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Hazel English - Just give in / Never going home

Hazel English- Just give in / Never going home

Marathon / Rough Trade
VÖ: 18.05.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Heiße Liebe

Sommer, Sonne, Sonnenschein, der ganze Abfuck. Wenn andere bei warmen Temperaturen hinausströmen, um dieser gelben Sau am Himmel zu huldigen, bleibt der Rezensent lieber drin. Erstens geht nichts über eine gesunde Blässe und zweitens ist sein Körper einfach nicht gemacht für über 30 Grad. Der schneeweiße Teint von Hazel English zeugt davon, dass die Singer-Songwriterin es ähnlich handhabt. In Kalifornien zu leben und gleichzeitig so käsig auszuschauen, lässt sich wohl kaum anders bewerkstelligen. Ihr ebenholzfarbenes Haar rundet den Schneewittchen-Look ab. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Und auf das erste Ohr.

Das Debütalbum der jungen Schönheit trägt einen Doppelnamen – "Just give in / Never going home" –, was daran liegt, dass sie die fünf Tracks ihrer 2016er-EP "Never going home" für die Veröffentlichung mit fünf neuen Songs zusammengepackt hat. Der Promo-Zettel nennt das dann ihr erstes "Full-Length-Release". Ein Bruch lässt sich in Sachen Durchgängigkeit dennoch nicht verorten. English, die übrigens am anderen und ebenso heißen Ende der Welt in Sydney aufwuchs, macht unaufgeregten Gitarren-Indie-Pop mit erhobenem Haupt. Nix da mit Melancholie, aber auch die Euphorie muss sich zurückhalten. Die Songs der US-Amerikanerin sind allenfalls vorsichtig optimistisch. Und so plätschern die Tracks wunderschön ins Ohr wie die ersehnte kühle Dusche.

Das Breakbeat-Stück "Other lives" eröffnet den Reigen und hat neben seiner zurückhaltend feiertauglichen Kehrzeile auch die ein oder andere Achtzigerjahre-Konnotation im Gepäck. "Birthday" ist da ganz ähnlich, ebenso wie "Love is dead", obgleich das Thema eigentlich missmutig erscheint. Das Rezept von Songs wie diesen ist an sich einfach, die Dezenz der Sängerin aber haucht dem Ganzen eine enorme Würde ein, die ein 08/15-Pop-Hit aus schierer Geilheit längst hätte fallen lassen. Die zweite Hälfte von "Just give in / Never going home" enthält die bereits im Vorjahr erschienenen Titel, die gleichermaßen besonnen, aber in der Ausgestaltung etwas weniger aufbegehrend daherkommen, obwohl das Piano in "Never going home" durchaus Schwung mitbringt. Das einzige Stück mit zeitweise getrübter Stimmung ist das abschließende "I'm fine", das Synthies integriert und sich schließlich doch nicht unterkriegen lässt.

Wenn es dunkel wird und die Nacht die Hitze aus der Stadt kehrt, wenn ein laues Lüftchen den müden Gebeinen wieder Leben einhaucht, dann ist die Zeit gekommen, um "Just give in / Never going home" aufzulegen. Oder einfach im Frühling – ohnehin die beste Jahreszeit. Aber auch im Herbst und Winter wird Hazel English mit diesem Debüt eine gute Figur machen. Man darf gespannt sein, was noch von ihr kommen wird. Und ob der Rezensent und sie am Ende zusammenfinden. <3.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Other lives
  • Love is dead
  • Never going home
  • I'm fine

Tracklist

  1. Other lives
  2. Fix
  3. Birthday
  4. Love is dead
  5. More like you
  6. Never going home
  7. Make it better
  8. Control
  9. It's not real
  10. I'm fine

Gesamtspielzeit: 34:24 min.

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Armin

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2017-06-07 21:59:47 Uhr - Newsbeitrag
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