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The Lazys - Tropical hazards

The Lazys- Tropical hazards

Golden Robot / Soulfood
VÖ: 04.05.2018

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Mit Vorsatz

Gute Vorsätze? Längst auf dem Weg des geringsten Widerstandes verloren gegangen. Letztlich mag es der Mensch eben einfach und deswegen ist auch der etwaige Vorsatz, sich intensiver mit komplexerer Musik auseinandersetzen zu wollen, spätestens dann vergessen wenn mit der warmen und hellen Jahreszeit die Leichtigkeit des Seins einsetzt und Bands wie The Lazys den passenden Soundtrack liefern. Auf dem Radar hatte die Truppe aus Down Under freilich niemand, aber so ist es ja auffallend oft mit Vertretern geradlinigen Hard- oder Alternative-Rocks. Die Anzahl an Bands, die diese Genre zumindest zufriedenstellend repräsentieren, ist schier unüberschaubar. Doch gut genug ist eben nicht gut genug, um aus der Masse herauszuragen. Songs schreiben zu können, die sich wie von einem Bolzenschussgerät abgefeuert ins Hirn bohren, ist vergleichsweise Wenigen gegeben. Ein Talent, das den Wahl-Kanadiern aber offenbar in die Wiege gelegt wurde.

Apropos Talent. Das Lob für "Tropical hazards" gebührt nicht allein der Band, sondern auch Billy-Talent-Kreativkopf Ian D'Sa, der hier als Co-Songwriter fungierte. Insofern ein "unfairer" Vorteil gegenüber anderen unbekannten, auf ihre Entdeckung wartenden Neulingen, wobei auch das nicht ganz richtig ist, denn die bereits 2007 gegründeten The Lazys konnten mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum von 2014 bereits einige Aufmerksamkeit in Kanada erregen. Und mit "Tropical hazards" vielleicht auch in der restlichen Welt.

Denn, wie angedeutet, gehen die allermeisten Songs direkt in Fleisch und Blut über, auch oder gerade weil sie sich stilistisch wie inhaltlich zwar innerhalb bekannter Konventionen bewegen, dabei aber nie zu angestaubt rüberkommen. The Lazys berichten von wilden Nächten, hübschen Frauen und gebrochenen Herzen, allerdings frei von melancholischen Anwandlungen. Konsequenterweise ist nicht einmal eine auf solchen Alben sonst obligatorische Herzschmerzballade vertreten, was mit dazu beiträgt, dass "Tropical hazards" ein äußerst kurzweiliges, wenn auch ziemliches kurzes Vergnügen geworden ist. Die Lieder sind nicht nur temporeich und straight, sondern auch angenehm luftig, denn die Band vermeidet gekonnt die genreüblichen Fallstricke. So hauen die Jungs zwar ordentlich auf die Kacke, aber mit typischer Poser-Mucke haben sie nichts am Hut. Und trotz fulminanter Eingängigkeit gibt es keinen Titel, der allzu ausgelatscht wirkt.

Das werden allenfalls die Schuhe sein, die der geneigte Rockfan trägt, während das Album im Player seine Runden dreht. Denn schon beim eröffnenden "Nothing but trouble" dürfte es niemanden mehr auf dem Stuhl halten, der an AC/DC & Co. Gefallen findet. Spätestens beim veritablen Partykracher "Take back the town" ist dann komplettes Ausrasten angesagt. Und gerade weil sie nur etwas über eine halbe Stunde geht, lohnt es sich, die Platte bei den diesjährigen Sommersausen immer und immer wieder von vorne zu spielen. Und das wäre auf jeden Fall ein Vorsatz, den es sich einzuhalten lohnt.

(André Schuder)

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Highlights

  • Nothing but trouble
  • Half mast Blues
  • One's too many
  • Take back the town

Tracklist

  1. Nothing but trouble
  2. Little Miss Crazy
  3. Picture thieves
  4. Half mast Blues
  5. Young modern lightning
  6. One's too many
  7. Louder than youth
  8. Somebody's daughter
  9. Can't kill the truth
  10. Take back the town

Gesamtspielzeit: 34:15 min.

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Armin

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2018-05-03 20:58:31 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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