exotische Rucksacktour in ferne, fremde Länder wahlweise wegen unzureichendem Kontostand, fehlenden Impfungen oder sonstiger mangelhafter Vorbereitung aus. Das Last-Minute-Paket vom Reisebüro an der Ecke steht auch nicht zur Debatte, da wir gegen die guttrainierten Frühbucherdeppen sowieso keine Chance hätten. Wir brauchen dringend eine Alternative.

Alternative. Ein gutes Stichwort, um die Gedanken auf Urlaub in Polen zu richten. Klingt ja zunächst nicht gerade spannend, doch wenn wir es uns recht überlegen, stellen wir möglicherweise überrascht fest, daß kurz hinter der Oder unser Horizont liegt und wir so fast gar nichts über unsere Nachbarn im Osten wissen. Könnte vielleicht interessanter werden als erwartet, diese Reise.

Wird sie. Auf "White spot" nehmen uns Georg Brenner und Jan Philipp Janzen, die übrigens weder aus Polen noch aus dem Grenzgebiet, sondern aus Köln stammen, mit auf eine Fahrt, die sich zwar nicht allzu weit von den heimischen Alternativrock-Pfaden entfernt, die aber trotzdem spannend und irgendwie sogar lehrreich ist. Was wir hier zu hören bekommen, ist nicht etwa fremdartig und aufgrund seiner Herkunft aus einem ganz anderen Kulturkreis spannend. Die Faszination von Urlaub in Polen liegt darin, Altbekanntes in neuem Kontext zu betrachten. Das ist vielleicht nicht der Oberhammer, wenn die anderen ihre Afrikaabenteuer am Kneipentisch erzählen. Eher was für das kleine private Erinnerungsalbum, an dem man sich für sich im Stillen freut.

"White spot" ist ein Album, dem man seine Herkunft aus dem BluNoise-Umfeld deutlich anhört. Allerdings paart sich die Kraft des Krachs hier nicht mit Wut, Zorn oder Verzweiflung. Stattdessen werden ganz ohne Eile Pink-Floyd-artige Spannungsbögen entfaltet, und während sich die wie immer am Rande des Feedback stehende Gitarre zärtlich an chillige Beats anschmiegt, breiten sich Ruhe und Wärme im Körper aus. Urlaub in Polen. Erlebnisreise und Entspannung. Und so nah, daß man auch mal einen Wochenendtrip machen kann.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • C14
  • Fuse
  • Last bus to Leisslinger

Tracklist

  1. Yes sir, thank you sir
  2. Four months
  3. C14
  4. Fuse
  5. Panorama
  6. Cut off
  7. Crocodile
  8. Last bus to Leisslinger
  9. White spot

Gesamtspielzeit: 42:29 min.

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