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Seeed - Music monks

Seeed- Music monks

Downbeat / Eastwest / Warner
VÖ: 02.06.2003

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Mönch Meier

Neues aus dem Dicken B oben an der Spree. Nachdem uns das bunte Ragga-Kollektiv Seeed schon vor zwei Jahren durch den Sommer begleitete, kommen sie pünktlich zu den steigenden Temperaturen wieder mit einer Ladung Riddims über die schwitzende Nation. Gleich die Vorabsingle "Music monks" macht klar, was die Hauptstädter von uns wollen: "Die Freshness, die fresher als der ranzige Rest ist," soll die Knie zum Wippen und die Ärsche zum Wackeln bringen. Mit grollenden Bläsern, stockenden Beats und ins Dunkel gerappten Mantras. Doch so fett dieses Teil auch ist, klangen die Dancehall Caballeros schon leckerer als beim Titelstück.

Aber da man auch in Berlin erkannt hat, daß Schwarte allein kein wirkliches Festmahl verspricht, setzt das elfköpfige Team um Ear, Enuff und Eased dieses Mal auf eher reduzierte Schlagzahlen. Das "R" in Reggae steht auf dem Zweitling des Elfers oft genug für "Relax". Und das wirkt. Fröhlich nach vorn preschende Ska-Nummern wie "Fire in the morning" sind die knackige Ausnahme. Entspannter Rocksteady wie "Jackpot girl" oder der überaus schunkelige Ohrwurm "Release" passen da schon eher ins Konzept. Hallgeduschte Bässe wummern ohne Hektik, rootsige Chants zwirbeln sich im Hirn fest, und die Luft ist voll von einer merkwürdigen Mixtur aus ehrlichem Schweiß und süßlichem Kraut.

Ähnlich merkwürdig ist die feurige Mischung aus Patois und Deutsch, die nicht nur den ersten Hit bevölkert, den je eine deutsche Truppe in Trinidad und Tobago hatte. Jene "Waterpumpee", die jetzt auch "Music monks" bereichert, verspricht nicht nur feuchte Abkühlung für überhitzte Tänzer: "Du bist hart, Du willst streiten / Kriegst 'n Halbsteifen beim Fighten / Geh doch in die USA und feier da, geh Bullenreiten / Geh bloß uns nicht auf'n Sack / Weil Du zu feige bist zum Tanzen." Und weil's so schön paßt, gibt's gleich noch mehr Unity-Slogans hinterher: "You show respect and I respect you." Die Welt könnte so einfach sein.

Seeed machen es vor. Sie leben es im Studio und auf der Bühne. Im Schmelztigel der Hauptstadt konnten sich allerlei Einflüsse zu einem farbenfrohen Nebeneinander entfalten, das wie schon auf "New dubby conquerors" in die Magengrube fährt und durch den Nebel aus der Echokammer hüpft. Ein wenig Dub, ein bißchen Ska, ein wenig Dancehall, ein wenig HipHop - Hauptsache, der Offbeat kommt nicht zu kurz. Trotz manches beliebigen Moments - die Single schwächelt vor sich hin, und auch "Goldmine" ist etwas schnarchig - kann die verhinderte Fußballmannschaft das hohe Niveau des Vorgängers halten. Die Devise war schon vorher klar: Elf Freunde müßt ihr sein. Dann klappt's auch mit den tiefergelegten Bässen.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Respectness
  • Release
  • Waterpumpee (Waan back 2002) (feat. Anthony B.)
  • Jackpot girl

Tracklist

  1. Music monks (The See(e)dy monks)
  2. What you deserve is what you get
  3. Respectness
  4. Release
  5. Pressure
  6. Double soul (feat. Tanya Stephens)
  7. Grosshirn
  8. Goldmine
  9. Fire in the morning
  10. Waterpumpee (Waan back 2002) (feat. Anthony B.)
  11. Jackpot girl
  12. Love is the queen

Gesamtspielzeit: 42:26 min.

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