Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Fall Out Boy - M A N I A

Fall Out Boy- M A N I A

Island / Universal
VÖ: 19.01.2018

Unsere Bewertung: 1/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

The good, the bad and the ugly

The good

Selbst die ältesten Fans von Fall Out Boy können anhand des auf "American beauty / American psycho" und "Make America psycho again" beschrittenen Weges wohl kaum Freude empfunden haben, als die vier Ex-Emos "M A N I A" ankündigten. Umso erfreulicher ist es da doch, dass Fall Out Boy mit ihrem neuen Album tatsächlich auch eine neue Richtung einschlagen und eine übergeordnete Vision erkennen lassen. Was es sonst noch so Gutes zu berichten gibt? Puh. Irgendwo in "Hold me tight or don’t" steckt ein Song, aus dem Ed Sheeran einen nicht allzu nervigen Radio-Dauerbrenner gemacht hätte. Dann gibt es noch eine ganz nette Piano-Linie in "The last of the real ones". Einzelne Zeilen wie "We've gone way too fast for way too long / And we were never supposed to make it half this far" weisen unfreiwillig einen tiefen Wahrheitsgehalt auf. Und "M A N I A" ist nur gute 35 Minuten kurz.

The bad

Die angesprochene Vision besteht darin, aus möglichst wenig Kreativität, möglichst generischen Texten, möglichst hoch gepitchter Stimme und möglichst billigen Beats möglichst viele Hits zu pressen. Leider kann aus einer solchen Prozedur am Ende jedoch nur ein farb- und geschmackloser Brei herauskommen wie die auf "M A N I A" versammelte vertonte Beliebigkeit, heißt sie nun "Champion", "Wilson (Expensive mistakes)" oder wie auch immer. Neben diesen Songs wirken dezente Lichtblicke der Bandgeschichte, als Beispiel diene mal "Thnks fr th mmrs", glatt wie "Stairway to Heaven". Stattdessen müssen sich Hörer hier mit dem Himmel in Form der kitschigen Ballade "Heaven’s gate" herumschlagen, bei dem man dem armen Petrus nur die Daumen drücken kann, dass an seinem Arbeitsplatz nicht solcher Schund auf Dauerschleife läuft. Dann doch lieber die gute alte Kirchenorgel. Allerdings gibt es auf "M A N I A" auch einen Song namens "Church" und Fall Out Boy hatten in ihrer allumfassenden Originalität doch tatsächlich die geniale Idee, Orgelklänge kämen dazu echt fett, also wurden auch die irgendwie verwurstet. Weshalb man überhaupt bis "Church" durchhalten sollte, wenn alles, was auf die musikalische Folterkammer "Young and menace" folgte, nicht gerade besser war? Gute Frage. Wer es aber bis dahin ausgehalten hat, könnte sich entweder themengerecht in eine echte Kirche begeben und sich fragen, wie ein guter Gott Machwerke der Marke "M A N I A" nur zulassen kann – oder er hält das alles für einen kosmischen Witz auf eigene Kosten. In beiden Fällen sind die zugefügten Wunden aber echt und tief.

The ugly

"M A N I A" reibt dem Hörer eine der hässlichsten Seiten des Musik-Geschäfts unheimlich penetrant unter die Nase: Während sich talentierte Künstler mit Herzblut ihren Liedern widmen, von Gig zu Gig hetzen und damit viel zu häufig noch nicht einmal ihren Lebensunterhalt bestreiten können, wird sich Fall Out Boys x-tes Album verkaufen wie Eiscreme an einem warmen Sommertag. Egal, wie egal die Band mittlerweile ist. Belanglos, wie belanglos ihre Songs vor sich her dümpeln. Wurscht, wie wurscht jedem Musikliebhaber das Quartett eigentlich sein sollte. Und doch gibt es tatsächlich eine Weisheit, die man dieser Qual von einem Album abgewinnen kann: "If I can live through this / I can do anything."

(Marcel Menne)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • -

Tracklist

  1. Young and menace
  2. Champion
  3. Stay frosty royal milk tea
  4. Hold me tight or don't
  5. The last of the real ones
  6. Wilson (Expensive mistakes)
  7. Church
  8. Heaven's gate
  9. Sunshine riptide feat. Burna Boy
  10. Bishops knife trick

Gesamtspielzeit: 35:51 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Taz
2018-02-08 07:32:41 Uhr
Ich höre die CD einfach gerne. Ich mag das sie anders ist als die anderen. Es gibt mir ein gutes Gefühl beim hören. Es macht mir gute Laune. Bei Bishops Knife Trick z.b.kann ich mich entspannen und mitsingen. Ich liebe dieses Lied. Gleiches gilt für Church. Oder Stay frosty..
Find ich auch echt gut. Ich mag quer Beet alles. Einiges mehr einiges weniger. Ich höre alle CDs im Wechsel. Das ist eine tolle Mischung. Für jeden etwas dabei.
Ich möchte keinem meine Meinung aufzwängen. Alles gut. Jeder hat einen anderen Geschmack. Ich bin nur der Meinung das Kritik nicht beleidigend sein sollte.

hubschrauberpilot

Postings: 6755

Registriert seit 13.06.2013

2018-01-31 12:26:53 Uhr
Was findest du denn an der CD gut Taz?
Taz
2018-01-31 07:00:31 Uhr
Gut dass wir alle unterschiedliche Geschmäcker haben ;)

hubschrauberpilot

Postings: 6755

Registriert seit 13.06.2013

2018-01-31 01:18:51 Uhr
Ich finde es frech zu behaupten dass keine Kreativität und Leidenschaft drin steckt. Fob haben ihren Stil geändert aber dafür muss man sie nicht gleich in der Luft zerreißen. Veränderung ist gut. Stillstand ist ein Rückschritt. Ich finde das Album richtig gut. Ich höre es persönlich sehr gerne und habe mein Geld definitiv NICHT verschwendet.

Die 1/10 ist auf jeden Fall zu hart, aber in der Tendenz richtig. Das Album ist auf jeder Ebene verdammt schlecht.
Tatze
2018-01-30 23:00:45 Uhr
Scooter writen nun mal bettere Songs.
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum