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Black Moon Circle - Psychedelic spacelord

Black Moon Circle- Psychedelic spacelord

Crispin Glover / Stickman / Soulfood
VÖ: 25.05.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Harmonia mundi

Der erste Blick auf die Tracklist gestaltet sich überaus kurz. Genau ein Song findet sich auf dem neuen, sechsten Album der norwegischen Space-Rocker Black Moon Circle. Aber was für einer! Mit 45 Minuten Laufzeit stemmt "Psychedelic spacelord", so der Name des Songs und des Albums, die Platte im Alleingang. Ganz ungewöhnlich sind ausufernde Jam-Sessions im Psychedelic-Genre natürlich nicht, trotzdem kann es als mutig bezeichnet werden, den Versuch zu unternehmen, Proberaum-Flair auf Albumlänge zu vermitteln. Airplays und Massenmarkt sind bei diesem Ansatz natürlich von vorneherein gestorben, was Fans und Band aber egal sein kann. Hier geht es um die Bedürfnisse von Kennern, Feinschmeckern sozusagen, deren Aufmerksamkeitsspanne etwas mehr als dreiminütige Popnummern verkraften kann.

Ganz gemächlich beginnt die Reise zu den Sternen: Psychedelische Sounds wabern durch den Raum, Gitarre und Bass geben erste Töne von sich, und auch eine Violine drängt sich ins Bild. Scheinbar zusammenhangslos schwirren Töne durch den Raum, bis die Gitarre das erste Riff vorstellt und so langsam, aber sicher Ordnung ins Geschehen bringt. Zurückhaltend beginnt mit dem Einstieg der Drums die erste Strophe. Repetitive Riffs, spacige Sounds und schneidende Geigenmotive lassen die Spannung steigen und wecken die Erwartung, die ganze Konstruktion müsse bald mit einem gewaltigen Knall abheben. Allerdings haben Black Moon Circle bezüglich der Entladung der Spannung keine Eile. Lediglich ein Gitarrensolo, in welchem sich auch die anderen Instrumente dynamisch nach oben bewegen, dient in den ersten 15 Minuten als Überdruckventil für die angestaute Energie.

Nach der Hälfte des Songs tauchen Black Moon Circle kurz unter. Stille macht sich breit und gibt Gelegenheit, das Gehörte wirken zu lassen (und die Platte zu drehen). Plötzlich erwächst die Musik wieder aus einem Geräuschnebel heraus und entlädt sich endlich in einem akustischen Gewitter. Melodien schaukeln sich immer weiter nach oben, Riffs durchbrechen die Ruhe des Weltraums, und doch verliert die Band nie das Zentrum ihrer Komposition aus den Augen. Themen und Motive blieben hängen und werden an den richtigen Stellen wieder eingestreut. So macht sich an einigen Passagen von "Psychedelic spacelord" das Gefühl breit, nach langer Reise durch Zeit und Raum alte Bekannte wiederzutreffen. Der Gefahr, bei einem derart langen Track früher oder später in sinnloses Gedudel zu verfallen, weicht das Quintett gekonnt aus. Was den Anschein einer nicht enden wollenden Jam-Session macht, ist in Wirklichkeit geschickt komponiert. So steht der Hörer nicht vor der Schwärze des Universums und sieht den Sternschnuppen nach, sondern darf auf dem Beifahrersitz des Weltraumlords Platz nehmen und dessen Reise durch die Tiefen des Unerforschten gleich miterleben.

(Christopher Padraig ó Murchadha)

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Highlights

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Tracklist

  1. Psychedelic spacelord

Gesamtspielzeit: 45:57 min.

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Armin

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2018-06-14 20:52:30 Uhr - Newsbeitrag
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