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Heather Nova - Storm

Heather Nova- Storm

Columbia / Sony
VÖ: 25.08.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Champagne supernova

Ach, Heather. Jetzt sitzt Du da im Paradies am Strand rum und bist die schönste Frau der Welt. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir nehmen Dich jedenfalls mit in die engere Auswahl. Bleibt nur noch die Frage, was Du den lieben langen Tag machen sollst. Ein neues Album? Hmm. Man weiß nicht so recht. Das letzte war ja eher untoll. Hilfe holen? Mal bei den alten Kumpels von Mercury Rev durchklingeln? Kann nicht schaden. Die wissen schließlich, wie's geht. Und Du ja eigentlich auch. Also macht mal.

Und so machten sie dann. Heather schrieb zunächst ein paar Songs zu Hause auf den Bermudas und traf sich anschließend mit ihren Lieblingsamis auf einem Berg bei Woodstock, wo ganz viel Schnee lag. Die Mercury Rev-Herren wussten natürlich ganz genau, was zu tun war, packten die Songs mit Samthandschuhen an und fügten hier mal ein feierliches Klavier oder dort ein putziges Orgelchen hinzu. Kein Wunder also, daß wir immer mal wieder an Norah Jones denken müssen. Die hat schließlich ein ähnliches Album gemacht und muße danach ein neues Regal bei Ikea für die ganzen Grammys kaufen. Soweit wird's für Heather aber nun auch wieder nicht kommen.

"Storm" ist ein sehr schönes Album geworden, da gibt es kein Vertun. Trotzdem würde man bei all dem anmutigen Gitarrengezupfe, dem seufzerschwangeren Gesang und der dezenten Backgroundbeschallung den Damen und Herren schon mal gern mit dem Jazzbesen auf die Finger klopfen. Weil verträumter Wohlklang und schlichte Langeweile nur von einer dünnen Linie getrennt werden und Heather samt ihrer Männer nicht immer auf der richtigen Seite musiziert. Und weil einem im Angesicht der gähnenden Leere manches Songs die Füße längst eingeschlafen sind, bevor es einen überhaupt aus den Socken hauen könnte.

Das ändert aber natürlich nichts daran, daß hier nach dem belanglosen "South" wieder vieles richtig gemacht wird. Statt karge Songs in opulenten Arrangements zu ertränken, gefällt sich "Storm" in seiner nabelfreien Nacktheit. "Let's not talk about love" stellt zu zartem Tastengedrücke Regeln auf an die sich später doch keiner hält. Es geht in einer Tour um die Liebe, das Leben und den ganzen Rest. Mal mit der süßen Glockenspielzugabe des "River of life", dann ganz, ganz vorsichtig aufs Gaspedal drückend wie in "I wanna be your light" und später im Titeltrack auch schon mal ohne alles. So hockt sie da am Strand, die Heather. Unter einem strahlenden Sternenhimmel. Und man möchte so schrecklich gern neben ihr sitzen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • River of life
  • One day in June
  • I wanna be your light

Tracklist

  1. Let's not talk about love
  2. You left me song
  3. Drink it in
  4. River of life
  5. One day in June
  6. The storm
  7. I wanna be your light
  8. Aquamarine
  9. That's all I need
  10. Everytime
  11. Fool for you

Gesamtspielzeit: 39:12 min.

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