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The Script - Freedom child

The Script- Freedom child

Columbia / Sony
VÖ: 01.09.2017

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Antriebslosungen

Irland assoziiert das Otto-Normal-Gehirn wohl mit rauen Kerlen, Alkohol und etwas Märchenhaftem am Ende des Regenbogens. All das liefern The Script nicht. Obwohl die Band um Sänger Daniel O'Donoghue sich in Dublin formierte, deutet fast nichts auf die landestypischen Eigenheiten hin. Die kratzbürstige Lebendigkeit der irischen Volksseele ist in Conor McGregor jüngst unter den Augen der Weltöffentlichkeit auf die Bretter geschickt worden. Dennoch stimmte die Börse. Das Musiker-Trio sucht ebenso wie der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer den Anschluss an den globalen Markt. Nur geschieht dies mit bedeutend weniger Risiko und sehr überschaubaren Entertainment-Qualitäten. Um es ganz platt zu sagen: The Script schreiben ihr eigenes Drehbuch und das ist so ausgereift, wie das der siebten Game-of-Thrones-Staffel. Also eher ungewollt grobschlächtig. Trotz diesen Einwürfen geht der Plan vordergründig auf. Über den kommerziellen Erfolg braucht sich die Gruppe seit ihrer Debütsingle "We Cry" nicht beschweren. Der Pop-Rock-Mix, der jede Silbe von Bono automatisch zur Weltpoesie erhebt, funktioniert auf dem internationalem Parkett. Und so wirft sich die Band mit Anlauf in ihre ganz persönliche Endlosschleife. Voller Schwulst und Schwafelei zimmern die Herren ihre Stücke exakt so, dass eine alte Radio-Regel nicht verletzt wird: Bei zu viel Anstrengung wechselt der Hörer den Sender. Also bloß nicht überfordern. Das gelingt mit Bravour.

Allein die Titel der Songs sind ein Flickenteppich der Beliebigkeit. "Rock the world", "Mad love", "Wonders", "Freedom child" – Welt und Geld und Wunder und Frieden. Ja, verstanden. Das geht jeden an und schlängelt sich an denen vorbei, die zum Nachdenken neigen. Allen anderen unterbreiten die Herren glattgebügelte Gefälligkeiten. Die Kompositionen sind verschwenderische Gesten an die kurze Aufmerksamkeitsspanne. Gemäß des ersten Songs ist kein Mann eine Insel. Wenn O'Donoghue die unannehmliche Lage des leidenden "Love-Refugee" besingt, weiß jeder mit zwei gesunden Ohren, was ihn erwartet. Die Flüchltingskrisenthematik auf das Beziehungspanorama übertragen. Das ist bitter, das hat Tragik und vor allem Textzeilen aus Songwriting-Camps für gescheiterte Dichter-Existenzen: "And when my heart was buried in the sand / You came along and took my hand, made me understand." Soweit so klar – hopsasa – sonderbar. Die Single "Rain" gaunert sich dann seine Massenkompatibilität aus allen möglichen charttauglichen Elementen zusammen, die gegenwärtig kaum zu ignorieren sind. Eine diffuse Mischung aus tanzbaren Rhythmen, dramatischen Tonhöhen und grölbaren "OhOhOhs".

Status Quo haben bekanntlich schon über die Welt hinweggerockt. Es erschließt sich nicht, warum ausgerechnet The Script daran anschließen wollen. Die Aussage "We rock the world, ooh, yeah" aus "Rock the world" berechtigt keinesfall zur Übernahme. Das wäre ja noch schöner. Vielleicht ist den Dreien selber aufgefallen, wie trübe alles dahinplätschert. Gegenmaßnahmen sind angerappte Zeilen in "Mad love" sowie "Divided States of America" und ausgeweitetes Pathos, das mit dem taktsicheren Zeigefinger an die Gerechtigkeit appelliert. Mit dem Kampf um Bedeutung ist das Versickern der selbigen nicht mehr aufzuhalten. Die Versuche als politische Band an Kontur zu gewinnen, röcheln am Tropf der mangelnden Fertigkeit Relevanz zu vermitteln. Sich gegenseitig an die Hand zu nehmen und die komplexen Probleme unserer Zeit mit Best-of-Phrasen zu tilgen, mag ein Vorschlag sein. Nur ist er niederschmetternd antriebslos. Die Ausweichlösung scheint nicht wirklich vielversprechender. Einfach in sich selbst zurückziehen und dann das eigene Kind erwecken: "Find a dream, make it real / Speak your heart, do what you feel." Die Gebrauchsanweisung steht und fällt zugleich mit "Freedom child" in sich zusammen. Das ist kein Wunsch nach Freiheit, sondern Kalkül und das Hoffen auf einen starken Dollar, wenn die Abrechnung aus Übersee herüberschwappt.

(Michael Rubach)

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Highlights

  • -

Tracklist

  1. No man is an island
  2. Rain
  3. Arms open
  4. Rock the world
  5. Mad love
  6. Deliverance
  7. Divided States of America
  8. Wonders
  9. Love not lovers
  10. Eden
  11. Makeup
  12. Written in the scars
  13. Awakening
  14. Freedom child

Gesamtspielzeit: 49:02 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2017-09-13 22:20:59 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2017-07-25 21:00:46 Uhr - Newsbeitrag
Band: The Script
Album-Titel: „Freedom Child"
Album-Release: 01.09.2017
Label: Sony Music

Das Video zur aktuellen Single „Rain“ hat bereits über 3,6 Mio. Views sammeln können.

Info: Nach neun Jahren, vier Alben und 29 Millionen verkauften Tonträgern fassten The Script einen Entschluss: beim neuen Album sollte einiges anders werden als bei den vorangegangenen. Das irische Trio war sich einig, dass es höchste Zeit für Veränderungen war, und sie waren unumgänglich.

