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Racquet Club - Racquet Club

Racquet Club- Racquet Club

Rise / BMG / Warner
VÖ: 29.09.2017

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Cluburlaub der gebrochenen Herzen

So ist das nun einmal mit Pauschalurlauben: Buchst Du Robinson-Club, bekommst Du Robinson-Club. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der sich nach Erholung, Ruhe und Vertrautheit verzehrende Stadtneurotiker kann sich sicher sein, dass sich seine jährliche Auszeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht großartig vom letztjährigen Club-Urlaub unterscheiden wird. (Böse) Überraschungen? Fehlanzeige! Stattdessen ausschließlich Erholung, Ruhe und Vertrautheit. Nachteil: das Ausbleiben von ebendiesen (bösen) Überraschungen. Stattdessen ein geradezu sedierendes All-inclusive-Paket aus, naja, Erholung, Ruhe und Vertrautheit. Anders ausgedrückt: Wer den Racquet Club mit Sergie Loobkoff (Samiam), Blair Shehan (Knapsack, The Jealous Sound), Bob Penn (The Jealous Sound) bucht, bekommt wie gewünscht melancholisch konservativ gefärbten Indierock um die Ohren gewedelt. Darüber hinaus leider nicht viel.

Die bodenständige Kost aus prätentiösen Melodien, Midtempo-Indierock und Blair Shehans in Sehnsucht geschwenkter Stimme ist keine, die wirklich sauer aufstößt. Nein, Stücke, wie "Let beauty find you" oder "Boundaries" sind tolle, wenn auch zigfach zuvor unternommene Zeitreisen in den jugendlich-euphorischen Trübsinn. Auch kann "Head full of bees" tatsächlich mit ein paar schwergewichtigen Hummeln im Hintern überzeugen. Doch danach verabschiedet sich der vom permanenten Liebeskummer geplagte Clubanimateur selber in den Urlaub. Zurück bleibt ein routiniert und ambitioniert heruntergespieltes Programm, das seinen Zweck erfüllt, allerdings für keine bleibenden Urlaubserinnerungen sorgt.

Auf Dauer entwickelt sich das selbstbetitelte Album zu einer äußert überraschungsarmen Partie. Und da Racquet Club sich konsequent weigern, den Houdini zu machen und sich selbst aus ihrer musikalischen Zwangsjacke zu befreien, sollte doch wenigstens das Songmaterial im gewählten Rahmen überzeugen. Doch diesen wissen die Berufsmelancholiker nicht mit ausreichend überzeugenden Herz-Schmerz-Melodien zu füllen. Statt großer Emotionen mit Würze gibt es Instant-Melodien ohne Geschmacksverstärker. Und wenn ein Song wie "Battlefield" eher nach einem im Sitzkreis ausgetragenen Argumentations-Seminar, denn nach einem in Tränen getränktem Schlachtfeld klingt, geht das auch nur bedingt unter die Gänsehaut. Dabei zeigt gerade das abschließende "White knuckles" mit seiner wimmernden Leadgitarre und den flehenden Backing Vocals, was möglich gewesen wäre, hätten Racquet Club ihr Herzblut öfter mit etwas mehr Schmackes durch den emotional versehrten Körper gepumpt.

(Oliver Windhorst)

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Highlights

  • Let beauty find you
  • Head full of bees

Tracklist

  1. Caldwell Park
  2. Let beauty find you
  3. Head full of bees
  4. Boundaries
  5. Battlefield
  6. Blood on the moon
  7. I can't make you believe
  8. Blues skies
  9. New Granada
  10. White knuckles

Gesamtspielzeit: 41:37 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26411

Registriert seit 08.01.2012

2017-11-15 21:31:16 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26411

Registriert seit 08.01.2012

2017-08-17 21:01:07 Uhr - Newsbeitrag
RACQUET CLUB

Neue Band um Mitglieder von Samiam, Knapsack und The Jealous Sound

Debütalbum Ende September




Die neu formierte Truppe RACQUET CLUB hat für den 29. September ihr selbstbetiteltes Debütalbum bei Rise Records angekündigt! In Zusammenarbeit mit Produzent Alex Newport (Bloc Party, Frank Turner) ist ein beeindruckendes Rock-Album für Fans von Samiam, Knapsack und The Jealous Sound entstanden - allesamt Bands der RACQUET CLUB-Mitglieder.

Mit "Head Full Of Bees" präsentieren die vier Herren auch direkt ihre erste Single mitsamt Video:

Bereits im April hat die Band außerdem den Track "Blood On The Moon" veröffentlicht:

Pre-Order: http://racquetclub.merchnow.com

Tracklist:
01. Caldwell Park
02. Let Beauty Find You
03. Head Full Of Bees
04. Boundaries
05. Battlefield
06. Blood On The Moon
07. I Can’t Make You Believe
08. Blue Skies
09. New Granada
10. White Knuckles

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26411

Registriert seit 08.01.2012

2017-04-19 17:30:04 Uhr - Newsbeitrag


Hervorgegangen aus The Jealous Sound, die wiederum aus Knapsack hervorgegangen sind.
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