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Tops - Sugar at the gate

Tops- Sugar at the gate

Arbutus / Cargo
VÖ: 02.06.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Was für eine Stimme

"Is this the way how you want to be loved", ließ sich Kollege Beeke in der Rezension zum traumhaften "Picture you staring" fragen und konnte dies nur bejahen. Wie kann man auch verneinen, wenn sich eine derart sanfte Stimme wie die von Jane Penny durch ein Album zaubert. So wie in Spike Jonzes Zukunftsfilm "Her" die Zuschauerschaft dem lasziven Stimmchen von Scarlett Johansson verfällt, verdreht die Tops-Sängerin dem Hörer im Handumdrehen den Kopf. Obendrein macht ihre Kombi aus dem renommierten Arbutus-Haus noch lässigen, leicht knisternden Indie-Pop. Mit "Sugar at the gate" haben die Kanadier nun den nächsten Langspieler mit stimmlichen Heilungspotenzial am Start. Um den Nachfolger des schnuckeligen "Picture you staring" aufzunehmen, sind Tops nach Kalifornien gezogen. Der Einfluss des goldenen Bundesstaates ist dabei nur in wenigen Momenten des Drittlings zu erkennen. "Sugar at the gate" kommt düsterer und ruhiger daher und bewegt sich damit in noch schwebenderen Sphären als ohnehin schon.

So verschwindet das Gespann aus Montreal bereits im vorerst süßlich zitternden "Cloudy skies" ziemlich schnell in anderen Dimensionen. Einzig eine große Rhodes-Fläche steht im Mittelteil, ehe Penny wieder den Weg auf die Erde ebnet. Auch auf dem dritten Album bleibt die zarte Performance der jungen Kanadierin das Alleinstellungsmerkmal von Tops. Im markanten "Further" wird ihr Gesang kurz knatschig und erzeugt damit genau die Kante, die die wurmende Keyboard-Melodie benötigt. Besonders im Zusammenspiel mit den bohrenden Gitarrenspuren von David Carriere kreiert Penny eine knisternde, spannende Stimmung. Das zentrale "Marigold & Gray" schleppt sich von einer gelungenen Melodie zur nächsten. Häufig bleiben Tops dabei äußerst minimalistisch. Im eingängigen "Cutlass cruiser" fliegen die Hi-Hats durch Keyboard-Flächen, ehe im Refrain etwas mehr Druck vom Bass und der Gitarre aufgebaut wird.

Nur ganz selten überladen Tops ihre Songs. Von "Hours between" bis "Seconds erase" verschwindet das Trio vollkommen in sanften Dream-Pop-Klängen. Da darf dann auch schon mal der Ton für eine nahezu stumme Sekunde in der Luft stehen. Einzig das abschließende "Topless" und "Dayglow bimbo" basieren auf dröhnenden, krautigen Klängen. Letzteres schrammelt sich Shoegaze-artig in hohem Tempo durch rasante zwei Minuten, ohne dabei an Pop-Appeal einzubüßen. Die gute Melodie verlieren Tops nämlich nie aus den Augen. So liegt es auch daran, dass das blumige "Petals" mit seiner Funk-Gitarre und einer ganz unkomplizierten Melodie zum absoluten Sommerhit avanciert. "Got a phone full of numbers and a book full of names / No one to call, not much to say anyway", tönt Penny und verabschiedet sich zauberhaft ins Gitarrensolo. Möchte nicht mal jemand die junge Dame anrufen und mit ihr reden? Nie war es leichter, "ja" zu sagen.

(Till Bärwaldt)

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Highlights

  • Further
  • Petals
  • Marigold & Gray

Tracklist

  1. Cloudy skies
  2. Further
  3. Petals
  4. Dayglow bimbo
  5. Marigold & Gray
  6. Cutlass cruiser
  7. Hours between
  8. I just wanna make you real
  9. Seconds erase
  10. Topless

Gesamtspielzeit: 36:10 min.

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Armin

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2017-05-24 21:25:28 Uhr - Newsbeitrag
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