Die Band war ein Opfer der klassischen Kreativ-Tretmühle geworden: Album, Hitsingles, Tour… Album, Hitsingles, Tour… Ein Prinzip, das bislang hervorragend funktioniert hatte. Songs wie „For The First Time”, „Hall Of Fame”, „Breakeven“ und „Superheroes“ hatten ihnen weltweilte Charterfolge beschert. Drei ihrer Alben kletterten bis auf Platz eins der britischen Charts und ihre Videos verzeichnen mehr als eine Milliarde Plays bei YouTube. In der Summe ergeben diese Eckdaten ein mehr als seltenes Phänomen: The Script sind Superstars der Streaming-Ära, deren Songs sich in einer großen Bandbreite von Playlists wiederfinden, sie sind aber auch selbstproduzierende Singer-Songwriter, klassische Albumkünstler, Geschlechts- und Generations-übergreifende Publikums-Magneten, die mit ihren mitreißenden Live-Shows die größten Stadien zu füllen im Stande sind.

Das letzte Album „No Sound Without Silence” (2014) hatten Danny O’Donoghue (Gesang, Klavier), Mark Sheehan (Gesang, Gitarre) und Glen Power (Schlagzeug, Gesang) noch in Windeseile aufgenommen: das Songwriting und die Aufnahmen fanden z.T. in einem mobilen Studio statt, das im hinteren Bereich eines Nightliners installiert worden war, während die Band kreuz und quer durch Amerika tourte. Der Longplayer entstand nahezu komplett in der „Script-Welt“ und war das unmittelbare Ergebnis jenen Momentums, das O’Donoghue mit „die nervöse Energie, wenn man gerade von der Bühne kommt“ umschreibt.

Das fünfte Album ist nun aber das Resultat der ganz realen Welt da draußen und wartet mit einer Reihe neuer Songs auf, die zugleich eindringlich und zukunftsfähig sind und von alltäglichen Ereignissen des Lebens berichten. Klang-Abenteuer in Echtzeit. „Freedom Child“ (Album-VÖ: 01.09.17) zeigt eine Band, die aufsteht und nicht einknickt. Der Titel steht für die „neue Welt, in der wir leben“ und die Songs offenbaren einen beherzten Umgang mit den modernen Produktionsweisen des Pop.

„Die Freiheit, sich auszudrücken wie man will, ist eines der wichtigsten Dinge im Leben“, bilanziert Danny O’Donoghue, „und das hat uns inspiriert. Der einzige Weg, Hass zu überwinden, ist die Liebe. Ja, ich bin ein Hippie!“, lacht der Sänger. „Musik ist die einzig wahre Religion – es ist ganz egal, wie du aussiehst, welcher Religion oder welchem Geschlecht du angehörst oder was auch immer.“

Amen.

"Freedom Child“ kündet von Optimismus, von Standhaftigkeit und Zusammenhalt. Es ist ein Album, mit dem The Script ein perfekter Soundtrack für das Jetzt und Heute gelungen ist. Und auch für morgen.

Website: http://www.thescriptmusic.com/
Facebook: https://www.facebook.com/thescript
Twitter: https://twitter.com/thescript
Instagram: https://www.instagram.com/thescriptofficial

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2017-07-14 20:27:09 Uhr - Newsbeitrag
Band: The Script
Single-Titel: „Rain"
Single-Release: 14.07.2017
Label: Sony Music

Hier das brandneue Video zur Single „Rain“:

Info: In den vergangenen Tagen hatte die Band ihre treuen Fans mit allerlei Teasern auf bevorstehende Großtaten eingestimmt, nun legen The Script mit der Single „Rain“ (Single/Video-Release: 14.07.17) den ersten neuen Song seit fast drei Jahren vor.
Ungeachtet des Titels handelt es sich bei „Rain“ um einen sommerlichen Gute-Laune-Song, der ohne Zweifel zum unverzichtbaren Soundtrack der kommenden Monate werden wird.
„‘Rain‘ ergab sich am Ende eines langen Entstehungsprozesses unseres fünften Albums“, erklärt die Band. „Es ist ein Sommersong, aber wir dachten: wenn es jemand im Sommer regnen lassen kann, dann sind das wir.“ „Rain“ ist der erste musikalische Vorgeschmack auf das fünfte The Script-Album, dessen Titel und Veröffentlichungstermin in den kommenden Wochen bekannt gegeben wird.

Das irische Trio ist eine der erfolgreichsten Bands der letzten Jahre und verkaufte bislang mehr als 29 Millionen Tonträger. Drei ihrer Alben schafften den Sprung auf Platz eins der britischen Charts und erreichten Multiplatin-Status. Auch in den USA gelang Danny O’Donoghue (Gesang), Mark Sheehan (Gitarre) und Glen Power (Schlagzeug) der Durchbruch, u.a. wurden vier ihrer Singles mit Platin ausgezeichnet. In Deutschland stehen bislang zwei Top Ten Hits (u.a. „Hall Of Fame“, Platz zwei) zu Buche, die beide Goldstatus erreichten.
Alle vier Alben der Band konnten sich in den Offiziellen Deutschen Charts platzieren, die beiden letzten „#3“ (2012) und „No Sound Without Silence“ (2014) peakten auf Position elf bzw. zwölf. Darüber hinaus zählt das Trio zu den populärsten Live-Bands, spielte über 200 Headliner-Shows und verkaufte mehr als 1,4 Millionen Tickets.

Website: http://www.thescriptmusic.com/
Facebook: https://www.facebook.com/thescript
Twitter: https://twitter.com/thescript
Instagram: https://www.instagram.com/thescriptofficial




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