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Scorefor - Just another version of truth

Scorefor- Just another version of truth

Wolverine / Soulfood
VÖ: 16.06.2003

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Zweite Klasse

Scorefor gehört zu der Sorte Bands, die einem immer mal wieder über den Weg laufen, sobald jener in die Jugendfreizeitstätten oder Kulturzentren unserer Republik führt. Denn auf den niedrigen Bühnen genau solcher Etablissements ist sie zu Hause, die deutsche Nachwuchsmuckerszene. Dort, wo sich fast jeder aus der überschaubaren Menge der Konzertbesucher aus der Schule kennt, wo der kühle, weit unter drei Euro kostende Gerstensaft noch in Flaschen ausgegeben wird und der Hausmeister den "Kartenverkauf" am Eingang übernimmt. Da scheint die Welt noch in Ordnung und alles ok zu sein. Wirklich alles? Wenn man mal ehrlich ist, sich vom verlockenden Bierpreis nicht ablenken läßt und das Ganze alleine von der musikalischen Sicht betrachtet, bekommt man auf dem Weg aus der Aula über das eigene Demo bis hin zum erhofften Plattenvertrag schon viel Schrott zu hören.

Scorefor haben genau diesen Werdegang hinter sich und mit Schrott nichts zu tun, wenngleich man vom Edelstahl auch noch sehr weit entfernt ist. Nachdem die Jungs Ende der Neunziger anfingen, die heimischen Kaschemmen rund um Bad Tölz unsicher zu machen, gab es bald die ersten Demos in Eigenregie, zur Jahrtausendwende Samplerbeiträge auf den Compilations der Häuser Visions und Rock Hard, erfolgreiche Talentwettbewerbe und so weiter und so fort. 2001 versuchten die vier Jungs, mittlerweile bei Wolverine Records untergekommen, mit ihrem Debütalbum "Leaving the birdcage" flügge zu werden und den Käfig Bad Tölz zu verlassen. Leider gelang das weder damals, noch glückt es ihnen heute so richtig.

"Just another version of truth" ist letztlich auch nur eine andere Version des Vorgängers. Annehmbarer Punkrock, man mag es auch Melodycore oder Skatepunk nennen, aber nicht wirklich mehr. Von den bekannten Genregrenzen einmal abgesehen, scheinen Scorefor auch von sich aus limitiert zu sein, was Innovationen, Ideen, Veränderungen oder Mut zum Risiko angeht. Standardthemen, Standardriffs, Standardrefrains und Standardbreaks zwischen schnell/langsam und laut/leise. Wenn dazu noch ein Gesang kommt, der nach wie vor markant, aber recht gewöhnungsbedürftig ist und das ganze Zusammenspiel den Schülerband-Flair nicht wirklich loswird, kann auch die Tatsache, daß bluNoiser Guido Lucas (Blackmail, Scumbucket) hinter den Reglern saß, nicht darüber hinwegtäuschen, daß "Just another version of truth" Durchschnittseinerlei ist. Selbst mit noch ein paar Fläschchen mehr.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Where are the flowers daddy used to bring
  • Sally

Tracklist

  1. What can you say
  2. Where are the flowers daddy used to bring
  3. Just be smart
  4. Wish it all away
  5. Sally
  6. The wrong place
  7. Lose it all
  8. A stupid man's image of the world
  9. Stop me
  10. That's not the peak
  11. Cover up
  12. The last forever
  13. The great job

Gesamtspielzeit: 38:38 min.

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